Olsberg rockt die Landesliga!

Brilon-Totallokal: Spektakulärer letzter Kampftag mit Doppelsieg beim Derby in Welver! Bestes Saisonergebnis aller Zeiten!

brilon-totallokal:  Zum letzten Kampftag in der Landesliga Arnsberg ging es für Olsberg am Nachmittag des 12.11. zum Derby nach Welver gegen das Team Ostwestfalen. Olsbergs Männer brauchten für das Match nicht extra motiviert werden, steckte doch von vornherein so viel Beachtung in dieser Begegnung. Vor allem weil das JT Ostwestfalen, bis dato noch ohne Saisonsieg, sportlich in der Krise stand, witterten die Olsberger ihre Chance, die langjährigen Lokalmatadoren erstmals zu besiegen. Das 18- köpfige Olsberger Aufgebot um Trainer Engemann und Drinhaus plus einige Anhänger besetzten das Dojo in Welver und erzeugten eine einmalige Atmosphäre. Aber auch die Gastgeber ließen deutlich erkennen, dass sie an diesem Tag keine Geschenke verteilen wollen, waren in ihren Gewichtsklassen besser aufgestellt als zuvor in der Saison und hatten auch ihren Anhang zahlreich ins heimische Dojo locken können.

Als Erstes aber stand noch die Partie gegen das ebenfalls angereiste Team von Kentai Bochum an! Kodokan Olsberg konnte in Bestbesetzung antreten und auf alle Leistungsträger zurückgreifen, während  Bochum ersatzgeschwächt einige Gewichtsklassen nicht besetzen konnte. So begann die Partie mit zwei Punkten für den Kodokan durch Stefan Drinhaus (-73 Kg) und durch Lukas Hamann (-60 Kg), bei denen Bochum auf einen Kampf in diesen Klassen verzichten musste. Niklas Wegener hatte dann -81 Kg eine schwere Aufgabe gegen einen starken Gegner, konnte ihn aber letztlich mit einer Innensichel per Ippon bezwingen. Manuel Rollwagen siegte anschließend in der Klasse über 100 Kg durch einen Haltegriff und brachte sein Team mit 4 zu 0 in Führung! Bochum holte danach noch zwei Ehrenpunkte in den Klassen -90 und -100 Kg, welche aber für den Gesamtsieg unbedeutend blieben. Zwischenzeitlich kämpfe Jonas Hamann noch eine starke Partie in der 66 Kg Klasse und beeindruckte mit einem wuchtigen Ippon per Ura Nage. 

Mit diesem 5 zu 2 Sieg über Kentai Bochum war das Olsberger Lager hoch zufrieden und sah sich perfekt eingestimmt für das Duell gegen Ostwestfalen.

Das Derby konnte beginnen! Ostwestfalen war in 6 von 7 möglichen Gewichtsklassen besetzt. Einzig die 73´er Klasse ließ der Gastgeber zu Beginn kampflos liegen, was der für Olsberg aufgestellte Roman Sheetz dankend zur Kenntnis nahm. Sofortiger Ausgleich dann für Ostwestfalen, ebenfalls ohne Kampf, da Lukas Hamann -60 Kg verletzungsbedingt seinen Kampf nicht antreten konnte.

Nun aber war die kampflose Zeit vorüber, die nächsten vier Duelle sollten es in sich haben. Niklas Wegener trat in der 81´er Klasse gegen Colin Ebel an. Die beiden Topkämpfer in ihren Lagern, beide in dieser Saison noch unbesiegt, schenkten sich nichts, zeigten offensives und dynamisches Judo. Wegener ging in der 2. Minute per Soto maki Komi in Führung mit einer Wazaari Wertung. Ebel versuchte nun mit Beinsicheln dagegen zu halten, konnte den Olsberger damit aber nicht entscheidend zu Boden werfen. Ende der 3. Minute setzte Wegener dem Kampf dann ein Ende, indem er Ebel mit einer Außensichel zu Boden warf und damit die zweite Wazaari Wertung zum Ippon erhielt.

Manuel Rollwagen betrat nun die Matte in der Klasse über 100 Kg. Sein Kampf gegen Yannik Feldmann geriet zu einem wilden Schlagabtausch, bei dem Rollwagen erst mit Yuko führte, Feldmann anschließend ausglich und später mit einem zweiten Yoku in Führung ging. Beide verkeilten sich immer wieder in extrem gegengleicher Griffhaltung und lieferten sich abwechselnd kraftzehrende Attacken mit Seitfallziehern, Hüftwürfen oder auch Fußwürfen. Mitte der dritten Minute konnte Rollwagen aber plötzlich seinen im Angriff befindlichen Gegner überlaufen und in der Bodenlage unter sich in einem Haltgriff begraben. Dies wurde die vom Kodokan laut umjubelte Entscheidung des Kampfes, denn Feldmann konnte sich nicht mehr befreien und gab auf: Zwischenstand 3 zu 1 für Olsberg . 

Can Albayrak trat nun für den Kodokan in der 90 Kg Klasse an gegen Marek Lammert. Der Kampf endete überraschend schnell und unglücklich für den Olsberger Leistungsträger. Lammert nutzte sofort zu Beginn einen Ura nage Wurfansatz von Albayrak zum eigenen Vorteil und überlistete Albayrak mit einer Außensichel.

Beim Stand von 3 zu 2 ging nun Jonas Hamann im vorletzten Kampf des Tages -66 Kg ins Duell gegen Maik Sturzenhecker. Auch dieser Vergleich wurde offensiv und verbissen geführt. Beide Kontrahenten blieben unflexibel und versuchten den Gegner die immer wieder gleichen Techniken aufzuzwingen. Hamann geriet durch einen Schulterwurf von Sturzenhecker mit Yuko in Rückstand, fand auch anschließend lange Zeit keine passende Antwort auf diese Angriffe. In Minute 4 aber konnte Hamann endlich solch eine Attacke kontern und den Ostwestfalen auf den Rücken werfen, was ihn mit Wazaari in Führung brachte. Sturzenhecker musst nun kommen, suchte ein neues Mittel und attakierte mit einem Schenkelwurf. Wieder war der Olsberger mit einem Konter zur Stelle und schleuderte Sturzenhecker entscheidend auf den Rücken. Die Halle bebte unter dem Jubel der Olsberger, denn der entscheidende vierte Punkt war damit erreicht.

Den Schlusskampf bestritt Klaus Peter Schiffer für Olsberg bis 100 Kg. Im Kampf um den Ehrenpunkt sah Marco Spiegel für Ostwestfalen lange Zeit als der Aktivere aus und brachte Schiffer so mit Passivitätsstrafen in Rückstand. Erst gegen Ende der 4. Minute kam die Entscheidung im bis dato Abnutzungskampf beider Judoka. Klaus- Peter Schiffe gelang es im Bodenkampf seine Spezialität anzuwenden und Spiegel in den Würgegriff zu nehmen! Der Ostwestfale konnte hieraus nicht entkommen und gab den Kampf auf. 

Damit war der 5 zu 2 Endstand für Olsberg perfekt! Ein attraktives, emotionales und hart umkämpftes Derby hatte einen letztlich verdienten Sieger gefunden. Trotz großer Rivalität war der Vergleich aber nie unfair und man ging vor und auch nach der Partie respektvoll und kameradschaftlich miteinander um. Man möchte behaupten, dass sowas in der Form nur im Judo zu finden ist…

Dieser Kampf wird, verbunden mit der dazu passenden einzigartigen Stimmung und Atmosphäre, wohl immer im Gedächtnis von Kodokans Ligateam bleiben. Es war der Tag, an dem der Kodokan nicht nur erstmals den Lokalrivalen im eigenen Haus klar besiegte, sondern auch der Tag, an dem Kodokan Olsberg durch den doppelten Auswärtserfolg seinen dritten Platz in der Abschlusstabelle der Landesliga Arnsberg 2016 zementierte. Eine Platzierung, die historisch die beste Saisonleistung markiert, die je eine Olsberger Ligamannschaft erreicht hat. Stolz und Zufriedenheit machte sich breit im Mannschaftskader, was auch am gleichen Abend noch entsprechend gefeiert werden musste. Die Saison geriet vom Kampf gegen den Abstieg zum Triumph über eine breite Konkurrenz an gestandenen Landesligisten. Der ganze Kodokan Olsberg ist stolz auf sein Männerteam!

Quelle: Stefan Drinhaus

 

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden