Mehr Bürgernähe „Briloner Stadtarchiv ist in die Gartenstraße umgezogen“

 

Brilon-Totallokal:  Briloner Stadtarchiv jetzt in der  Gartenstraße – Stadtgeschichte entdecken, erforschen und erleben in einem Haus mit bewegter Geschichte

brilon-totallokal: Vom abgeschiedenen Dasein hoch oben im Amt Thülen in die Gartenstraße 13 direkt neben der Stadtbibliothek wurde ein Großteil des Stadtarchivs verlagert. Nicht ohne Grund gerade an diesen Standort, wie Bibliotheks- und Archivleiterin Ute Hachmann und Bürgermeister Dr. Christof Bartsch bei der Eröffnungsfeier am 5. März verdeutlichten.   Die Stadtbibliothek stehe für die Zukunft, das Stadtarchiv für die Vergangenheit, das sei eine gute Kombination, um fit für die Gegenwart zu sein. Beide Orte verstünden sich als Orte des Lernens, Entdeckers, Erforschens und Erlebens. Uta Hachmann wies aber auch auf die Bedeutung des Hauses hin, vor dem im vergangenen Jahr die Stolpersteine für die jüdische Familie Goldberg verlegt wurden, und das seit kurzem den Namen der Familie trägt. „Historizität wird inhaliert, wenn man reinkommt“, sagte Dr. Bartsch, denn der Eingangsbereich ist noch genauso erhalten, wie der Kaufmann Sally Goldberg ihn in den 20er Jahren bauen ließ. In seiner Ansprache betonte der Bürgermeister die Wichtigkeit des Archives für die Zukunft.  „Ein Archiv ist das Gedächtnis einer Stadt. Es muss mit Leben erfüllt werden, sonst verdorrt es“. Gerade auch Schülerinnen und Schüler sollten sehen, dass auf dem Boden, auf dem sie heute leben , auch früher Leute lebten mit genau der Sehnsucht nach einem lebenswerten Leben. Man müsse sich mit der Vergangenheit beschäftigen, um daraus Lehren zu ziehen für die Gegenwart und zukunftssichernde Entscheidungen.

Entgegen den Überlegungen vor vier Jahren konnten nicht alle Bestände des Stadtarchives in das Haus Goldberg umziehen. Die Feuchtigkeit in den Kellerräumen machte dem einen Strich durch die Rechnung. Das Magazin musste im Amt Thülen bleiben. Aber – ein Anruf genügt, oder eine Mail und „alles, was man braucht, kommt hier in den Leseraum.“ (Hachmann)  Ein ganz großer Dank ging an die Archivangestellte Christina Schmidt und an „Bufdi“ Maximilian Tennert, die mit „man- und woman power und klarem Geist“ den Umzug gestemmt haben, aber auch an die am Umzug beteiligte Verwaltung der Stadt.

Was erwartet den Besucher im Stadtarchiv?

Das Zeitungsarchiv, das als eines der wenigen Archive im HSK über einen Bestand an Zeitungen seit 1842 verfügt. Das Fotoarchiv mit   über 2000 Fotos, Filmen, Abzügen, Dias, Negativen und Videos zu Gebäuden, Personen und Ereignissen, sowie eine umfangreiche Karten-, Pläne- und Plakatsammlung.  Eine Bibliothek mit 2400 Büchern über die Geschichte der Stadt und ihrer Dörfer inklusive Einrichtungen und Vereinen aber auch über die Partnerstädte Brilons, die Entwicklung der Wirtschaftszweige in der Region, die kurkölsche und westfälische Geschichte und anderes mehr. Wer gerne gerne etwas über seine Familiengeschichte erforschen möchte, findet im Stadtarchiv zahlreiche helfende Quellen, die er im Leseraum in Ruhe studieren kann.

Unter dem Motto „Brilon-da wo ich gerne bin“ wird das Stadtarchiv zukünftig Aktionen und Informationsmaterialien für Schulen, Kinder und Jugendliche anbieten.

Geöffnet ist das Stadtarchiv im Haus Goldberg dienstags und mittwochs von 10 – 13 Uhr, donnerstags von 14.30 bis 18 Uhr und freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr. Kontakt: 02961/794-244 oder: [email protected].

Bildunterschrift:  Ein neues Zuhause für das Stadtarchiv im Haus Goldberg.  Darüber freuen sich Christiane Schmidt, Maximilian Tennert, Bürgermeister Dr. Bartsch Leiterin Ute Hachmann und die versierten Archivkenner Heinrich Hülsbusch und Volker Gedaschke.

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