Bilder: (Festakt 1 Schützenhalle) (Festakt 2 Schützenhalle) (Theke Schützenhalle)
Briloner St. Hubertus-Schützenfeiern 600-jähriges Jubiläum
brilon-totallokal: Nachdem am Donnerstag bereits die Sonderausstellung zum 600-jährigen Vereinsjubiläum der Briloner St. Hubertus-Schützen im Museum Haus Hövener eröffnet hat, die die Entwicklung von den Anfängen des Schützenwesens im Mittelalter bis hin zur modernen Schützentradition zeigt, fand zwei Tage später auch der offizielle Festakt in der Schützenhalle statt, zu dem zahlreiche Gäste und Vertreter aus Kirche, Politik und Wirtschaft gekommen waren. Nach der feierlichen Hl. Messe in der Propsteikirche marschierten die Schützen begleitet vom Briloner Musikverein zur festlich geschmückten Schützenhalle, um dort gemeinsam den offiziellen Festakt zu begehen. Die ersten Grußworte richtete Herbert Jätzel, 1. Vorsitzender und Major der Briloner St. Hubertus-Schützen, an die Gäste, wobei er nicht nur von der Vereinsgeschichte zu erzählen wusste, sondern das Augenmerk vor allem auf die Zukunft und die Wahrung der traditionellen Werte „Glaube, Sitte und Heimat“ richtete: „Die Verbindung von Jung und Alt ist eines der Geheimnisse des 600-jährigen Bestehens unserer Schützenbruderschaft“, so Jätzel. Nur gemeinsam mit der Jungend könne es gelingen, auch in Zukunft für diese Werte einzustehen. An Nachwuchs fehlt es dem über 2.200 Mitglieder zählenden Schützenverein glücklicherweise nicht, aber auch langjährige Traditionen müssen mit der Zeit gehen. Hierauf legt die St. Hubertus-Schützenbruderschaft besonderen Wert und beteiligt sich daher auch am aktuellen Forschungsprojekt „Tradition im Wandel“, das an der Universität Paderborn durchgeführt wird.
Nach den Grußworten des Majors folgten die Würdenträger der Kirche an das Rednerpult: Dr. Reinhard Richter, Präses und Probst von Brilon sowie der ev. Pfarrer Rainer Müller gratulierten den St. Hubertus-Schützen zum Jubiläum und zum Aufrechterhalt der Gemeinschaft. Gratulieren durfte man an diesem Abend übrigens nicht nur dem Schützenverein, denn der ehemalige Schützenkönig Stephan Rosenbaum hatte mit seinem 60. Geburtstag ein ganz persönliches Jubiläum zu feiern.
Zu den prominenten Gästen am Abend zählten auch Politiker von Bundes- und Landesebene, die mit „der Stadt des Waldes“ noch immer ein Stück Heimat verbinden. Dirk Wiese, Parlamentarischer Staatssekretär und Mitglied des Bundestages, sprach von dem schönen Gefühl „nach Hause zu kommen“ und auch Prof. Dr. Patrick Sensburg, CDU- und Bundestagsmitglied, war unter den „prominenten“ Gratulanten, die einst in Brilon zur Schule gingen. Matthias Kerkhoff überreichte schließlich als Mitglied des Landtages die Plakette des Landes Nordrhein-Westfalen an den Schützenverein.
Höhepunkt des Abends war die große Festrede, die mit einem Zitat aus den historischen Staturen in mittelalterlichem Deutsch begann: „Wäre es, dass jemand in unserer Gesellschaft Mitglied geworden oder werden wollte […], der soll geben ein halbes Pfund Wachs zu unserem Licht und den Gesellen einen Krug Bier von acht Pfennigen“, so S.E. Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Bischof von Speyer. Etwas nicht nur für sich, sondern für die Gemeinschaft tun – hierauf kommt es in der heutigen Zeit besonders an. Eine solche Gemeinschaft, die zusammensteht, ist die Schützenbruderschaft, die sich nicht über einen Krug sondern über ein ganzes Fass Bier vom Bischof freuen darf. Der Major bedankte sich im Namen der St. Hubertus-Schützen für die gelungene Festrede mit einem gerahmten Bild der Schützenhalle, dem „zweit schönsten Gebäude der Stadt nach der Nikolai-Kirche.“
Anschließend gratulierte Dr. Karl Schneider, Landrat des Hochsauerlandkreises, zur 600-Jahr-Feier, gefolgt von Brilons Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, der sogleich die literarische Gattung wechselte und mit „Schützen schützen“ ein Gedicht über die Schützentradition vortrug. Als einer der größten und ältesten Schützenvereine der Region erhielt die St. Hubertus-Schützenbruderschaft darüber hinaus die Schiefertafel des Sauerländer Schützenbundes von Bundesoberst M. Tillmann sowie die Wappentafel des Kreisschützenbundes, verliehen vom stellvertretenden Kreisoberst Karl-Heinz Höing. Einer der letzten Redner des Abends war Hauptmann Dietmar Brandenburg , Vorsitzender des Stadtschützenverbandes Brilon, bevor Major Jätzel noch einmal das Wort ergriff, um sich bei allen Helfern und Sponsoren für den gelungenen Auftakt der Feierlichkeiten zu bedanken: Es beteiligten sich die Sparkasse Hochsauerland und die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten, die Warsteiner Brauerei, Getränkehandel Bergmann und Krombacher. Ein besonderer Dank galt auch Schützenbruder Klaus Götte für die gelungene Moderation des Abends sowie dem Briloner Musikverein unter der Leitung von Dennis Müller, der u.a. mit dem Festmarsch „Brilon, Stadt des Waldes“ und der „African Symfony“ von Van McCoy für den passenden Rahmen sorgte.
Die 600-jährige Geschichte der St. Hubertus-Schützen wurde in einer Festschrift festgehalten, die u.a. im Museum Haus Hövener erhältlich ist. Die Sonderausstellung zur 600-Jahr-Feier wird noch bis zum 2. Juli dieses Jahres zu sehen sein.
Quelle Text: Sarah Hannig / Bilder: Ulrich Trommer – Brilon-Totallokal