Dass gelebte Nächstenliebe keine Frage von Entfernungen sein muss, bewies die Schützenbruderschaft St. Michael Olsberg…
brilon-totallokal: Olsberg. Dass gelebte Nächstenliebe keine Frage von Entfernungen sein muss, bewies die Schützenbruderschaft St. Michael Olsberg, als sie prompt auf das Anliegen ihres Präses Vikar Antoni Soja, um Unterstützung eines sozialen Projekts in Karaganda (Kasachstan) reagierte. Vikar Sojas Weihekurskollege Janusz Potok ist dort der Pfarrer der Domgemeinde und kümmert sich vor Ort, zusammen mit seinem Seelsorgeteam und Ehrenamtlichen, um die Kinder und Jugendlichen, die in armen Verhältnissen leben. Denn: Obwohl sich das Wirtschaftswachstum des flächenmäßig neuntgrößten Staates der Erde, dem es auch an Bodenschätzen nicht mangelt, in den letzten Jahren gut entwickelte, geht auch hier die Schere zwischen denen, die von diesem Prozess massiv profitieren, und denen, die von ihm abgekoppelt wurden und weiterhin werden, zunehmend auseinander. Lebenshilfe bekommen Letztgenannte oft nur von kirchlichen oder anderen vor Ort tätigen Hilfsorganisationen.
Die freundschaftliche Verbindung zu Pfarrer Janusz Potok in der dortigen Gemeinde Karaganda hat Vikar Soja dazu motiviert, sich auch in Olsberg für die Vorhaben seines Kollegen unterstützend einzusetzen: „Neben den geistlichen Aufgaben als Priester kümmert er sich zusammen mit seinem Seelsorgeteam und Ehrenamtlichen um die Kinder und Jugendlichen, die in armen Verhältnissen leben. Viele Menschen sind arbeitslos oder verdienen kaum das Notwendige für ihren Lebensunterhalt.“
Zu den kirchlichen Aktivitäten zählen dort unter anderem die Organisation von schulischer Nachhilfe, musischer und kreativer/handwerklicher Förderung, Gruppenstunden, regelmäßiger Treffpunkte und Ferienlager. Dabei wird allen Menschen, unabhängig von ihrem Glauben oder ihrer Weltanschauung geholfen. Die Kirchengemeinde betreibt zusätzlich ein Haus für alleinerziehende Mütter, die von ihren Männern verlassen wurden und sich keinen Wohnsitz mehr leisten konnten. Die Frauen erhalten berufliche Qualifikationen, Rechtsbeistand und medizinische Hilfe. Die Kinder, deren Eltern getrennt leben oder suchtkrank sind, erhalten dort eine Ganztagsbetreuung. Gegenwärtig werden dort schon 100 Kinder betreut. Es fehlt ihnen an Kleidung und Nahrung, noch mehr aber an menschlicher Zuwendung. Die Straßenkinder würden ohne die entsprechende Hilfe völlig verwahrlosen, zeigen in diesen Programmen aber deutliche positive Entwicklungsfortschritte. Zusätzlich organisiert die Gemeinde auch Hilfe für Obdachlose, Straßenkinder, Behinderte und Tumorpatienten.
So berichtet Vikar Antoni Soja: „Oft hat die Hilfe auch ein ganz praktisches Gesicht. Zum Beispiel lebt eine achtköpfige Familie in einer Behausung ohne Wasser, Ofen und wirklichen Fußboden. Um einen Wasseranschluss zu legen, würden dringend 2000,00 € benötigt. In Kasachstan gibt es aber keine Kirchensteuer. Die Gemeinde kann nur so viel Hilfe leisten, wie sie finanzielle Mittel zur Verfügung hat.“
Dieses leidenschaftliche und förderungswürdige Projekt wurde nun durch Tobias Klauke, dem ersten Vorsitzenden der St. Michael Schützenbruderschaft Olsberg, mit einer Spende über 300 € aus der Vorstandskasse unterstützt. Eine Fortsetzung dieser Hilfe wurde bereits beschlossen.
Quelle: Thorsten Schauerte