Altstadtrundgang Brilon: Gebäude erzählen die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner

Brilon-Totallokal: Friedhof Propsteikirche

brilon-totallokal: Das die Kirche inselartig umgebende Gelände ist mehr als fünf Jahrhunderte lang als Friedhof für die Verstorbenen der Pfarrei und ihrer Filialdörfer genutzt worden. Im Laufe dieser langen Zeit dürften hier mehr als 30.000 Personen ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Alle alteingesessenen Familien besaßen ein eigenes kleines Grabfeld, das immer wieder genutzt wurde. Aus diesem Grunde war der Friedhof ziemlich ungleichmäßig mit Gräbern belegt. Manche Grabstätten wurden mit gusseisernen Grabplatten abgedeckt, von denen noch zehn vorhanden sind. Sie hängen heute im Turm der Propsteikirche. Einen kleinen Teil des Friedhofs reservierte man für Fremde, die in Brilon verstorben waren. Dieser Teil war unter dem Namen „Jakobsbegräbnis“ bekannt. Seit 1788 wurde auf Anweisung des Kurfürsten von Köln nur noch die Bestattung in Reihengräbern erlaubt. 1807 musste der Friedhof auf behördliche Anordnung aufgegeben und vor die Stadt verlegt werden. 

Nur noch das eine Grabkreuz (links) erinnert an die einstige Benutzung des Kirchhofs als Begräbnisplatz. Es bezeichnet die Grabstätte des reichen Kaufmanns und Eisengewerken Joseph Ludwig Ulrich, der am 18. April 1784 im Alter von 78 Jahren starb. Der mehrfache Bürgermeister hatte das Kreuz vor seinem Tod selbst setzen lassen. Sehr wahrscheinlich ist es in einer seiner Eisenhütten hergestellt worden. Identische Kreuze, ebenfalls von Mitgliedern der Familie Ulrich gestiftet, befinden sich in Brilon an der Keffelker Straße und vor der Antoniuskapelle in der Keffelke.

Quelle: Museum Haus Hövener

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