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Brilon-Totallokal: 15,85 Millionen, 240 Tausend, 1,82 Millionen, 20 – markante Zahlen im Rückblick
brilon-totallokal: (pk) Begrüßt wurden die dreihundert geladenen Gäste zum Neujahrsempfang der Stadt Brilon im Bürgersaal des Kolpinghauses zuerst musikalisch durch die „JuKi-Band“. JuKi steht für Junge Kirche. Es ist eine Band, die in St. Michael in Gudenhagen zu Hause ist und den „etwas anderen“ Glaubenszugang fördert. Diese Band begleitete mit mehreren Darbietungen den Empfang bis zu seinem offiziellen Ende.
Bürgermeister Dr. Christof Bartsch begrüßte die erschienenen und sieht in ihnen die Vertreter der Kernstadt und der sechzehn Dörfer. Besonders begrüßte er das Mitglied des NRW-Landtages, Matthias Kerkhoff, MdB Dr. Patrik Sensburg, den stellvertretenden Landrat des Hochsauerlandkreises, Dr. Michael Schulz, den Ehrenbürgermeister der Stadt Brilon, Franz Schrewe, sowie die älteste anwesende Teilnehmerin, Schwester Mathilde, die in Begleitung von Oberin, Schwester Rotraut, erschienen war. Zu ihrem letzten offiziellen Auftritt als Briloner Waldfee begrüßte er Kira Böddicker, die von Graf Bernhard aus Lippstadt begleitet wurde. Beide sind mittlerweile Symbole mit hohem Werbeeffekt und Wiedererkennungswert für ihre Städte und den Hansegedanken.
Skippy, Gewerbesteuer,Übernachtungszahlen, Haushaltsdefizit, Regionale
In seinem Jahresrückblick konnte der erste Bürger der Stadt einen weiten Bogen von Exotik bis hin zu Leistungssport ähnlichen Anstrengungen schlagen. Skippy, ein Känguru im Sauerland. „Nicht nur wir fühlen uns hier wohl, sondern auch Skippy wollte das Sauerland großflächig erkunden und hielt viele Mitbürger in Trapp“. Um das Phänomen zu verstehen, wurden Fachleute befragt. Einer von ihnen war Andre Schüle, Tierarzt im Berliner Zoo und Sohn des ehemaligen Stadtdirektors Eberhard Schüle. Er erklärte: „Das Sauerland ist für Skippy ein attraktiver Lebensraum“. Der Bürgermeister ergänzte „Nicht nur für Skippy“. Dass das so ist, lässt sich an folgenden Zahlen festmachen: Das Gewerbesteuer Aufkommen betrug 2015 15,95 Millionen Euro. Dieses Ergebnis haben die Unternehmen und 12.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte erwirtschaftet. Das ist die Grundlage für eine positive Entwicklung der Stadt Brilon und ihrer Dörfer. Der Dank gilt allen, die ihren Beitrag dazu geleistet haben. Er führte weiter aus: „Wir können stolz auf unsere Unternehmen sein, die ihre Innovationskraft im globalen Wettbewerb mit einem hohen Maß an Bodenständigkeit und Standortidentifizierung verbinden.“ Ein Blick auf die Firmen ABB und Impuls zeigt jedoch auch von welchen Risiken und Abhängigkeiten unternehmerisches Handeln begleitet wird. Ein Blick auf die Firmen Göbel, Puris im Verbund der Steinhoff-Gruppe und Condensator Dominit zeigt, hier tun sich neue Perspektiven auf, die den Wirtschaftsstandort Brilon stärken werden. Besonders wies Dr. Christof Bartsch darauf hin: „Wir verstehen uns als Verwaltung und Rat der Stadt Brilon als partnerschaftliche Begleiter und Dienstleister unserer Unternehmen; nehmen Sie uns auch genauso in Anspruch, wenn Sie unsere Unterstützung brauchen!“
Nicht nur Skippy fühlte sich in Brilon und Umgebung wohl, auch 240.000 Übernachtungen weisen auf den Wohlfühlfaktor Brilons und seiner 16 Dörfer hin. Dass das so bleibt, bzw. sich positiv verändert, wurde im Jahre 2015 mit mehreren Objekten und Projekten initiiert. Dazu zählen die Neugestaltung des Kurparks im Rahmen der Regionale der Landschaftstherapeutische Weg, Trailground, Waldfeenpfad und die Aussichtsplattform „Geologischer Sprung“ am Bilstein. Durch sie wurden neue touristische Akzente gesetzt, die Wander- und Fahrradtourismus beleben, neue Zielgruppen ansprechen und gleichzeitig die Qualität des Lebensstandortes Brilon erhöhen.
Organisatorisch betrat Brilon ab dem 1. Januar Neuland, indem für den Bereich Tourismus nun gemeinsam mit der Stadt Olsberg agiert wird. Die „Tourismus Brilon, Olsberg GmbH“ wurde gegründet und wird die Wettbewerbsfähigkeit und die Angebotsqualität beider Städte erhöhen. Es werden sich finanzielle Vorteile einstellen die zu Synergieeffekten in Form von geringeren Kosten oder in Form von höheren Einnahmen aufgrund besseren Angebots führen werden. Beide Städte streben die Höherprädikatisierung als Kneipp-Heilbäder an. Der von Brilon bereits gestellte Antrag wird vom Heilbäderverband sehr positiv bewertet.
Zum Thema Haushalt wies Dr. Christof Bartsch darauf hin, das mit dem Haushaltsdefizit von 1,82 Millionen Euro eine Planrechnung verabschiedet wurde, die als ernsthafter Einstieg in eine Haushaltskonsolidierung mit dem Ziel des mittelfristigen Haushaltausgleichs bezeichnet werden kann. Er räumte ein, dass die Kommunikation geplanter Kürzungen verbessert werden muss. In einem besteht jedoch breiter Konsens: „Jeder Euro Defizit zehrt unser gemeinsames Eigenkapital mehr und mehr auf und die Lasten werden verlagert auf die nachfolgenden Genreationen“.
Feiern gehört dazu und die zwanzig Schützenfeste in Brilon und den 16 Dörfern, stehen beispielhaft für die Feste und Feiern sowie für gelebte Traditionen die uns tragen. Hier entstehen die Kontakte, der Gemeinsinn und die Verbundenheit als Grundlage für eine Vielzahl gelingender Projekte gemeinsamer Arbeit. Übrigens: In 165 Tagen, am Montag den 27. Juni 2016 ist Schnad. Der Eisenberg und Borberg ruft!
Der Wirtschaftsförderer der BWT, Oliver Dülme, gab einen Überblick über das Schwerpunktthema 2015 „Kooperationen Schulen – Unternehmen“. Der BRILONER ANZEIGER berichtete hierzu im November 2015 unter der Überschrift: „Navigationsplattform für Berufseinsteiger“ ausführlich.
Gäste, besondere Beiträge, Schwerpunktthema 2016
Eingeladen waren unter anderem Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Brilon, des THW, DRK, Caritas, Polizei – hier wies der Bürgermeister besonders auf die nicht immer sehr einfachen Einsatzfälle der Beamten/innen hin –, der Vertreter des Landes NRW und der Leiter des Sicherheitsdienstes für das Notaufnahmelager des Landes NRW an der Jakobuslinde. Besonders eingeladen waren die Integrationspaten der Flüchtlinge, die Organisatoren und Helfer der Kleiderkammer, die Haus- und Fachärzte, Zahnärzte, Krankenhausärzte und die Therapeuten aus Brilon und seinen Dörfern. Die Einladung an die letzte Gruppe erfolgte im Rahmen des Schwerpunkthemas 2016: „Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Brilon und den 16 Dörfern“. Hier soll besonders den Ursachen und Problemen im ländlichen Raum begegnet werden, als da sind: Starke regionale Unterschiede der Arztdichte, drohende Überalterung im Hausärztesektor, veränderte Anforderungen des zunehmend weiblichen ärztlichen Nachwuchses an Arbeits- und Lebensbedingungen sowie steigende Versorgungsbedürfnisse einer alternden, zunehmend chronischkranken und multimorbiden Bevölkerung.
Besondere Gäste waren die Flüchtlinge Muayyed Alasmi (Syrien), Vaskar Rahman (Bangladesch) und Said Hafiz Shah (Afghanistan). Jeder von ihnen berichtete auf Deutsch von seiner Person, Familie und der Flucht. Alle drei zeichnete aus, dass ihr Bemühen sich hier zu integrieren nicht ein Lippenbekenntnis, sondern gelebte Realität ist. Ihr Dank galt immer wieder der Aufnahme hier, der Unterstützung der sie begleitenden Personen oder Familien. Besonders die Möglichkeit hier einen Arbeitsplatz zu erhalten hat sie motiviert und in zwei Fällen bereits zum Erfolg geführt. Der Wunsch von Dr. Bartsch ist in diesem Zusammenhang: „Orientieren an den Menschen und nicht an der Pflege unserer Gewohnheiten“.
Zum Schluss stellte das Hanseteam das Logo und das Motto für den internationalen 40. Hansetag der Neuzeit, welcher vom 4. bis 7. Juni 2020, zeitgleich mit den 800 Jahr Feiern der Stadt Brilon, in Brilon stattfindet, vor.
Text: Peter Kasper – Bild: Ulrich Trommer