Montessori-Grundschule Christophorus Wiemeringhausen startet nicht zum Schuljahresbeginn

Brilon-Totallokal: Projektteam: „Vorhaben wird aber grundsätzlich weiter verfolgt“

brilon-totallokal:  Wiemeringhausen – Die Montessori-Grundschule Christophorus Wiemeringhausen wird nicht zum Beginn des neuen Schuljahres Mitte kommender Woche ihren Unterrichtsbetrieb aufnehmen. „Wir haben Ende vergangener Woche im Projektteam diese Entscheidung getroffen“, sagt Fabian Schmidt, Geschäftsführer des Schulträgers. „Das ist uns nicht leicht gefallen. Aber in der Kürze der verbleibenden Zeit bis zum Schuljahresbeginn werden wir den Unterrichtsbetrieb nicht mehr organisieren können.“

Kern des Problems ist, dass es derzeit keine Klassenlehrerin gibt. Die ursprünglich vorgesehene Lehrerin, mit der Schulträger und Projektteam seit Ende vergangenen Jahres geplant hatten, hatte im Juni abgesagt, weil ihr von der Bezirksregierung kurzfristig eine andere Stelle angeboten wurde. Ihr Arbeitsvertrag in Wiemeringhausen war an die Genehmigung der Schule gebunden. „Das lange Bearbeitungsverfahren unseres Antrags auf Genehmigung der Schule blockierte die Suche nach einem anderen Lehrer oder einer anderen Lehrerin“, sagt Fabian Schmidt. Er habe mit einigen interessierten Lehrerinnen vielversprechende Gespräche geführt, betont er. Doch konnte er wegen der fehlenden Genehmigung keines zu einem positiven Abschluss bringen. Auch weitere noch zu erledigende Aufgaben hängen davon ab, dass der Schulbetrieb genehmigt wird, unter anderem weitere Folgeanträge, die noch zu stellen wären. „Auch das wäre bis kommende Woche nicht mehr zu leisten.“

An der Zahl der interessierten Eltern und angemeldeten Kinder wäre die Montessori-Grundschule nicht gescheitert: Schulleiter Christoph Kleinsorgen führte über 30 Elterngespräche, mehr als 20 Anmeldungen lagen zuletzt vor. Das Schulgebäude ist, auch dank Sach- und Materialspenden, gut ausgestattet. Unverständnis herrscht in Wiemeringhausen deshalb über die langen Entscheidungswege bei der Beurteilung des Antrags. „Wir haben ihn Ende vergangenen Jahres bei der Bezirksregierung in Arnsberg eingereicht“, sagt Fabian Schmidt. „Auch die geforderten Ergänzungen am pädagogischen Konzept haben wir abgegeben. Dass bislang keine positive Entscheidung vorliegt, macht uns jetzt eine weitere Planung unmöglich.“

Soviel Unsicherheit so kurz vor dem Schuljahresbeginn ist sicherlich auch nicht im Interesse der angemeldeten Kinder, die sich auf den Schulstart freuen und sich zusammen mit ihren Eltern darauf vorbereiten. Sie werden nun Regelgrundschulen besuchen. „Wir haben die Eltern am Wochenende per Brief, per E-Mail und in persönlichen Gesprächen über unsere Entscheidung informiert, die wir schweren Herzens treffen mussten“, sagt Fabian Schmidt. „Wir bedauern, dass sie so lange nicht sicher sein konnten, auf welche Grundschule ihre Kinder gehen werden, und hätten uns gewünscht, ihnen frühzeitiger eine verbindliche Auskunft geben zu können.“

„Das Thema Montessori-Grundschule bleibt aber in Wiemeringhausen aktuell“, betonen Fabian Schmidt und Ortsvorsteher Talat Durguter. „Wir werden das Projekt weiter verfolgen, um in Zukunft ein alternatives Bildungsangebot machen zu können, das unseren Vorstellungen und den Erwartungen der Eltern entspricht.“

Foto Mario Polzer: Kinder nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik zu unterrichten – mit diesem Anspruch waren Schulträger und Projektteam in Wiemeringhausen angetreten. Jetzt steht fest: Zum bald beginnenden neuen Schuljahr kann die Grundschule ihren Betrieb nicht aufnehmen.

 

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