Markenkleidung: Häufig schlechtere Qualität in Outlet-Centern

Markenkleidung:  Stichprobe ergab – Produkte gab es vorher gar nicht im Fachhandel

brilon-totallokal:   Markenwaren zu Schnäppchenpreisen – das erwarten viele Verbraucher vom Einkauf in Outlet-Centern. Doch die in einer Stichprobe eingekauften Produkte gab es vorher gar nicht im Fachhandel. Das haben Recherchen des NDR Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins „Markt“ im NDR Fernsehen ergeben. Die Wettbewerbszentrale hält insbesondere die angeblichen Rabattpreise für irreführend.

In einer Stichprobe haben Reporter Kleidungsstücke namhafter Markenhersteller in einem Outlet-Center im schleswig-holsteinischen Neumünster gekauft. Recherchen bei den Herstellern haben ergeben, dass diese Produkte in den Filialen gar nicht zu haben waren.

Textilexperten der Akademie Mode und Design in Hamburg haben die Outlet-Produkte auf ihre Qualität hin geprüft. Unter dem Mikroskop konnten sie erkennen, dass die Outlet-Mode im Vergleich zu ähnlichen Produkten der Markenhändler von zum Teil minderwertigerer Qualität war.

So war das Futter eines Winterschuhs der Marke UGG zum Beispiel wesentlich schlechter verarbeitet als beim Original (es hat gefärbt und gefuselt), die Baumwolle eines Polo-Shirts von Ralph Lauren war körniger und teilweise schief geschnitten. Bei einem Polo Shirt von Tommy Hilfiger war die Passform nach Ansicht der Experten schlechter als beim Original.

Verwirrend vor diesem Hintergrund sind vor allem die Preise im Outlet-Center. So sind auf vielen Produkten vermeintliche Ursprungspreise ausgezeichnet für eine Ware, die es so offensichtlich nie im regulären Handel gegeben hat. Die Wettbewerbszentrale sieht das kritisch. „Wenn dieser höhere Preis, der hier als Originalpreis gekennzeichnet ist, so nicht gefordert wurde, dann ist das ein Fall von irreführender Werbung über die Preisgestaltung“, meint Peter Brammen, Geschäftsführer der Wettbewerbszentrale in Hamburg.

Von den betroffenen Herstellern hat sich gegenüber „Markt“ keiner zu den Recherchen geäußert. Mehr zum Thema in der Sendung „Markt“ am Montag, 30. Februar, um 20.15 Uhr im NDR Fernsehen.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk

 
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