Brilon-Totallokal: (Hier zu den Bildern) Königspaare zum 15. Mal im Rathaus – neben persönlichem Vergnügen Dienst an der Gemeinschaft…
brilon-totallokal: Am 17.4. geht es endlich wieder los mit den Schützenfesten in Brilon und seinen Dörfern. Und wie seit 15 Jahren kurz vor Beginn der Saison trafen sich am 10.4. auf Einladung des Bürgermeisters die amtierenden Königspaare im Bürgersaal des Rathauses. Fast alle hatten kommen können, und auch den „Jubilar“ der Veranstaltung, Ehrenbürgermeister Franz Schrewe, der die Tradition begründet hat, begrüßte Dr. Christof Bartsch sehr herzlich. Michael Gumenjuk glänzte am Flügel mit geschickt ausgesuchten, dem Anlass entsprechenden und ihn würdigenden Musikstücken.
Die Schützen seien Menschen, die Brücken bauen, seien immer wieder Motor und für ihn der Inbegriff von bürgerlichem Engagement, sagte der Bürgermeister. Seitens der Stadt wolle er den Königspaaren danke sagen, „dass Sie sich haben in den Dienst nehmen lassen“. Er blickte zurück auf den 1.1.1975, dem Tag, da die Kommunalreform in Kraft trat und den Dörfern ihre Eigenständigkeit auf politischer und verwaltungsmäßiger Ebene nahm. Das sei nicht geräuschlos vonstattengegangen und von vielen Fragen und auch Widerständen begleitet gewesen. Da hätten die Schützen durch die kurze Zeit später erfolgende Gründung des Stadtschützenverbandes ein wichtiges und richtiges Signal gesetzt.
Auch heute gäbe es Problemlagen, die das Zeug hätten, Stadt und Dörfer zu spalten. „Windkraft scheint Spaltungswirksamkeiten zu haben.“ Die Meinungspole lägen auseinander und seien in der Mitte schwach besetzt, dafür umso mehr an den jeweiligen Polen. Beim Thema Flüchtlinge gäbe es teilweise extreme Meinungspole. Aber: „ Das Thema wird noch sehr gut gelebt in Brilon und seinen Dörfern. Ich hoffe, dass das so bleibt.“ Die Verbindung von den Problemen zu den Schützen war ebenso überraschend wie dann doch einleuchtend: „Wenn man diese Problemlage hat, ist es wichtig zu feiern, Traditionen zu wahren, umso besser kann man dann wieder zusammen arbeiten.“ Der Vorsitzende des Stadtschützenverbandes hob bei der Würdigung dessen, was die Schützen so alles machen, hervor, dass neben dem persönlichen Vergnügen der Dienst an der Gemeinschaft wichtig sei.
An diese Gemeinschaft (alle Bürgerinnen und Bürger Brilons und der Dörfer also) appellierte Franz Schrewe, der Vorsitzende des eigens zur Geldbeschaffung gegründeten Fördervereins, im Hinblick auf das Großprojekt: „40. Internationale Hansetage in Brilon“ ab dem 4. Juli 2020. Er gab einen kurzen Überblick über Brilon und seine Bedeutung in der Hanse. Die Hansetage 2020 seien „eine Hausnummer, die ist in Brilon noch nicht gelaufen“, in einer Internetabstimmung hätten sich 85% der Teilnehmer für die Durchführung ausgesprochen, dicke Spenden von der heimischen Wirtschaft stünden schon ins Haus, aber jedes neue Mitglied im Förderverein ist natürlich im wahrsten Sinne des Wortes eine Bereicherung. Bei 12€ Mindestbeitrag im Jahr kämen bei dem gewünschten Ziel von 2020 Mitgliedern 24.240 Euro im Jahr und 121.200 Euro in fünf Jahren zusammen. Nach den Hansetagen erlischt der Förderverein. (Kontakt: Verein zur Förderung der Hansetage 2020 in Brilon e.V., Rathaus Am Markt 1, 59929 Brilon)
Dr. Bartsch schlug spontan einen Deal vor. „Heute wird die 13. Waldfee vorgestellt.“ Wenn alle Schützenvereine bis zu ihren Schützenfesten jeweils 13 Neuanmeldungen zum Förderverein vorweisen könnten, würde er Mitglied in den betreffenden Vereinen.
Nach dem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt, trafen sich die Königspare im Restaurant Starke zum Mittagessen und zum gegenseitigen Austausch wieder.
Text: Barbara Aulich – Bild: Ulrich Trommer