Blitzmarathon 2016 im Hochsauerlandkreis

Brilon-Totallokal:  Am 21. April 2016 findet der bereits neunte Blitzmarathon statt

brilon-totallokal:  HSK.  Die Verkehrssicherheit ist der Bereich der polizeilichen Arbeit, in denen die meisten Menschen zu Schaden oder zu Tode kommen. Neben vielen anderen Konzepten, wie zum Beispiel dem Crash Kurs oder den gezielten Bikerkontrollen, gehört der Blitzmarathon zum Gesamtkonzept der Unfallprävention in NRW.

Am 21. April 2016 findet der bereits neunte Blitzmarathon statt. Insgesamt nehmen über 20 europäische Staaten an diesem Verkehrssicherheitsprojekt teil. Die Polizei in NRW ist von der Wirkung des Blitzmarathons überzeugt und wird durch wissenschaftliche Auswertungen darin bestärkt.

In diesem Jahr stehen die Unfallopfer im Blickpunkt des Blitzmarathons.

Leider können die neun tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer, welche im Jahr 2015 auf den Straßen des Hochsauerlandkreises ihr Leben ließen, sich nicht mehr äußern. Die Tatsache, dass niemand für sich allein stirbt und ein verstorbenes Unfallopfer Leid für über 100 Menschen mit sich bringt, bedeutet, dass beinahe 1.000 Menschen von den dramatischen Unfallereignissen im Hochsauerlandkreis betroffen sind. Hinzu kommen über 243 schwer- und 659 leichtverletzte Personen aus dem Jahre 2015. Hierrunter zählen auch acht schwerverletzte und 41 leichtverletzte Kinder.

Innerhalb einer Sekunde hat sich somit für viele Menschen in unserem Kreis vieles bis alles geändert, ganze Lebensträume zerplatzen und mussten losgelassen werden. Die Statistik zeigt leider noch eine weitere Tatsache. Niemand ist unverwundbar. Ein Verkehrsunfall kann jeden treffen, in welcher Form auch immer. Die Polizei im Hochsauerlandkreis beteiligt sich an über 50 Messpunkten am diesjährigen Blitzmarathon. Fünf Messpunkte wollen wir gesondert vorstellen:

Landstraße 740, zwischen Winterberg und Silbach

Allein im Jahr 2015 ereigneten sich in diesem Streckenabschnitt vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurden zwei Personen schwerverletzt, eine Person zog leichte Verletzungen davon.

Beispiel:
Im April 2015 verlor eine überholende, 23-jährige Kradfahrerin, aufgrund überhöhter Geschwindigkeit, die Kontrolle über ihr Motorrad und rutschte gegen die Leitplanke. Sie musste schwerverletzt in eine Spezialklinik geflogen werden.

Bundestraße 480, Olsberg-Wiemringhausen

Seit 2013 zählte die Polizei in diesem Bereich 19 Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Frau getötet. Vier Verkehrsteilnehmer erlitten schwere Verletzungen. Zehn Menschen trugen leichte Verletzungen davon.

Beispiel:
Im Dezember 2014 starb eine 33-jährige Beifahrerin, nachdem, auf winterglatter Fahrbahn das Auto ins Schleudern geriet und mit einem Fahrzeug im Gegenverkehr zusammenstieß. Die beiden elf und neun Jahre alten Kinder im Auto wurden, ebenso wie der Fahrzeugführer schwer verletzt. Drei weitere Personen erlitten bei dem Verkehrsunfall leichte Verletzungen.

Bundesstraße 7, Marsberg-Bredelar

Seit 2014 ereigneten sich auf der Bundestraße 7, zwischen Bredelar und Brilon, zehn Verkehrsunfälle mit fünf Schwer- und drei Leichtverletzten.

Beispiel:
Eine 55-jährige Kradfahrerin bremst auf regennasser Fahrbahn und kommt vermutlich n aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit zu Fall und kommt erst auf einem angrenzenden Feldweg zu liegen. Sie muss schwerverletzt in eine Spezialklinik geflogen werden.

Landstraße 839, Hellefelder Höhe

Die beliebte Waldstrecke zwischen Arnsberg und Hellefeld bleibt weiterhin im Blickpunkt der Polizei. Neben den erheblichen Lärmbelästigungen durch laute Motorräder kommt es hier auch immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen.

Seit 2013 zählte die Polizei 21 schwere Verkehrsunfälle. Ein Kradfahrer verlor hierbei sein Leben, zehn Verkehrsteilnehmer erlitten schwere Verletzungen und sechs Menschen wurden bei den Unfällen leicht verletzt.

Beispiel:
Im Bereich einer Rechtskurve kam ein 23-jähriger Kradfahrer, im September 2013, vermutlich aufgrund zu hoher Geschwindigkeit, zu Fall und rutschte mit dem Motorrad in den Gegenverkehr. Der junge Mann überlebte den Verkehrsunfall nicht.

Landstraße 856, Hirschberger Weg

Auch beim Hirschbergerweg handelt es sich um eine beliebt Motorradstrecke. An den Wochenenden sind vornehmlich auswärtige Kradfahrer zu erkennen. Seit 2013 kam es bei 17 schweren Verkehrsunfällen zu der Bilanz von einem Toten, 14 schwerverletzten und 3 leichtverletzten Verkehrsteilnehmern.

Beispiel:
Ein 27-jähriger Kradfahrer, wurde aufgrund einer erhöhten Geschwindigkeit aus einer Linkskurve getragen und kam nach rechts von der Fahrbahn ab. Bei dem anschließenden Sturz zog sich der junge Mann tödliche Verletzungen zu.

Allein an diesen fünf Unfallhäufigkeitspunkten kam es somit seit 2013 zu 70 Verkehrsunfällen mit drei toten, 35 schwerverletzten und 23 leichtverletzten Menschen.

Neben dem Schmerz und Unglück der Unfallopfer, den Angehörigen und Freunden wird häufig die Einsatzbelastung der eingesetzten Rettungskräfte vergessen. Ein normaler „Feierabend“ nach den häufig schrecklichen Bildern der Unfallstelle oder der Todesbenachrichtigung der Angehörigen ist nicht möglich.

Deshalb bittet die Polizei nicht nur an den Tagen des Blitzmarathons: Bitte fahren sie vorrauschend und vorsichtig! Es gibt viele Menschen, die es Ihnen DANKEN werden!

Quelle: Polizei HSK

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