Spektakulärer Fund: Ein kleiner Blick in die Briloner Geschichte

Brilon-Totallokal: Ein spektakulärer Fund bei Ausschachtungsarbeiten in der Königstraße

Brilon. Brilon ist reich an Geschichte. Eine Vielfalt an historischer Bausubstanz sowie die Reste der ehemaligen Stadtbefestigung erinnern an seine mittelalterliche Vergangenheit. Kürzlich wurden bei der archäologischen Untersuchung einer Baugrube für einen Neubau in der Königstraße die Reste eines alten Kellerraums entdeckt. Dieser befand sich hinter einem abgerissenen Gebäude aus dem 19.Jahrhundert.  In Absprache mit der zuständigen Stelle für Bodendenkmalpflege des LWL in Olpe legte die Dortmunder Firma Eggenstein Exca die Mauern frei und sicherte die Grabungsfunde. Hierbei konnte festgestellt werden, dass dieser Kellerraum bereits im 17.Jahrhundert, also vermutlich nach dem 30-jährigen Krieg, aufgegeben und verfüllt wurde.

Darauf deuten die Scherbenfunde, unter anderem ein Pfeifenkopf aus Ton, hin. Spannend sind die gesicherten Brandspuren, die darauf schließen lassen, dass das Gebäude, welches sich ursprünglich über dem Kellerraum befand, einem Brand zum Opfer gefallen ist. Grabungsleiterin Marianne Moser und Firmenchef Georg Eggenstein haben das Mauerwerk eingemessen, da die Lage des früheren Gebäudes wichtige Aufschlüsse auf die frühere Besiedlung der Stadt geben kann, da eine genaue Kartierung der Gebäude in der Stadt erst durch die Urkataster aus den 30er Jahren des 19.Jahrhunderts überliefert ist. Weiterhin erhofft man sich durch genauere Untersuchungen eine konkrete Erkenntnis über das genaue Alter des gefundenen Kellerraums.

Nach Abschluss der archäologischen Untersuchungen werden die Mauern abgetragen, um so Platz für den geplanten Bau einer Tiefgarage zu machen. Die genaue Auswertung der Bodenfunde wird dann noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Erst dann wird man wissen aus welcher Zeit die gefundenen Mauerreste wirklich stammen.

Text: Norbert Schnellen / Foto: privat

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