Brilon-Totallokal: Architekt E. Lohman stellt nochmal ausführlich Pläne für das Waldess Ressort Hotel vor
brilon-totallokal: Brilon – Es hatte bereits zwei Veranstaltungen zum geplanten „Hof Petershagen“ in Petersborn gegeben und doch fand am Freitag eine dritte statt, da der Inhalt zuvor zu kurz gekommen war. Architekt Eckhard Lohmann stellte die Pläne für das Waldsee Ressort Hotel noch einmal ausführlich vor und erläuterte, wie die Ferienstätte aussehen soll.
Dass es dem Projekt gegenüber viele kritische Meinungen gibt, wurde auch bei dieser dritten öffentlichen Veranstaltung schnell deutlich. Zwar verfolgen die Initiatoren das Ziel, dass sich die Urlauber während ihres Urlaubs vom Auto lösen und sind mit einigen Grundeigentümern im Gespräch, um den Plan von drei Parkplätzen zu realisieren und doch ist und bleibt für die Anwohner von Gudenhagen – Petersborn eine Frage von zentraler Bedeutung: Wird die generelle Zuwegung zu diesem Grundstück über die Straße „Am Kahlen Hohl“ erfolgen und wenn ja, wer trägt dann die Kosten für die durchzuführende Straßenerneuerung? Da die Kosten anteilsmäßig auf alle Nutzer der Straße, also Projektträger ebenso wie Anwohner, übertragen würden, möchten viele der Anwohner, dass weitere Möglichkeiten für Zufahrtswege geprüft werden. Allein eine Deckenerneuerung sei durch die höhere Belastung dann nicht mehr möglich, formuliert Ortsvorsteher Wolfgang Diekmann die Bedenken. Eckhard Lohmann wies darauf hin, alle seien daran interessiert, dass die Belastung durch Autos nicht zu hoch würde und durch die aufgeteilten Parkmöglichkeiten an drei verschiedenen Orten eine Entlastung der Straße erfolgen soll. Denkbar sei zusätzlich auch noch, die Anzahl der einzelnen Parkplätze auf den drei Gebieten zu begrenzen. Auf Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger wurde darauf hin bekannt gegeben, dass aktuellen Zahlen zufolge fünf Autos pro Stunde die Straße nutzen würden, um zum Hotel zu gelangen. Lohmann betonte jedoch auch, „wenn ein Ort eine Funktion übernehmen soll, muss man leider auch mit einer gewissen Bewegung leben“. Petersborn gehört zum Briloner Süden, der sich touristisch entwickeln soll.
Auf der sechseinhalb Hektar großen Fläche sollen mehrere Gebäude entstehen, in denen Ferienwohnungen, Gastronomie, Läden und eine Reithalle untergebracht werden. Angedacht sind auch ein Reitplatz und ein Dammwildgehege mit Platz für bis zu 20 Tiere. Hinzu kommen Boxen für zehn hoteleigene Pferde und zehn Pferde für Gäste. Insgesamt sind in den Appartements 120-180 Betten angedacht, die Gastronomie soll auch Einheimischen und Wanderern zur Verfügung stehen – Gespräche mit einer Brauerei, die sich am Projekt beteiligen möchte, laufen bereits. Architekt Lohmann schilderte, man verfolge mit dem Projekt auch das Ziel, die Menschen anzuregen, Richtung Gudenhagen – Petersborn zu wandern und dort Geselligkeit zu finden. Doch da kam für die Bewohnerinnen und Bewohner gleich die nächste Frage auf: Warum lautet der Name „Petershagen“? Es wurden Bedenken geäußert, viele Auswärtige könnten die Zusammensetzung aus Petersborn und Gudenhagen möglicherweise nicht erkennen. Einen Ort namens Petershagen gibt es hingegen im Kreis Minden-Lübbecke. Dem Wunsch nach Einbezug des Ortsnamens könne schnell nachgegangen werden, hierbei handele es sich um eine Veränderung, die schnell vorgenommen werden könne und für die man offen sei, denn eine Distanzierung von Petersborn sei auf keinen Fall gewollt, so Lohmann.
Wenn die für die Bewohner des jüngsten Briloner Ortsteils relevanten Aspekte der Zufahrt, Verkehrsbelastung und der Kostenfaktor endlich geklärt werden, stehen sie hinter dem Projekt. Betont wurde aber immer wieder der Kostenfaktor, der auf der Liste der zu klärenden Dinge ganz oben stehen sollte. Einige der Grundstücksbesitzer in der möglicherweise betroffenen Straße haben Bedenken, dass die auf sie dann zukommenden Kosten eventuell kaum zu stemmen seien. Ein wichtiger Faktor, die Berücksichtigung von ca. 15 Bauplätzen, war bereits geklärt worden. Da für das Projekt jedoch kein anderer Standort als der zur Zeit Angedachte möglich ist, soll es nun darum gehen, ein gutes Miteinander zu finden, sodass die Wünsche Aller Berücksichtigung finden können, denn, so Lohmann, „es geht darum, dass möglichst alle wissen, was das Vorhaben ist und dass die Initiatoren wissen, was die Gudenhagen-Petersborner nicht wollen.“
Text und Foto: Annika Schröder