Brilon-Totallokal: FIL-Kongress vergibt in PyeongChang Rennrodel-WM 2019 nach Winterberg
brilon-totallokal: PyeongChang – Winterberg – Hallenberg – Die 48. FIL-Weltmeisterschaften 2019 im Rennrodeln finden in Winterberg statt. Diese frohe Kunde erreichte das Sauerland am frühen Samstagmorgen aus dem fernen PyeongChang in Südkorea und sorgte für Riesenfreude und erneute Aufbruchstimmung. „Geschafft! Wir wollten die WM, jetzt haben wir sie“, freute sich Petra Sapp, die Geschäftsführerin der Winterberger Bahn. „Dass wir WM können, haben wir bei der Bob & Skeleton WM ein-drucksvoll bewiesen. Nach der WM ist vor der WM. Jetzt beginnen die Vorbereitungen.“
Beim 63. Kongress des Internationalen Rennrodelverbandes (FIL) hatte sich Winterberg in zwei geheimen Wahlgängen gegen Sotschi (Russland) und Lake Placid (USA) durchgesetzt. Im ersten Wahlgang erhielt Winterberg 19 Stimmen, Sotschi 12 und Lake Placid 7. Winterberg fehlte eine Stimme. In der zweiten Abstimmung lag Winterberg mit 23 Stimmen klar vor Sotschi mit 15.
Hans-Jürgen Köhne, der Vorsitzende des BRC Hallenberg, hatte in Personalunion von Club und Bahn vor Ort die Winterberger Bewerbung präsentiert – und zwar auf eindrucksvolle Weise. Die Präsentation hatte voll auf „Emotionen“ gesetzt und stand unter dem Motto: „Emotionale Momente, 30 Jahre nach der Rodel-WM 1989.“ Der Slogan der Clips lautete: „1989, Winterberg – a moment in time; 2019, Winterberg – another moment in time.“ Ein Stein fiel Hans-Jürgen Köhne nach Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses vom Herzen: „Jetzt können wir es anpacken – nach 30 Jahren ohne Rodel-WM. Ich freue mich für unseren Verein und für unsere engagierten freiwilligen Helfer.“ Der BRC Hallenberg wird 2019 für die sportliche Ausrichtung verantwortlich zeichnen.
Nach der von allen Seiten hochgelobten Bob & Skeleton WM 2015 hatte sich Winterberg Ende März für die Rodel-WM beworben und sich gute Chancen ausgerechnet. „Die Bahn hat Top-Niveau, das haben wir unter Beweis gestellt. Wir haben den An-chluss an die Weltelite gefunden“, meinte Petra Sapp. FIL-Präsident Josef Fendt war Gast der Weltmeisterschaft an der Winterberger Kappe und hatte Organisation und Atmosphäre ausdrücklich als „vorbildlich“ gelobt.
Winterberg hatte die Rodel-WM letztmalig 1989 und 1991 ausgerichtet. 1991 war Winterberg allerdings kurzfristig für das in politische Schwierigkeiten geratene Sigulda (Lettland) eingesprungen. 1989 hatte der für den BRC Dortmund startende Johannes Schettel (Bigge-Olsberg) WM-Bronze gewonnen. Zwei Jahre später holte Jana Bode (BSC Winterberg) ebenfalls die Bronze-Medaille. Die nächste Rodel-WM findet 2016 auf der Bahn am Königssee statt. 2017 ist Igls (Österreich) an der Reihe. 2018 sind die Olympischen Spiele in PyeongChang, die Rodel-WM findet daher nicht statt.
PyeongChang ist offensichtlich ein gutes Pflaster für Winterberg. Vor vier Jahren, am 18. Juli 2011, hatte Winterberg dort bereits den Zuschlag für die Bob & Skeleton WM 2015 erhalten. Sotschi und Calgary galten als Mitbewerber, hatten aber kurz vor der Abstimmung ihre Bewerbung zurückgezogen. Alois Schnorbus, neben Petra Sapp OK-Chef der WM 2015, hatte das Sauerland vertreten. Auch schon damals war die Präsentation „vom Feinsten“. „Dafür haben wir viel Beifall erhalten“, sagte Schnorbus.
„Der Präsentation ist vier Jahre später die wunderbare WM 2015 gefolgt.“ 2019 will sich Winterberg erneut als würdiger und wunderbarer WM-Ort präsentieren.