Sauerländer zu Besuch bei den Iban auf Borneo

Brilon-Totallokal: Die Studienreise der Volkshochschule Brilon – Marsberg – Olsberg führte in diesem Herbst unter Begleitung von Horst Kurzer nach Malaysia und Borneo

brilon-totallokal:  Nach einem angenehmen Flug mit dem Superliner A380 und einer Zwischenlandung in Singapur landete die Reisegruppe in Kuala Lumpur. Neben Besichtigungen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der unglaublichen Mega-Stadt ging es auch hinauf auf die Twin Towers auf 370m, wo ein fantastischer Rundumblick auf Stadt Umland möglich war. Die Reise führte die Gruppe weiter in den Norden, in die Cameron Highlands, unterbrochen vom Besuch der Batu-Caves, wo das berühmte Hindu-Heiligtum und die farbenfrohen Tempel besichtigt wurden. Die Höhlen waren allerdings erst nach über 300
steilen Stufen erreicht. 
Auf dem weiteren Weg in die Cameron Highlands wurden unterwegs einige Handwerksbetriebe besucht und am Iskan-Wasserfall, sowie in einem Dorf der Ureinwohner, Orang Asli, ein Stopp eingelegt. In den Cameron Highlands fuhr die Reisegruppe mit Allradfahrzeugen in die Berge zu einem fantastischen Panoramaausblick sowie zu einem schwierigen, aber interessanten Spaziergang auf einem Dschungelpfad, wo viele wilde Orchideen, sog. Kannen- und fleischfressende Pflanzen entdeckt wurden. Der Nachmittag wurde in einem Rosengarten und in einer bunten Schmetterlingsfarm mit vielen weiteren Reptilien, die uns immer wieder in Erstaunen versetzten ob der Vielfältigkeit der Natur dieser unglaublichen Lebewesen, verbracht.

Ein Museum brachte uns die Geschichte der Bevölkerung und deren Lebensweise näher. Per Flugzeug machte sich die Reisegruppe nun zur Insel Borneo auf und zwar nach Kuching, Hauptstadt des Bundesstaates Sarawak, wo an den nächsten Tagen eine ausführliche Besichtungstour folgte. Mit Bus und Langbooten ging die Tour weiter in den Bako-Nationalpark. Hier begrüßten uns Nasenaffen,
Schlangen, Hirschferkel und anderes Getier, sowie unzählige Vogelarten. Der Dschungelspaziergang verlangte von den Teilnehmern Trittfestigkeit und Kondition, war aber spannend und voller besonderer Eindrücke und Erlebnisse.
Am nächsten Tag freuten wir uns auf das Aufeinandertreffen unserer engsten Vorfahren. Die Fahrt ging weiter durch Regenwald zum Semenggoh Wildlife Rehabilitation Centres, wo traumatisierte Orang Utans wieder an den Dschungel gewöhnt werden. Leider bekamen wir keine Orang-Utans zu sehen, da an dem Tag viele Schulklassen unterwegs waren und die Lautstärke der Kinder wohl die scheuen Affen abgeschreckt haben.

Es ging weiter durch unsagbar schöne Landschaften zu unserem Resort mitten im Dschungel, das wir nur mit einem Boot und kleinem Tagesgepäck erreichten. Dort bereiteten wir uns auf den Besuch der Ureinwohner, den ehemaligen Kopfjägern Borneos, die Iban,vor. Beim abendlichen Grillen mit leckeren Speisen wurde überlegt, wie uns die Iban wohl empfangen würden. Angst bestand aber nicht, da wir mit Gastgeschenken eingedeckt waren. Mit Langbooten und einer knapp einstündigen Flussfahrt, erreichten wir die Hütten der einstigen Kopfjäger, die Iban, mitten im Urwald, weit abgelegen von der Zivilisation. Neben der herzlichen Aufnahme und Vorführung ihrer traditionellen Tänze und bei der Verkostung von Reiswein und Reis-Whisky kam man schnell in gute Laune und konnte sich am Blasrohrschießen messen. Auch die Wohnung des Häuptlings durften wir besichtigen. Nach dieser unvergesslichen Begegnung, fuhren wir per Boot wieder zurück nach Kuching. Unterweg wurde ein Stopp bei einem bunten und interessanten Bauernmarktes mit vielen exotischen Köstlichkeiten, die natürlich von uns gekostet wurden, eingelegt.

Die Besichtigung einesPfeffer-Garten mit Vorführung und Sortierung der Pfefferkörner folgte. Nun
ging es abermals per Flieger in den Nordosten von Borneo, nach Kota Kinabalu im Bundesstaat Sabah. Hier besuchte die Gruppe zunächst ein Kulturdorf. Dort bekamen wir einen Einblick in die einfache und traditionelle Lebensweise verschiedener ethnischer Volksgruppen Borneos. Jeder Stamm hat herausgefunden, wie man sich seiner Umgebung anpasst. Dies alles wurde uns gezeigt und bei traditionellen Tänzen zu einheimischer Musik gab es ein gemeinsames Abendessen der traditionellen Küche in Sabah. Der nächste Tag war dem Besuch des Kinabalu Nationalparks gewidmet, einem UNESCO Weltnaturerbe. Der Park gilt als Hotspot an Biodiversität. Höhepunkt und ein gewisser Mut gehörte schon dazu, über den Conopy Walkway in bis zu 42m über Grund auf einer wackligen Hängebrücke zu laufen und in den Baumwipfeln zu wandeln.

Aber alle Teilnehmer haben es gewagt und waren anschließend stolz, den Mut aufgebracht zu haben. Ein Erlebnis der besonderen Art. Ein entspannten Abschluss der Reise brachten die zwei Tage Erholung in einem schönen Resort am Strand von Kota Kinabalu. Manche Teilnehmer relaxten am Strand oder besichtigten die Stadt Kota Kinabalu auf eigene Faust und dort war besonders der Handwerkermarkt gefragt. Auf der Rückreise war noch genug Zeit für einen Stopover in Singapur. Die Reisegruppe war von dieser herrlichen und vor allen Dingen sehr sauberen Stadt total begeistert und die fünf Stunden der Sightseeing-Tour vergingen wie im Flug. Mit dem bekannten A380 der Singapur-Airline traten alle zufrieden die Rückreise an.
Beeindruckend war für die Gruppe das friedliche Miteinander in Malaysia von Christen, Muslimen und Hindus und insgesamt die Herzlichkeit der Malayen.
Die nächste größere Reise im Herbst 2017 führt die Volkshochschule Brilon-Marsberg-Olsberg u. a. nach Mexiko. Die geplanten Studienreisen und –fahrten können bei der VHS oder im Internet eingesehen werden.

Bild: Reisegruppe beim Stopover vor einem chinesischen Tempel in Singapur

Quelle: Horst Kurzer

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