Stichwort der Woche: Neue Bauernregeln

Brilon-Stichwort der Woche: Neue Bauernregeln

brilon-totallokal: „Fängt Frau Minister an zu dichten, die Schweine sich zum Metzger flüchten!“ 1,6 Millionen Euro Steuergelder steckte das Bundesumweltministerium in eine Kampagne mit „Neuen Bauernregeln für eine umweltverträgliche Landwirtschaft“. Die Umwelt- und Landwirtschaftspolitik in der EU und in Deutschland schafft es seit vielen Jahren nicht, die wirklichen Probleme in Landschaft und Landwirtschaft anzugehen. Diese Politik hat bisher keine Fortschritte für unsere Umwelt gebracht, sondern nur die Verschlechterung der Situation mit immer mehr Bürokratie und sinnlosen Vorschriften begleitet. Dabei haben wir in Deutschland riesige ökologische Probleme, zu denen auch die immer stärker industrialisierte Landwirtschaft beiträgt, aber nicht nur die.

Jeden Tag werden in diesem Staat knapp 70 Hektar Land neu versiegelt. Die Fläche für Land- und Forstwirtschaft, aber auch für Naturschutzflächen, geht also pro Jahr um fast 26.000 Hektar zurück. Trotz stagnierender Bevölkerung wird also immer mehr Fläche bebaut. Warum? Ein großer Teil davon ist ein Opfer der Globalisierung, ein weiter zunehmender Teil ist ein Opfer der derzeitigen Umweltpolitik.

Durch die Globalisierung werden immer weniger Produkte an nur einem Standort produziert. Jede Ware hat, bevor sie in den Verkauf kommt, oft eine Wegstrecke über tausende von Kilometern zurückgelegt. Das ist bei industriellen Produkten so, aber auch bei vielen landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Durch den weitgehenden Wegfall regionaler Molkereien wird zum Beispiel die Milch erst mal quer durch Deutschland transportiert, bevor sie an verschiedenen Standorten weiterverarbeitet und an die Zentralläger der Einzelhandelskonzerne verteilt wird. Von da aus geht es dann erst zum Verbraucher. Diese Art der Wirtschaft erfordert jede Menge Verkehrsinfrastruktur und riesige Lagerhallen. Das ist der eine Teil der Flächenvernichtung. Der andere Teil kommt durch die Energiewende. Von den riesigen Windkraftanlagen, Solarparks und durch die Anbauflächen für schnell nachwachsende Rohstoffe werden der herkömmlichen Landwirtschaft ebenfalls immer mehr Flächen entzogen. Zudem wurden von allen Regierungen in den letzten Jahrzehnten, besonders aber seit der Wiedervereinigung, die landwirtschaftlichen Großbetriebe besonders verhätschelt.

Diese befinden sich zumeist in der Hand von Investoren und haben mit der klassischen bäuerlichen Landwirtschaft nichts mehr zu tun. Die verbliebenen Familienbetriebe mussten aufrüsten um nachzuziehen, oder aufgeben. Keine Bundesregierung hat den Kampf gegen die tatsächliche Zerstörung der Umwelt ernsthaft in Angriff genommen. Kein Gesetz fördert zum Beispiel die regionale Vermarktung von Produkten. Das einzige, was bisher von Politik und beamteten Umweltschutz kam, waren unsinnige Vorschriften und immer mehr Bürokratie um deren Einhaltung zu überwachen – ein absoluter Irrweg! Noch `n Gedicht Frau Minister? „Kommt Umweltschutz von Bürokraten, kann man doch nur Mist erwarten!“

Quelle:Ihr Norbert Schnellen

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