Brilon-Totallokal: NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider weiht neue Formanlage ein
brilon-totallokal: Olsberg. Die Olsberg GmbH hat nach knapp zweijähriger Bauzeit ihre neue Formanlage in Betrieb genommen. Das 11 Millionen Euro teure Bau- und Anlagenprojekt ist die bisher größte Einzelinvestition in der fast 440-jährigen Geschichte des Familienunternehmens. Bei der feierlichen Einweihung am Olsberger Stammsitz setzten Geschäftsführer Ralf Kersting, der technische Leiter Dr. Volker Schulte und Gießereileiter Ulrich Herrmann gemeinsam mit NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) die Anlage vor den rund 250 geladenen Gästen und Mitarbeitern in Gang.
„Die zahlreichen Mittelständler und Familienunternehmen machen unser Bundesland bis heute zu einer der stärksten Industrieregionen Europas“, sagte Guntram Schneider in seinem Grußwort. „Diese Position können wir nur halten, weil traditionsreiche Unternehmen wie Olsberg sich stark mit unserer Region und den Menschen vor Ort identifizieren und sich gleichzeitig auf dem internationalen Markt nach vorne orientieren.“
Die Olsberg GmbH richtet sich mit ihrer neuen Formanlage noch stärker auf Kunden im europäischen Maschinenbau aus. „Die hier eingesetzte Technik macht unsere Produktionsabläufe an dieser Anlage deutlich effizienter, erhöht die Produktivität und ermöglicht es der Gießerei seine Markt- und Wettbewerbsposition bei Industrieprodukten aus Gusseisen weiter auszubauen“, erklärt der technische Leiter, Dr. Volker Schulte. „Die Formanlage ist für uns eine wichtige und langfristige Investition in die Zukunft“, sagt Ralf Kersting. „Ausschlaggebend für unseren Markterfolg ist und bleibt aber das große Engagement unserer qualifizierten Mitarbeiter.“
Während den zwei Baustufen kam maßgeblich auch das Know-how der Lieferanten zum Tragen. 63 externe Firmen mit mehr als 300 Mitarbeitern waren vor Ort an der Umsetzung des Projektes beteiligt, darunter 70 Prozent aus Südwestfalen wie z.B. der Briloner Stahlbauer BMS oder die Maschinenfabrik Heinrich Wagner Sinto aus Bad Laasphe. „Mit vielen der heimischen Unternehmen arbeiten wir seit Jahrzehnten zusammen“, sagt Kersting. „Und auch bei diesem Projekt haben unsere Partner wieder ihre hohe Zuverlässigkeit, Qualität und Flexibilität unter Beweis gestellt. Daher sind sie und unsere Mitarbeiter heute die wahren Ehrengäste!“
Mit der neuen Formanlage kann die Olsberg GmbH nun ein deutlich erweitertes Gussteilspektrum bedienen. „Durch die Ausweitung der Kerneinlegeplätze können wir deutlich komplexere Geometrien darstellen“, erläuterte der Technische Leiter Dr. Volker Schulte. „Mussten die einzelnen Modelle für die Formen zuvor immer noch manuell ausgetauscht werden, gehört zur neuen Formanlage nun ein automatischer Modellwechsler. Das neue, erheblich vergößerte Kühlhaus erlaubt eine längere Abkühlzeit der Gussstücke in den Formen und damit eine deutliche Reduktion der Ausschussquoten.
Der Bau der neuen Formanlage war mit tiefgreifenden Um- und Ausbaumaßnahmen auf dem Olsberger Betriebsgelände verbunden. Um diese umfangreichen Arbeiten bei laufendem Betrieb durchführen zu können, wurde zunächst ein neues Hallenstück an das Westende der bereits bestehenden Halle angedockt und über die bestehende Halle gebaut. Danach wurde ein Teil der alten Halle abgerissen, die alte Formanlage demontiert und schließlich durch die neue Anlage ersetzt. Bei dem Gesamtprojekt wurden 3.600 Kubikmeter Boden abgetragen bzw. ausgehoben, 1.800 Tonnen Beton und über 700 Tonnen Stahl verbaut.
Über die Firma Olsberg.
Die Firma Olsberg GmbH ist Hersteller sowohl für Industrieprodukte aus Eisenguss und Feinblech wie auch Spezialist für die Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien auf der Basis von Scheitholz und Pellets. Olsberg gehört mit seiner fast 440-jährigen Geschichte zu den ältesten Familienunternehmen Deutschlands und beschäftigt heute in der Gruppe 480 Mitarbeiter. Die für die Investitionsgüterindustrie gefertigten Gießerei-Produkte finden sich in Robotern, elektronischen Antriebslösungen, der Wasserversorgung oder auch Baumaschinen wieder. Die Feinblechprodukte werden sowohl für Markenartikler wie WMF, Stiebel-Eltron, Vaillant oder AEG gefertigt wie auch bei elektrischen Heizsystemen unter der eigenen Marke vertrieben. Mit Kamin- und Pelletöfen werden unter den Markennamen „Olsberg“ der Fachhandel und „Fireplace“ die Baumärkte beliefert. Das Unternehmen hat Produktionsstandorte in Olsberg, Brilon, Königshütte sowie im Rahmen einer Mehrheitsbeteiligung in Ungarn. Eine weitere Tochtergesellschaft in Japan vertreibt die elektrischen Heizsysteme sowie Kamin- und Pelletöfen.