Brilon-Totallokal: Willingen – Freund & Co. siegten in einem Durchgang
brilon-totallokal: Willingen. Die deutschen Skispringer haben beim Willinger Weltcup den Mühlenkopf gerockt. Obwohl der Team-Wettkampf wegen zu starken Windes kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs abgebrochenen werden musste, feierten die begeisterten 16.500 Zuschauer das DSV-Quartett mit Andreas Wank (127,5), Andreas Wellinger (131,5) , Richard Freitag (141,0) und dem überragenden Weltmeister Severin Freund (149,0) als Sieger nach nur einem Durchgang. „Wir wollen die 30. 000 Schweizer Franken nicht verschenken“, hatte Bundestrainer Werner Schuster angekündigt und seine Schützlinge sorgten für eine gelungen Generalprobe für die Skiflug-WM am Kulm in einer Woche.
Mit 538,6 Punkten lagen die deutschen „Adler“ auf der hervorragend präparierten größten Großschanze der Welt in einem packenden Wettkampf beim vorzeitigen Ende hauchdünn vor Norwegen (538,0) und Österreich (506,2). Slowenien mit Vierschanzententourneesieger Peter Prevc, der sich am Freitag bei der Qualifikation für den Einzelwettbewerb am Sonntag noch einen Ruhetag gegönnt hatte, lag mehr als 50 Punkte deutlich zurück.
Überragender Mann war der Tournee-Zweite Freund, der als letzter Springer des ersten Durchgangs auf die Tagesbestweite von 149,0 m flog, das DSV-Team damit an die Spitze brachte und nur drei Meter unter dem Schanzenrekord von Janne Ahonen und Jurji Tepes (je 152 m) blieb. Prevc zeigte mit 124,0 m einen für seine Verhältnisse außergewöhnlich schwachen Sprung. In der gleichen Besetzung hatte Deutschland schon das bislang einzige Teamspringen der laufenden Saison Ende November in Klingenthal gewonnen. Willingens Lokalmatador Stephan Leyhe hielt sich dem Trubel fern und bereitete sich bereits auf den Sonntag vor.
Bei der Skiflug-WM, die am kommenden Freitag in Bad Mitterndorf am Kulm beginnt, steht der Team-Wettbewerb am dritten und letzten Wettkampf-Tag (18. Januar) an. In Willingen wird am Sonntag (15.45 Uhr/ARD und Eurosport) der letzte Einzel- Weltcup vor der WM ausgetragen, angeführt von Freund sind sieben deutscheSpringer am Start.
Für den Wettbewerb gibt es noch Karten an den Tageskassen. In der Nationenwertung hat das Team Deutschland nun 2455 Punkte auf der Habenseite. Durch den Tageserfolg bauten Freund und Co. den Vorsprung auf die zweitplatzierten Norwegern (2363 Punkte) aus. Auf Rang drei liegt Slowenien mit
2012 Zählern.
Stimmen zum Teamwettbewerb
Andreas Wank (Deutschland): „Wir haben heute alle unsere beste Leistung abgerufen, jeder hat sein Ding gemacht. Norwegen war sehr stark. Für uns war es eine große Freude hier zu springen, vor vielen Zuschauern, die uns lautstark unterstützt haben. Wir hoffen, dass es morgen so weiter geht.Wir haben schon die Skiflug-WM vor Augen.“
Manuel Fettner (Österreich):
„Wir wollten einen Stockerl-Platz und sind jetzt happy, dass wir den erreicht haben. Solche Erfolgserlebnisse brauchen wir. Jeder Wettkampf ist wichtig, wir hoffen natürlich, dass wir dieses bei unserer Heim-WM auch bestätigen können.“
Bundestrainer Werner Schuster:
„Wir hatten gestern schon einen ganz tollen Trainingstag. Ich bin sehr zufrieden. Es war eine tolle Leistung von der Mannschaft und ein ganz toller Sprung von Severin, auch im Hinblick auf die Skiflug-WM. Es war eine richtige Entscheidung der Jury, zumal die Zuschauer einen tollen Wettkampf erlebt haben. Peter Prevc hat einen Fehler gemacht, auf den haben wir bei der Tournee gewartet. Er ist und bleibt das Maß aller Dinge. Morgen können sich auch ein paar andere in den Wettkampf einmischen.“