Brilon-Totallokal: Bedeutung Brilons als Gesundheitsstandort wächst: Kooperation zwischen der LWL-Klinik Marsberg und dem Briloner Krankenhaus
brilon-totallokal: Psychische Erkrankungen nehmen in der öffentlichen Wahrnehmung einen immer höheren Stellenwert ein. Zum einen ist der Anstieg mit dem steigenden Stresspegel in der heutigen schnelllebigen Zeit verbunden, zum anderen ist die Steigerung dadurch erklärbar, dass heute Ärzte sowie Patienten offener mit psychischen Problemen umgehen als früher. Allerdings gibt es hier immer noch weiteren Handlungsbedarf. Seelische Erkrankungen wie z. B. Depressionen oder das Burn-Out-Syndrom können jeden treffen und dürfen auf keinen Fall tabuisiert werden.
Psychiatrische Behandlungsmöglichkeiten für Erwachsene in Brilon!
Umso erfreulicher ist die Tatsache, dass die LWL-Klinik Marsberg aus Gründen der größeren Ortsnähe und der verbesserten Kooperationsmöglichkeiten ein erwachsenenpsychiatrisches Angebot jetzt auch in Brilon plant. Federführend ist der LWL-Psychiatrie Verbund Westfalen mit der LWL-Abteilung für Krankenhäuser und Gesundheitswesen. Wolfgang Diekmann, Parl. Geschäftsführer der CDU Fraktion Landschaftsverband Westfalen-Lippe und u. a. Gremiumsmitglied im Gesundheits- und Krankenhausausschuss, begrüßt diese Entwicklung in Hinblick auf eine Erweiterung des gesundheitlichen Spektrums in Brilon. Eine Tagesklinik mit 12 Behandlungsplätzen und eine Institutsambulanz für psychische Erkrankungen sind in Planung. Durch teilweise Verlagerung der derzeitigen ambulanten Angebote von Marsberg nach Brilon wird in der neuen Institutsambulanz mit jahresdurchschnittlich mindestens 1200 Patientinnen und Patienten gerechnet.
Außerdem sind bereits seit zwei Jahren 20 stationäre Betten beantragt, hier steht allerdings noch eine Entscheidung aus. Daher soll das Gesamtprojekt 2-stufig realisiert werden. Per Feststellungsbescheid vom 26.7.2011 liegt für die Tagesklinikplätze und die große Institutsambulanz die hier erforderliche Aufnahme in den Krankenhausplan NRW bereits vor. Wenn die stationäre Einheit (10 von Marsberg nach Brilon verlagerte und 20 neu genehmigte Betten) in den Krankenhausplan NRW aufgenommen wird, erfolgt die Fertigstellung des Gesamtprojektes.
Synergieeffekte innerhalb der kommunalen Familie!
Wolfgang Diekmanns Dank geht an die Mitglieder des Aufsichtsrates und der Gesellschafterversammlung des Krankenhauses Maria-Hilf Brilon und natürlich an Dr. Georg Lunemann, Erster Landesrat und Kämmerer vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe, der eine Abkehr von großen Komplexeinrichtungen favorisiert, um eine ortsnahe Versorgung zu gewährleisten. Marsberg als Hauptstandort bietet eine wechselseitige Vernetzung mit seinen Teilstandorten wie z. B. Fredeburg, Warstein und demnächst auch Brilon. Dr. Lunemann erhofft sich innerhalb der kommunalen Familie entscheidende Synergieeffekte. Unabdingbare Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Behandlung sind natürlich gute Ärzte und ein qualifiziertes Pflegepersonal. Hier ist eine fundierte Basisqualifikation der Pflegekräfte sehr sinnvoll, um einen Einsatz in verschiedenen Bereichen zu ermöglichen.
Kosten und Projektbeschreibung
Das Investitionsvolumen für den Neubau einer Tagesklink mit Institutsambulanz in Brilon beträgt rd. 3.490.000,00 €. Die Mittelherkunft und die Finanzierung gestalten sich folgendermaßen:
Mittelherkunft Finanzierung Betrag
Eigenmittel Rücklagen der LWL- Klinik Marsberg 2.820.000,00 €
Krankenhausfördermittel Baupauschale der LWL-Klink Marsberg 360.000,00 €
Krankenhausfördermittel Anlagenpauschale f. Ausstattung 200.000,00 €
LWL-Zuschuss Erschließung Grundstück 110.000,00 €
Der Standort für den geplanten Neubau liegt in Brilon auf dem Gelände des städtischen Krankenhauses Maria-Hilf. Zur Zeit ist das vorgesehene Grundstück eine ungenutzte Wiesenfläche. Der dreigeschossig geplante Neubau gliedert sich folgendermaßen: Eingangs- und Ambulanzbereich und Bereich Tagesklinik. Die Nutzfläche im Ambulanzbereich beträgt 451 qm und im Bereich Tagesklinik 480 qm. Bei der Planung werden auch mögliche Entwicklungen der kommenden Jahre berücksichtigt, um jederzeit flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren.
Text und Foto: Ursula Schilling