Brilon: Ein Leben für den Volleyball

Brilon-Totallokal:  Wolf Arno Mertin beendet seine Schiri Laufbahn – Ehrung von „Mister  Volleyball Brilon“ im Rathaus

brilon-totallokal: „Ich hätte gerne noch ein Jahr weitergemacht“, leicht fällt Arno Mertin der Abschied vom Schiedsrichter – Dasein nicht, doch  die Regeln  über Altersgrenzen lassen keine Verlängerung mehr zu. „Aber glaubt nicht, dass ich in irgendein Loch falle“, sagte „Mister  Volleyball in Brilon“ am Tag nach seinem Geburtstag im Bürgersaal des Rathauses.  Dreimal in der Woche Halle einmal Skat, das Jagdrevier muss gepflegt werden, so an die zwölf Wochen sind Mertins mit dem Wohnmobil on Tour.  „Lange Weile kommt bei mir nicht auf. Bin ausgelastet.“ 

Der Großteil derer, die sich am 24.4. zu seiner Ehrung versammelt hatten, hat ihn als Lehrer erlebt im Biologie-, vor allem aber im Sportunterricht. Auch Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, als er in die 5. Klasse des Gymnasiums kam.  Gerne habe er sofort zugesagt, als das Anliegen, die Ehrung im Rathaus stattfinden zu lassen, an ihn herangetragen worden sei.   „Weil es nicht nur um Sport ging, sondern mit Brilon zu tun hat“.  Durch Mertin sei was Neues passiert in Brilon, neben Fußball und Handball sei eine dritte Sportart in der Stadt etabliert worden, eben Volleyball.  Und weil Arno Mertin  fast jeder kenne, könne er seinen Dank an den ehemaligen Sportlehrer auch im Namen der gesamten  Bürgerschaft aussprechen.  Ein Buch über die Geschichte Brilons, einen guten Tropfen und eine Fahrradklingel,  die erste von ganz vielen, die gerade aus der Produktion gekommen sind, gab es vom Bürgermeister.    Nicht originell, eine Klingel?  Doch,  denn alle tragen  einen Hinweis auf die Hansetage und Arno und Heidi Mertin werden auf ihren vielen Radtouren überregional für die Hansetage klingeln können.

„Volleyball, In den 70er Jahren wusste keiner, wie man das schreibt“, Burkhard Wieseler war es in seiner Begrüßung  ein Anliegen, jemandem zu danken, „der diese Sportart als einer der wenigen ins Sauerland gebracht hat“ und im Verlauf von 40 Jahren in Sachen Volleyball nicht nur in Brilon sondern in ganz Deutschland und im Ausland aktiv gewesen sei.   

Alte Schiri – Kollegen waren unter den Gästen und noch aktive: Michael Otto, Gerhard Hengesbach, Klaus Peter Hitschler, Michael Feldmann, Ralf Schleifstein und Franz-Josef Bathen, 1. Vorsitzender des Volleyballkreises HSK und Präsidiumsmitglied des WVV.  Michael Otto brachte den allseitigen Dank für gute Zusammenarbeit und für den unermüdlichen Einsatz Mertins, sowie seine Zielstrebigkeit und Verlässlichkeit auf den Punkt: „Dein Leben in Brilon: Volleyball!“  Er erinnerte auch an die „Schiri Maffia“, die schon 1983 revolutioniert hat gegen diktatorische alte Zöpfe im Schiedsrichterwesen, kräftig dran genagt, schließlich in jahrelanger grundsätzlicher Arbeit Anfang der 90er Jahre demokratischere Strukturen erreicht hat. 

Franz-Josef Bathen zitierte  aus der Verbandszeitschrift des WVV aus dem Jahre 2013, in dem über diese Gruppe um Mertin gesagt wird, dass sie  das Schiedsrichterwesen nicht nur in NRW, sondern in der ganzen Bundesrepublik geprägt und fortschrittlich weiterentwickelt hat.  Seit 1977, als Mertin zur Gründungsversammlung des Volleyballkreises Hochsauerland eingeladen habe, habe er ihn in allen Fassetten dieses Sportes erlebt:  Als Mister Volleyball in Brilon, als Funktionär im Volleyballkreis in den verschiedensten Ämtern (Schiriwart, Pressewart, 2. Vorsitzender, Schulsportbeauftragter und Vorsitzender des Kreisgerichtes) , als Trainer, als Schiri und als Lehrwart.    „Wolf Arno hat sich 45 Jahre lang bis heute für unsere Sportart verdient gemacht“.  Als Anerkennung überreichte Bathen Arno Mertin eine Urkunde, persönlich unterschrieben vom Präsidenten des Deutschen Volleyball Verbandes und die „Goldene Ehrennadel“. 

Der so Geehrte sah darin mehr eine Ehrung für den Volleyball denn für sich selbst, erzählte humorvoll von  Begebenheiten in seiner regionalen Schiedsrichtertätigkeit und der Bundesligakarriere.  Ein paar 100 Schiedsrichter habe er ausgebildet.  Er dankte für die Rückendeckung in all der Zeit dem WVV, besonders aber seiner Frau Heidi und versprach, die Hanseklingel bis in die entferntesten Ecken zu bringen. 

 Text und Foto: Barbara Aulich

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