Schüler aus Olsberg schalten Ampeln für Rettungskräfte auf Grün

Brilon-Totallokal: Jannick Heines und Max Kaspari überzeugen die Jury bei „Invent a Chip“

brilon-totallokal: Ein Verkehrsassistenzsystem für Rettungskräfte, das mit einem Mikrochip die Ampeln auf Grün stellt, ist die Idee von Jannick Heines (17) und Max Kaspari (17). Die beiden Schüler des Berufskollegs Olsberg möchten die Ampeln quasi „wecken“, sobald sich ein Einsatzfahrzeug nähert. „Im Einsatzfahrzeug ist dafür ein Navigationssystem installiert, dem alle Ampeln im Einsatzgebiet bekannt sind“, beschreiben sie ihr Konzept. Einsatzfahrzeug und Ampeln müssen über Funk oder ein anders geeignetes Mittel kommunizieren. „Wir beide sind ehrenamtlich in der freiwilligen Feuerwehr tätig und unterhielten uns über die Gefahren bei Einsatzfahrten von Rettungskräften. Aus diesem Gespräch entstand die Idee eines Steuersystems für Ampeln, welche schließlich zu unserer Chipidee ausgearbeitet wurde“, erklären sie. Das neue Verkehrsassistenzsystem soll helfen, dass die Rettungskräfte schneller am Ziel sind und dabei kein Risiko eingehen müssen, wenn sie rote Ampeln überfahren. Mit ihrer Idee für gefahrlosere Rettungswege überzeugten die Schüler die Jury des Nachwuchswettbewerbs „Invent a Chip“. Bereits zum 16. Mal findet der gemeinsame Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Technologieverbands VDE bundesweit an über 3.000 Schulen statt. Die Olsberger Schüler setzten sich mit ihrem Projekt in einem Feld von rund 2.150 Teilnehmern durch.

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„Wir möchten den Forschergeist der jungen Menschen fördern und geben ihnen jetzt das notwendige Know-how für die Entwicklung eigener Mikrochips an die Hand“, sagt Ansgar Hinz, VDE-Vorstandsvorsitzender. Beteiligt haben sich Schülerinnen und Schüler der Klassen acht bis dreizehn von allgemein- und berufsbildenden Schulen. 30 Prozent betrug der Anteil junger Frauen in diesem Jahr. „Von der stabilen Krankenliege im Rettungswagen bis zum Schulranzen mit optimaler Gewichtsverteilung und der intelligenten Autotür, die Unfälle vermeiden hilft, sind pfiffige Schülerideen dabei“, sagt VDE-Chef Ansgar Hinz. In diesem Jahr steht der Wettbewerb unter dem Motto „New Mobility“. Doch der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: Mikrochips, die vor Wasserrohbruch schützen, sind ebenso vertreten wie intelligente Kleidung oder ein modernes Belüftungssystem. Für die Praxisphase wählte eine Jury zehn Teams aus, die Anfang Mai an einem Workshop der Leibniz Universität

Hannover am Institut für Mikroelektronische Systeme (IMS) teilnahmen. „Um ihre Projektidee zu realisieren, lernen die Jugendlichen eine Hardware-Beschreibungssprache, mit der sie eine Unmenge von Schaltungselementen im Mikrochip verdrahten. Damit gehen sie wie die Profis vor, die die hochintegrierten Schaltkreise unserer alltäglichen Elektronik entwickeln“, erklärt Ansgar Hinz. Die ersten Schritte im Chipdesign unter Anleitung von Experten sind so möglich. Bis Mitte September können die Schülerinnen und Schüler dann ihre Projekte realisieren. In einem Forum tauschen sie sich auch in den nächsten Monaten untereinander und mit den Experten in Hannover aus. Jannick Heines und Max Kaspari bringen bereits erste Erfahrungen mit: „Wir besuchen zurzeit eine schulische Ausbildung zum Elektronisch-Technischen-Assistenten, weshalb Elektrotechnik und das damit verbundene Chipdesign bereits Teil unserer Ausbildung ist.“

Das Berufskolleg Olsberg freut sich über den großen Erfolg der Nachwuchsforscher und beweist mit diesem erneut seine hohe Ausbildungskompetenz in den Bereichen „Technik“ und „Naturwissenschaften.“

Quelle: Margarete Menke, Berufskolleg Olsberg

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