Brilon Lumberjacks: „Wir sind bereit!“ – Saisonvorbereitung auf der Zielgeraden

Brilon-Totallokal: In zwei Monaten wird es in der NRW-Liga ernst für die Lumberjacks

brilon-totallokal:   Nur drei Wörter braucht Axel Hoepfner, um den Zustand seiner Mannschaft im Endspurt der Saisonvorbereitung zu beschreiben: „Wir sind bereit!“ Wenn er das sagt, ist das hier im Text nur geschriebene Ausrufezeichen mehr als deutlich zu hören. Zwei Monate bleiben dem Headcoach noch. Dann bestreiten die Brilon Lumberjacks, das einzige American-Football-Team des Sauerlandes, ihr erstes Spiel in der NRW-Liga. Die Seahawks aus Duisburg werden dann in der Stadt des Waldes zu Gast sein.

Die Mannschaft umfasst inzwischen 53 Spieler. „Das ist ein voller Kader“, freut sich Axel Hoepfner. Noch vor einem Jahr, kurz nach der Gründung des Vereins, mussten die Lumberjacks erst einmal viel Energie investieren, um genug Mitspieler zu gewinnen. „American Football ist ein Trendsport. Das ist jetzt auch im Sauerland angekommen“, sagt Hoepfner. Dass die Lumberjacks in den nur zwölf Monaten ihres Bestehens wesentlich dazu beigetragen haben, darauf sind alle Teammitglieder durchaus ein bisschen stolz. Seit es den Verein gibt, hat er viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Zeitungen, Radio und Fernsehen berichteten immer wieder über die Lumberjacks.

Wer das Team vor Jahresfrist in seinen Anfängen gesehen hat und jetzt beim Training in der Halle wiedersieht, erkennt den Unterschied sofort: Professionalität, Präzision und das Streben nach Perfektion prägen das Spiel. An einzelnen Spielzügen wird solange gefeilt, bis sie sitzen, bis die Spieler sich ohne Worte verstehen. Fast. Denn zwischen den Spielzügen gehören immer wieder kurze Absprachen dazu, werfen die Spieler einen Blick auf die Skizzen des Trainers, stimmen die Taktik neu ab. Für die Nachbesprechung wird das Training gefilmt.

„American Football ist ein hochkomplexes und extrem taktisches Spiel“, erläutert Axel Hoepfner. Die verschiedenen Mannschaftsteile haben ihre speziellen Aufgaben. Dabei hat jeder Spieler seine besondere Rolle. Die Offense greift an, die Defense wehrt Angriffe des Gegners ab. Jeweils der zur Spielsituation passende Mannschaftsteil ist mit elf Spielern auf dem Feld. Und dann gibt es noch das Special Team für besondere Aufgaben. Eine Mannschaft braucht mindestens 22 Spieler, um spielfähig zu sein, und die schon genannten 53, um aus einem vollen Kader schöpfen zu können.

Anders als Mannschaften aus anderen Ballsportarten haben American-Football-Teams deshalb einen vergleichsweise großen Trainerstab. Bei den Brilon Lumberjacks ist Axel Hoepfner als Headcoach, also Cheftrainer, für das Training insgesamt verantwortlich. Gleichzeitig ist er Offense Coordinator, trainiert also die Offense und entwickelt die Angriffsstrategien. Ihm zur Seite stehen Defense Coordinator Chris Weaver und Fitness-Coach Torsten Böhm. Den Headcoach der Jugendmannschaft, Marc-André Kleff, und alle Assistenztrainer mitgezählt, umfasst das Trainerteam der Lumberjacks 14 Personen.

Der restliche Terminplan der „Holzfäller“ bis zum ersten Ligaspiel im April ist voll. Im März steht ein mehrtägiges Trainingslager auf der Wewelsburg bei Büren auf dem Programm. „Hier werden wir die Feinjustierung vornehmen“, kündigt Headcoach Axel Hoepfner an. Am Ostermontag, dem 17. April, gibt es den diesjährigen „Lumberjacks Day“. Beim sogenannten „Try Out“ können Interessierte ein Probetraining absolvieren und dabei vielleicht selbst ein Lumberjack werden. Auch Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren, die in der Jugendmannschaft mitspielen möchten, sind dabei willkommen. Beim anschließenden „Scrimmage“, einem Training unter Spielbedingungen mit vereinfachten Regeln, zeigen die Lumberjacks dann wenige Tage vor ihrem ersten Ligaspiel, was sie können – und wie sie sich in nur einem Jahr zu einer ernsthaften Sportmannschaft entwickelt haben.

Bildunterschrift: Auf die richtige Taktik kommt es an: Headcoach Axel Hoepfner (4. von rechts oder einfacher: der Mann ohne Helm) bespricht mit seinen Offensivspielern den nächsten Spielzug.

Text + Foto: Mario Polzer

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