Brilon-Totallokal: Sonderausstellung im Haus Hövener – Handwerk erlebbar machen!
„Das Handwerk war früher nebenan“, so Joachim Richter, 1. Vorsitzender der Briloner Bauhandwerker. „Wir sind damit aufgewachsen!“ Gerüche wie der des Lötzinns beim Löten der Dachrinnen oder der Geruch nach Leder, der aus der Werkstatt eines Schusters kam – all das gehört für Winfried Dickel, 1. Vorsitzender des Briloner Heimatbundes – Semper Idem und der Museumsstiftung, zu seinen Kindheitserinnerungen. Heutzutage sind die Handwerksbetriebe größtenteils aus der Innenstadt verschwunden, im Stadtbild haben sie aber ihre Spuren hinterlassen wie z. B. die aus Schiefer gefertigten Fassaden vieler Häuser oder die kunstvollen Schnitzereien an einigen Häuserfronten.
Sonderausstellung „Briloner Bauhandwerker, ihre Firmen und deren Zukunft“
Um das traditionelle Bauhandwerk zu würdigen und gleichzeitig den Wandel von der Vergangenheit in die Gegenwart zu zeigen, ist eine Sonderausstellung geplant, die Ende des Jahres im Museum Haus Hövener stattfinden soll. Diese Räumlichkeit ist prädestiniert für solch eine Dokumentation, verfügt das Museum doch über Nachrichten und Urkunden von Brilonern Handwerksgilden seit dem Mittelalter.
Bauhandwerksbetriebe, die in Brilon oder in den Dörfern angesiedelt sind, werden eingeladen, sich in dieser Ausstellung zu präsentieren. Fotos, die Handwerksbetriebe in ihren Anfängen zeigen und Bilder, die die gegenwärtige Situation reflektieren, altes Handwerkszeug und heutige Verfahrensmittel – das Sichtbarmachen solcher „Metamorphosen“ werden den besonderen Reiz dieser Ausstellung ausmachen. „Dem museumspädagogischen Anspruch werden wir zudem gerecht werden, da Führungen von Schulklassen und Studenten, das Durchführen von Workshops und dergleichen angeboten werden sollen“, erläuterte Carsten Schlömer, Museum Haus Hövener. „Auch der Synergieeffekt ist nicht zu unterschätzen, schließlich bietet die Ausstellung nicht nur Informationen, sondern bildet auch eine Werbeplattform für den Handwerksberuf, der in Brilon gute Perspektiven aufweist!“ Da solch ein Projekt eine gewisse Vorlaufzeit braucht, bitten das Haus Museum Hövener, der Briloner Heimatbund – Semper Idem, der Förderverein Haus Hövener, der Handwerkerverein und die Briloner Bauhandwerker interessierte Firmen, bis zum 31. Mai diesen Jahres neben ihrem Firmenlogo und den allgemeinen Geschäftsdaten Fotos aus Vergangenheit und Gegenwart unter [email protected] einzureichen. Altes, aussagekräftiges Handwerkszeug kann auch gerne bei den Organisatoren abgeben werden.
Die Informationen zu den Firmen sollen später in das interaktive Stadtmodell, das laufend ergänzt wird, aufgenommen werden. Andere Handwerksbetriebe werden sich demnächst auch in dieser Art präsentieren können. Des Weiteren ist eine Vortragsreihe „ Erhalt historischer Bausubstanz“ geplant.
Text: Ursula Schilling