Westnetz kommt durch intelligente Technik dem Fehler schneller auf die Spur

Verteilnetzbetreiber Westnetz baut flächendeckend 70 automatisierte Ortsnetzstationen ein. Ziel: Kürzere Ausfallzeiten bei möglichen Störungen

brilon-totallokal:  HSK.  Die Zahl der Erneuerbare-Energien-Anlagen steigt in Deutschland weiter kontinuierlich an. Das betrifft vor allem die Verteilnetze, an denen knapp 95 Prozent der EEG-Anlagen angeschlossen sind. Deren schwankende und dezentrale Einspeisung erfordert einen Aus- und Umbau der Netze. Im Zuge dessen baut Westnetz, der Verteilnetzbetreiber der RWE Deutschland, nun auf automatisierte Ortsnetzstationen. Sie sollen dazu beitragen, dass Ursachen für mögliche Versorgungsunterbrechungen schneller gefunden werden. Flächendeckend wird Westnetz insgesamt 70 dieser Anlagen im Verteilnetz installieren und in den kommenden Wochen in Betrieb nehmen.

„Künftig werden unsere automatisierten Ortsnetzstationen direkt an unsere Leitstellen angebunden sein. Dadurch können wir jede dieser Stationen gezielt ansteuern. Das Resultat: Bei möglichen Störungen können wir viel schneller reagieren und schrauben die Versorgungssicherheit noch einmal in die Höhe“, sagt Thomas Walkiewicz, Leiter des RWE-Regionalzentrums in Arnsberg

Zur Erklärung: Durch die Möglichkeit, die Ortsnetzstationen aus der Ferne zu bedienen, muss in vielen Fällen kein Techniker mehr herausfahren, um den Fehler im Stromnetz vor Ort zu lokalisieren. Das spart Kosten und Zeit, vor allem in ländlichen Gebieten. „Die Dauer von Versorgungsunterbrechungen wird so erheblich minimiert“, betont Walkiewicz.

Die erste automatisierte Ortsnetzstation wurde heute in Hallenberg im Hochsauerland aufgestellt. Die eingebaute Technik ist spannend: Durch Fernsteuerung sind Schalthandlungen im Netz direkt durch die Leitwarte im knapp 75 Kilometer entfernten Arnsberg möglich. Außerdem reagieren die neuen intelligenten Stationen besser auf Schwankungen im Netz, die durch die vermehrt dezentrale Einspeisung aus Wind- und Sonnenkraft entstehen können. „Wir brauchen für die Energiewende nicht nur Solarmodule oder Windparks, sondern auch den erfolgreichen Aus- und Umbau der Netze. Durch den Einbau automatisierter Ortsnetzstationen werden mehr Daten und Messwerte aus dem Netz aufgenommen, das Netz wird intelligenter“, sagt Walkiewicz.

70 Mal wird das RWE-Verteilnetz auf diese Weise optimiert, immer dort, wo eine automatisierte Technik Sinn macht. „Wir haben bewusst Orte ausgewählt, bei denen die Entfernung zwischen der Netzbetriebsstelle und den Stationen einen größtmöglichen Zeitgewinn bei einer Störung verspricht“, sagt Christopher Jonas, Projektleiter bei der Westnetz. Bis Ende des Jahres sollen alle geplanten Stationen in Betrieb sein.

Westnetz verantwortet am Standort Arnsberg seit dem 1. Januar 2013 Planung, Bau, Instandhaltung und Betrieb von rund 19.000 Kilometern Strom- und 3.300 Kilometern Gasnetz in der Region. 443 Mitarbeiter sorgen mit hoher technischer Kompetenz für eine zuverlässige Versorgung.

 

 

 

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