Fit für das digitale Zeitalter

Brilon-Totallokal: Neue Impulse auf dem 8. Volksbank-WirtschaftsForum

brilon-totallokal:  Die vierte industrielle Revolution ist in der heimischen Region längst angekommen: Begriffe wie „Internet der Dinge“, „Cyber-Physical Systems“ und „Smart Factory“ sind in aller Munde, und es ist unbestritten, dass „Industrie 4.0“ die Wirtschaft von Grund auf verändern wird. Wie reagiert die heimische Wirtschaft auf den Wandel? „Manche Unternehmer haben sich schon längst auf den Weg gemacht. Andere haben auf die digitale Transformation der Wirtschaft noch keine Antwort und unterschätzen die Bedeutung der Digitalisierung für ihren geschäftlichen Erfolg,“ betonte Professor Peter Vieregge. Der Leiter des Forschungsinstitutes für Regional- und Wissensmanagement sieht die digitale Vernetzung in der Produktion als Chance für die mittelständischen Unternehmen im Sauerland. Dass neue Techniken die Wirtschaft umfassend verändern, dafür gibt es in der Region durchaus vergleichbare Beispiele aus der Vergangenheit: „Die Elektrifizierung ab 1885 in Südwestfalen ist mit der heutigen Digitalisierung durchaus vergleichbar. Licht und Kraft war damals plötzlich überall vor Ort verfügbar. Durch Industrien, wie z.B. die Lichtindustrie, wurden auch neue Geschäftsmodelle und Produktionsprozesse möglich. Die Industrieunternehmen in Südwestfalen werden sich in Zukunft viel stärker mit der Erzeugung, Analyse und Verwertung von Produktions- und Marktdaten beschäftigen.“ Eine aktuelle IHK-Umfrage mit 184 Industrieunternehmen aus der Automotive-Industrie, dem Maschinen- und Anlagenbau und der Gebäudetechnik zeigt, dass die Betriebe von der Digitalisierung vor allem mehr Produktivität und Flexibilität in der Produktion erwarten. Nach der Umfrage befasst sich etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) bereits mit dem Thema „Industrie 4.0“. Der Schwerpunkt liegt bisher auf der Informationsbeschaffung.

MyBoom-Geschäftsführer Christoph Voß aus Brilon und Datenschützer Florian Schirm aus Winterberg informierten die Besucher des Volksbank-WirtschaftsForums anschaulich über die Bedeutung der engen Verzahnung von Produktion und Produkten mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik. „Der Mittelstand ist insgesamt gut unterwegs, aber er kann es sich auch nicht leisten, die Digitalisierung auszusitzen.“ Dabei können auch kleine Schritte erfolgreich sein – dies gilt vor allem in Hinblick auf den Datenschutz. Denn mit der besseren Vernetzung wachsen auch die Anforderungen an die IT-Sicherheit und damit steigen auch in diesem Bereich die Investitionskosten. Bankvorstand Josef Brücher betonte, dass die genossenschaftlichen Institute die heimische Wirtschaft auch in dieser Phase umfassend begleiten werden: „Wir verstehen uns als Partner, der den Mittelstand auch über das eigentliche Bankgeschäft hinaus in unternehmerischen Fragen kompetent, kritisch und lösungsorientiert unterstützt.“

Die Referenten des Wirtschaftsforums waren sich einig, dass insbesondere der Bedarf nach kundenindividuellen Lösungen die Produktionssysteme der Zukunft beeinflussen wird. „Die Fähigkeit individuelle Kundenbedürfnisse zu befriedigen ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg“, gab Professor Vieregge den Mittelständlern mit auf den Weg. „Industrie 4.0 wird den Wirtschaftsstandort des Sauerlandes weiter stärken. Und durch die Anpassung ihrer Geschäftsmodelle werden heimische Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben.“

Weitere Informationen unter www.vb-bbs.de

„Industrie 4.0 – Verschläft das Sauerland die Digitalisierung?“ Auf dem 8. Volksbank-WirtschaftsForum diskutierte Radio Sauerland-Moderator Patrick Feldmann in Brilon dazu  mit dem Wirtschaftswissenschaftler
Prof. Dr. Peter Vieregge, MyBoom-Geschäftsführer Christoph Voß aus Brilon, Datenschützer Florian Schirm aus Winterberg und dem Vorstand der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten eG Josef Brücher.

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden