Brilon-Totallokal: Krankenhaus Maria-Hilf – Ausbildungsangebot wird durch ein duales Pflegestudium erweitert!
brilon-totallokal: Den Gesundheits- und Krankenpflege – Schülerinnen und Schülern mit (Fach-)Abitur des Krankenhauses Maria-Hilf in Brilon bietet sich nach ihrer halbjährigen Probezeit eine neue Möglichkeit, sich beruflich zu qualifizieren. Neben ihrer Ausbildung im heimischen Krankenhaus können sie an der Fachhochschule Münster ein „Duales Pflegestudium“ absolvieren, das sie zu einem Bachelor-Abschluss führt.
Dabei handelt es sich um ein Fernstudium, das die Schülerinnen und Schüler bzw. Studierenden dazu befähigt, autonom zu handeln, pflegerische Bedarfsfälle eigenständig und wissenschaftsbasiert zu analysieren sowie Pflegeprozesse durchzuführen und zu evaluieren. Kurzum soll das duale Studium dazu „befähigen, als akademisierte Pflege tätig zu sein“, so Dipl.-Berufspädagogin Claudia Oetting-Roß, Studiengangsleiterin an der FH.
Ausgangspunkt für die Überlegungen zu diesem Projekt war der Fachkräftemangel im Pflegebereich in ländlichen Regionen. Die Kooperation mit der FH Münster zielt darauf ab, jungen Menschen in der Region noch bessere Ausbildungschancen zu bieten und sie so in ihrer Heimat zu halten. Für das Studium müssen die jungen Erwachsenen ihre Heimat nicht mehr verlassen. Bei dem dualen Pflegestudium handelt es sich um ein Fernstudium, bei dem während der ersten fünf Semestern pro Semester nur eine Kompaktwoche in Münster stattfindet.
Insgesamt umfasst das Studium acht Semester, wobei im fünften keine Veranstaltungen stattfinden, da sich dieser Zeitraum mit den Abschlussprüfungen in der Krankenpflegeschule überschneidet. Während dieser Phase sollen sich die Auszubildenden voll auf ihr Examen konzentrieren können. Nach dem erfolgreichen Abschluss studieren die Absolventen dann drei weitere Semester in Teilzeit. Im achten Semester schreiben sie ihre Bachelorarbeit, um den Abschluss Bachelor of Science zu erlangen. Während der letzten drei berufsbegleitenden Semester garantiert das Krankenhaus den dann examinierten Pflegerinnen und Pflegern eine Anstellung. Außerdem bietet das Krankenhaus die Möglichkeit, dass der Semesterbeitrag in Form von Stipendien übernommen wird.
Pro Ausbildungsjahrgang steht jedoch nur einer bestimmten Anzahl von Absolventen ein Platz zur Verfügung. Dies liegt schlichtweg darin begründet, dass die FH Münster pro Semester 50 Studienplätze zur Verfügung stellen kann und mit dem Krankenhaus Brilon nun Verträge mit zehn Kooperationspartnern abgeschlossen hat, erläutert Prof. Dr. rer. nat. Rüdiger Ostermann, Dekan des Fachbereichs für Pflege und Gesundheit der FH Münster. In der hiesigen Region ist Brilon exklusiver Partner und bietet den hier heimischen Pflegeschülerinnen und -schülern somit ein attraktives Angebot, eine hochwertige Ausbildung zu genießen. Dies sei auch notwendig, wenn man die Menschen in der Region halten wolle, schildert Ludger Weber, Geschäftsführer des städtischen Krankenhauses. Dadurch, dass man über den eigenen Bedarf hinaus ausbilde, spiegele sich in diesem Projekt auch der regionale Gedanke wieder und sehr gut Ausgebildete würden nicht nur in Unikliniken gebraucht, sondern auch in Krankenhäusern in Brilons Größenordnung.
Auch Brilons Bürgermeister und Aufsichtsratvorsitzender des Krankenhauses Dr. Christof Bartsch sieht in dem Kooperationsvertrag einen klaren Zugewinn für Brilon und die jungen Menschen vor Ort. Er habe sich immer gewünscht, Brilon als Fachhochschulstandort etablieren zu können. Diesen Traum habe man mit der Vertragsunterzeichnung nun ein Stück weit realisieren können.
Text + Bild: Annika Schröder