Brilon: Wer erkennt wen oder was?

Brilon-Totallokal:  Brilonerinnen und Briloner sind gefragt.  Viele Fotografien  warten im Museum Haus Hövener auf Identifizierung – Sonderausstellung zum Mitmachen: „ Brilon, deine Bilder“ vom 4. Mai bis zum 26.Juni 2016

brilon-totallokal:  „Da, den kenne ich, aber wer ist die Frau daneben?“ „Warte, dahinter steht doch der damalige …, na was war er den gleich?“  Lebhaftes Interesse und auch Spaß an der Sache gab es schon bei der Eröffnung der interaktiven Sonderausstellung „Brilon, deine Bilder“ mit geladenen Gästen am 4.Mai im Museum Haus Hövener. Vitrinen und Wände voller Fotografien zu vielen Themen aus Brilon, wie Festivitäten, Landschaften, Straßenzüge, Gebäude  und Personen.  Unbekannte und undatierte Fotos aus den Beständen des Museums und des Stadtarchivs wurden im Rahmen der Forschungsarbeiten zur Stadtgeschichte Brilons zusammengetragen.  Sie haben zwei Sachen gemeinsam: Sie stellen ein Spiegelbild der jüngeren  gesellschaftlichen und historischen Stadtgeschichte dar und bisher kann   keiner sie ein- oder zuordnen. 

„Wir brauchen die Hilfe der Bürgerinnen und Bürger“, sagte Ute Hachmann (Leiterin der Stadtbibliothek und des Stadtarchivs) und erklärte, wie das gehen soll:  Jedes Foto hat eine Nummer und in jedem Raum liegen Fragebögen aus, auf denen die Besucher ihre Beobachtungen mitteilen können.  „Was ist zu sehen? Wer kennt Wen? Wo/ wann war was?“ 

Und wozu ist das Ganze gut?  „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.  Bilder erzählen Geschichten und Geschichte“, Carsten Schlömer, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Museum, berichtete, dass man bei den Sichtungsarbeiten  in den Tiefen des Museumslagers und des Stadtarchivs erkannt habe, dass das historische Erbe viel umfangreicher sei als vermutet.  Gerade  bei den Fotografien sei man bald an die Grenzen großer Fragezeichen gestoßen. Kein Datum, keine Beschriftung, keine Ahnung wer, wo oder was da drauf zu sehen ist.   Hier könnten nur mit Hilfe der Briloner und Brilonerinnen offene Fragen der jüngeren Historien beantwortet und Mysterien aufgedeckt werden.  Jetzt wolle das Museum nicht nur Wissen geben, sondern auch einfordern.   

Ziel dieser 1. Kooperation zwischen dem  Stadtarchiv  und  dem Museum + Semper Idem ist es,  einen Katalog mit dem Bestandsnachweis aller Fotos zu erstellen, das Einpflegen der Bilder in ein digitales Programm und natürlich z.T. auch in das interaktive Stadtmodell.  Da klickt man dann nächstes Jahr z.B. auf den Borberg und bekommt Bilder, Lage, Geschichte und  Ereignisse präsentiert.

„Hochspannend“  fand das Bürgermeister Dr. Christof Bartsch.  Das Projekt sei „ein Meilenstein für die Entwicklung der Stadtgeschichte“.

Damit es nun ein realer Meilenstein wird, dazu bedarf es, dass viele sich auf den Weg machen ins Museum Haus Hövener und dort nicht nur die Fotografien betrachten und in die Historie eintauchen, sondern sobald sie etwas über Zeit, Ort oder Personen erkennen, gleich zum Stift und den bereitliegenden Ausfüllbögen greifen.  So nach dem Motto:  „Wir Briloner entdecken unsere Geschichte selbst“.

Der Briloner Anzeiger wird unter diesem Motto jede Woche eines der Fotos veröffentlichen und bittet die Leser, bei der Identifizierung zu helfen.

Vier Sonderführungen wird es geben für besondere Personengruppen (Ortsvorsteher, Politikvertreter, Schützenvorstände etc.) zu denen aber auch interessierte Besucher und Besucherinnen herzlich eingeladen sind.  Der Eintritt ist frei. 

Sonderführungen sind am 13.5., 20.5., 1.6. und 18.6. jeweils um 15 Uhr.

Die interaktive Sonderausstellung läuft bis zum 26.Juni.   Öffnungszeiten: täglich  von 11 – 17 Uhr  bis auf montags.  Eintritt: € 3,- pro Person für die Ausstellung, komplettes Museum € 4,-.  Der Eintritt kommt zweckgebunden der Forschungsarbeit zugute.

Wenn die ersten Fotos identifiziert sind, werden sie ausgetauscht gegen die, die noch warten in einem Fundus von etwa 2500.  Möglichst viele Bilder sollen in den nächsten sechs Wochen enträtselt werden, um dem fotografischen Gedächtnis der Stadt auf die Sprünge zu helfen.  Das wünschte sich auch Winfried Dickel (Vorsitzender von Semper Idem).  Er freute sich sehr, dass durch Dr. Christoph Thuer auch das Gymnasium mit im Boot ist.  Er richtete einen Appell an die Briloner, Fotos nicht einfach wegzuwerfen, sondern sie (allerdings möglichst beschriftet und datiert) dem Museum zur Verfügung zu stellen.  Kontakt zum Museum Haus Hövener:  Tel.: 02961/ 9639901  mail: [email protected] .

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