Kein gutes Klima für Bären und Menschen

Stichwort der Woche von Norbert Schnellen

brilon-totallokal:  Vor ein paar Jahren sorgte der kleine Eisbär Knut im Berliner Zoo, der von seiner Mutter verstoßen wurde, für eine riesige Aufmerksamkeit in den Medien. Mit vielen Emotionen wurde der staunenden Öffentlichkeit jedes Detail aus dem kurzen Leben des kleinen Bären präsentiert. Weniger emotional geht man mit Knuts freilebenden Verwandten um. Durch das Abschmelzen der Polkappen ist die gesamte Eisbärpopulation vom Aussterben bedroht. Selbst die größten Anstrengungen im Klimaschutz werden diese Tatsache wohl nicht mehr aufhalten können. In der Arktis erleben wir im Moment einen Prozess, der sich selbsttätig verstärkt. Die sogenannte „Arktische Verstärkung des Klimawandels“ wird dazu führen, dass dieser weltweit viel schneller voranschreiten wird als bisher angenommen.

Natürlich haben Wissenschaftler schon lange davor gewarnt, aber keiner wollte auf sie hören.

Als der Club of Rome schon im Jahr 1972 die Grenzen des Wachstums aufzeigte, wurde das als Spinnerei abgetan. Seitdem hat sich der CO2 Ausstoß weltweit mehr als verdoppelt. Warum wurde nicht schon längst eine Kehrtwende in der Energiepolitik vollzogen? Nach dem „Ölpreisschock“, Mitte der 70er Jahre, gab es schon Entwicklungen die eine Unabhängigkeit von fossilen Energien auf den Weg bringen konnten. Gerade in Deutschland gab es Tüftler, Erfinder und mittelständische Betriebe, die schon in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts bahnbrechende Entwicklungen in der Wärmepumpentechnologie, in der Kraft-Wärmekopplung und auch in der Antriebstechnologie vorantrieben. Seltsamerweise hatten die meisten dieser Entwicklungen keine realistischen Marktchancen.

Sie waren einfach zu teuer, die Markteinführung erfolgte während einer nie dagewesenen Hochzinsphase und kein einziger der großen deutschen Konzerne beteiligte sich damals an ökologischen Entwicklungen. Im Gegenteil, manche Erfindungen wurden nur aufgekauft um eine Markteinführung zu verhindern. Der Grund waren die vielen amerikanischen und arabischen Petrodollar, welche nach dem Motto „Geld stinkt nicht“, inzwischen auch die Unternehmenspolitik deutscher Konzerne steuerten. Dieses Geld bildet auch heute noch den Grundstock der internationalen Finanzmärkte.

Es ist also so, dass die Raffgier einiger weniger Milliardäre, die eigentliche Schuld für den fortschreitenden Klimawandel und damit der Zerstörung der Lebensgrundlage von Mensch und Tier trägt. Solange amerikanische Präsidentschaftskandidaten den Klimawandel leugnen (und dann womöglich auch noch gewählt werden), solange die Profiteure des Raubbaus und der Umweltzerstörung bei den Klimakonferenzen mit am Tisch sitzen, wird für diese Konferenzen gelten:   „Außer Spesen nichts gewesen.“

Wäre es nicht mal langsam an der Zeit, dass sich die große Mehrheit der Menschheit gegen die Profitsucht einer gierigen Minderheit zur Wehr setzt und sich nicht mehr durch Propaganda und falschen Wohlstandversprechen abspeisen lässt. Wenn die Menschheit es nicht tut, wird es irgendwann einmal die Natur selber tun – und das wird dann für Mensch und Tier böse enden.

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