Brilon-Totallokal: ACE-Kreis startet vor Ort neue Verkehrssicherheits-Kampagne
brilon-totallokal: Brilon – “Wir finden moderne Kommunikationsgeräte im Auto auch ganz toll, doch manchmal kann ihr Gebrauch während der Fahrt Unfälle mit schwersten Verletzungen oder gar tödlichem Ausgang verursachen.“ Das sagt Roger Zwiehoff, Regionalbeauftragter des ACE Auto Club Europa, Nordrhein-Westfalen. Er leitet vor Ort eine neue Verkehrssicherheits-Kampagne, die der Club dieser Tage bundesweit gestartet hat.
Die Botschaft von Zwiehoff lautet: „Park Dein Handy, wenn Du fährst!“ Denn wer ein Smartphone hinterm Steuer benutzt, ist nach Darstellung des ACE-Mannes total abgelenkt. „Man fährt streckenweise blind und riskiert so folgenschwere Unfälle.“ Wie häufig sich Kraftfahrer auf diese Weise selbst und andere in Gefahr bringen, dem will der ACE mit einer stichprobenartigen Verkehrsbeobachtung in Brilon jetzt näher auf den Grund gehen.
Roger Zwiehoff: „Vermutlich jeder dritte 18- bis 25-jährige Fahrer telefoniert ohne Freisprecheinrichtung, schreibt während der Fahrt SMS oder beschäftigt sich mit anderen ablenkenden Infotainment-Angeboten im Auto.“ Laut Zwiehoff nutzen inzwischen mehr als 40 Millionen Menschen in Deutschland ein Smartphone. 2010 seien es erst 8,4 Millionen Smartphone-Nutzer gewesen.
Der ACE erläutert, dass mit dem Smartphone die Kommunikationsmethoden auch im Straßenverkehr einen ganz neuen Stellenwert erlangt haben. Telefonieren an sich wird eher zur Nebensache, weil Smartphones viel mehr können. Sie eröffnen unter anderem den Zugang zu zahllosen App‘s und dem World Wide Web.
ACE sieht Smartphone-Nutzer in betender Stellung
Ein Blick in die Autos an Kreuzungen zeigt ein inzwischen charakteristisch gewordenes Bild: Autofahrer nutzen die Rotphase der Ampel extensiv, um rasch Textnachrichten zu lesen, zu schreiben und zu versenden. „Da gibt es
eine ganz neue Körperhaltung“, sagt der Regionalbeauftragte des ACE Zwiehoff. Es sehe fast so aus, als ob die Menschen beten würden: gebeugter Oberkörper, gesenkter Kopf und ein aufs Smartphone gerichteter unverwandter Blick. Andere nutzten den Verkehrsstillstand an der roten Ampel, um Telefonate zu führen.
Die folgenschwere Ablenkung am Steuer ist damit programmiert, warnen die ACE-Experten, deren Beobachtungen sich wissenschaftlich belegen lassen. Wer beispielsweise mit 100 Kilometer pro Stunde (km/h) unterwegs ist und für zwei Sekunden seinen Blick nicht auf das Fahrgeschehen, sondern auf ein Display richtet, fährt 60 Meter „blind“.
Nur jeder zweite Autofahrer (52 Prozent) verzichtet bewusst auf das Telefonieren im Auto. Das hat nach Angaben des ACE der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) in einer repräsentativen Befragung unter 2.000 Verkehrsteilnehmern herausgefunden.
Besonders schnell ablenkbar sind junge Fahrer. Sie sind vor allem beim SMS-Schreiben und beim Telefonieren deutlich aktiver als ältere. Geschlechterunterschiede gibt es hingegen kaum.
Polizei zunehmend besorgt
Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat 420.000 Verstöße gegen das Handyverbot registriert. Die Polizei ist nach Angaben des ACE über die Entwicklung zunehmend besorgt. Zwischen 2008 und 2013 ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit ungeklärter Ursache um 56 Prozent gestiegen, dahinter vermutet wird unter anderem die verbotene Nutzung von Smartphones.
Im Herbst will der ACE die Ergebnisse seiner bundesweiten Verkehrsbeobachtung zusammenfassen und veröffentlichen.
Nähere Infos zur Club-Aktion 2015 „Park Dein Handy, wenn Du fährst!“ unter www.ace-online.de/club-aktion2015
Über den ACE Auto Club Europa
Der ACE ist dem Ziel „Vision Zero“ verpflichtet und arbeitet hier eng mit den Verkehrswachten und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat zusammen.
Zu den Kernleistungen des Clubs gehört die Pannenhilfe. Mehr als 100.000 Mal im Jahr machen ACE-Helfer Fahrzeuge wieder flott, bergen Autos, schleppen ab und sorgen für die Rückholung kranker Menschen und havarierter Fahrzeuge.
Als Verkehrsbund engagiert sich der ACE für mehr Sicherheit im Straßenverkehr und setzt sich dafür ein, Mobilität sozial, umweltschonend und unter Einbeziehung aller Verkehrsträger wirtschaftlich effizient zu gestalten. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich 62,80 Euro. Darin sind sämtliche Leistungen auch für Familienangehörige enthalten. Somit können insgesamt mehr als 1,2 Millionen Menschen auf den Schutz und die Hilfe des Clubs
zählen. 2014 traten dem ACE rund 50.000 neue Mitglieder bei. Mit seinem umfassenden Leistungsangebot gilt der ACE unter den großen Autoclubs als Marktführer im Preis-Leistungsverhältnis.