GfK Ergebnisse zum globalen Fotomarkt – erstes Halbjahr 2015 – Quadrocopter und Drohnen entwickeln sich spektakulär…
Das weltweite Marktvolumen wird zum Jahresende bei etwa 21 Milliarden Euro liegen.
Einfache Kompaktkameras verlieren – hochwertige Kameras gewinnen
Der Umsatz mit Digitalkameras und Objektiven sank im ersten Halbjahr weltweit um 10 Prozent. Dies ist in erster Linie der Entwicklung im Massenmarkt der einfach ausgestatteten Kompaktkameras geschuldet, deren Funktionen auch von Smartphones erfüllt werden. Dieses Kamera-Segment verlor 35 Prozent seines Umsatzes. Auf der anderen Seite des Produktspektrums finden sich verschiedene Wachstumssegmente, die zwar den Rückgang bei den Low-End-Kompaktkameras nicht ganz kompensieren, aber dem Kameramarkt eine nachhaltige Zukunftsperspektive eröffnen. Wesentlich dafür ist, inwieweit Smartphone-Nutzer motiviert werden können, auf eine „echte“ Kamera umzusteigen. Die Hersteller müssen daher den kameratechnischen Vorsprung gegenüber den Smartphones immer wieder neu erarbeiten.‘
Wechselobjektivkameras stehen für über 68 Prozent des gesamten Umsatzes bei Digitalkameras. Der größte Anteil entfällt hierbei mit 75 Prozent nach wie vor auf die Spiegelreflexkameras. Ihr Absatz sank um 18 Prozent, der Umsatz aber nur um 10 Prozent, da der Durchschnittspreis gleichzeitig um 71 Euro auf 768 Euro stieg. Dies lag vor allem an Modellen aus dem High-End-Bereich, die mit einem Vollformat-Sensor ausgestattet sind und im Durchschnitt 2.155 Euro kosten. Weitere 25 Prozent entfallen auf spiegellose System-Kameras (Compact-System-Kameras), deren Umsatz sich um 4 Prozent erhöhte. Doch auch hier gingen die verkauften Stückzahlen um 11 Prozent zurück. Der Durchschnittspreis dagegen stieg um 79 Euro auf 565 Euro.
Kompaktkameras generieren 64 Prozent ihres Umsatzes mit High-End-Modellen. Besonders gefragt sind handliche Geräte mit einem sehr starken optischen Zoom (größer als 20fach), die sich ideal für den Urlaub eignen. Außerdem sind Modelle beliebt, die über ein kleines Gehäuse verfügen, aber mit einem großen Sensor ausgestattet sind. Hier zeigen die Konsumenten eine hohe Zahlungsbereitschaft und geben mit durchschnittlich 504 Euro knapp 125 Euro mehr dafür aus als noch im vergangenen Jahr.
Wechselobjektive verkaufen sich besser als Kameras
Einzeln verkaufte Wechselobjektive entwickeln sich besser als die Kameras selbst. Der Erfolg hochwertiger Kameras im Spiegelreflex- und Spiegellos-Bereich bewirkt eine höhere Nachfrage nach zusätzlicher Ausstattung mit passenden Objektiven. Im ersten Halbjahr 2015 bleibt der Umsatz in Europa mit einem Minus von 3 Prozent daher fast stabil.
Action-Cams bieten eindrucksvolle Wachstumschancen
Das weltweite Marktvolumen der Action-Cams ist im ersten Halbjahr um etwa 55 Prozent gewachsen. Die Prognosen für 2016 laufen auf ein weiteres starkes Wachstum hinaus. Die verkauften Stückzahlen von traditionellen Camcordern gingen dagegen global um 23 Prozent zurück.
Die Marktveränderung hin zu Action-Cams geht mit einer deutlichen Verschiebung zwischen den Nutzergruppen einher: Die Konsumenten zeigen ein zunehmendes Interesse daran, ihre Erlebnisse und Aktivitäten in spektakulären und authentischen Videos mit Hilfe kleiner und cleverer Gerätelösungen festzuhalten.
Featureanalysen für den europäischen Markt zeigen, dass die 4K-Auflösung ein Wachstumsmotor ist: 36 Prozent der im ersten Halbjahr verkauften Action-Cams waren bereits damit ausgestattet. Darüber hinaus erzielten 4K-Camcorder einen Umsatzanteil von 16 Prozent im Segment der traditionellen Camcorder und trugen zu einer deutlichen Erhöhung des Durchschnittspreises auf 379 Euro bei.
Quadrocopter und Drohnen entwickeln sich spektakulär
Drohnen definieren den Umgang mit Technik neu. Experimentierfreudige Konsumenten zeigen bereits Spaß an vielen neuen Features, wie beispielsweise der intelligenten „follow me“-Funktionalität. In Deutschland sind bereits 14 Prozent aller Geräte damit ausgestattet.
Ein neues GfK-Panel erhebt Daten zu dieser Warengruppe in elf europäischen Ländern. Erste Ergebnisse zeigen beeindruckende Wachstumsraten und einen ständigen Zustrom von neuen Anbietern und Modellen.