Brilon-Totallokal: Neue Paten für den Heiligen Antonius
brilon-totallokal: Brilon. Der Bildstock des Heiligen Antonius auf dem Borberg ist eine der wichtigsten Wegmarken im weitläufigen Briloner Wald. Überlebenswichtig sogar, glaubt man der Überlieferung. Dieser besondere Ort besitzt seit Jahrhunderten Anziehungskraft für Wanderer, Gläubige, Suchende und Heimatfreunde. Eine Gruppe von Letzteren, nämlich der Sparclub der Gasstätte Wolfsschlucht, hat seit Jahrzehnten die Pflege des Bildstocks und der kleinen Schutzhütte übernommen. „In den 1960er hatte uns der damalige Vorsitzende des Briloner Heimatbundes, Wolfgang Nickolay, darum gebeten. Aus Altersgründen wollen wir diese Aufgabe weiterreichen“, sagte jetzt Heimatfreund Heinz Hillebrand. Die Patenschaft über den Bildstock hat der Freundeskreis an die Caritas-Werkstätten St. Martin übergeben und das kurz vor dem Patronatstag des Heiligen Antonius von Padua, dem der Stein gewidmet ist. Der Namenstag wird am 13. Juni gefeiert. Was zugleich ein guter Tag ist, um für die Rückkehr verlorener Besitztümer zu beten. Das taten auch die Menschen vor über 270 Jahren.
Der Blick zurück auf eine Borberg-Geschichte mit Happy End: Im 18. Jahrhundert habe sich bei einem Botengang ein Junge hoch oben auf dem Berg im dichten Wald verirrt. Tagelang. Erst die Anrufung des Heiligen Antonius, der sowohl Schutzheiliger der Handwerker als auch der Reisenden ist, habe geholfen – so die Sage. Denn der Heilige Antonius hilft auch Suchenden und bringt verlegte Dinge und verschwundene Personen zurück. So auch das verschollene Kind. Aus Dank für die Rückkehr des Jungen wurde vor genau 270 Jahren der Bildstock des Antonius errichtet. Das hatte Henricus Unckel durch seinen Letzten Willen im Testament fixiert. 1747 wird der Bildstock zu Ehren des Heiligen Antonius aus Sandstein gehauen und auf dem Borberg aufgestellt.
In den 1920er wird das Monument restauriert. 1967 dann ein Schutzdach für den Antonius gebaut. Auf einem Foto von einst sind Heinz Hillebrand, Albert Kautz, Richard Henke, August Henke und Willi Brandenburg Senior beim Richten zu sehen. Genau ein halbes Jahrhundert später sitzt die nachfolgende Generation neben dem Patron der Reisenden und Suchenden. Davor brennen Kerzen in einer Laterne. Sie trägt die erste Handschrift des neuen Paten, des Heiligen Martins: Der gelernte Kunstschmied und Caritas-Mitarbeiter Henryk Megier hat eine neue Laterne entworfen und hat mit Beschäftigten aus dem Berufsbildungsbereich der Werkstätten St. Martin das neue Schmuckstück am Borberg aufgestellt. Die Pflege des Gedenkortes wird fortan von der Gärtnergruppe der Werkstätten übernommen. „Und wir wissen das Werk damit in guten Händen“, sind sich die alten Heimatfreunde und Hüter des Heiligen Antonius sicher. Zum Abschluss ihrer Patenschaft bedankt sich der Sparclub Wolfsschlucht bei allen, die in den vergangenen 50 Jahren die Pflege des Antonius-Bildstockes unterstützt haben, sowohl die zahlreichen Privatpersonen sowie die Sparkasse Hochsauerland und die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten.
BU: „Das Werk in guten Händen wissen“: (v. l.) Engelbert Kraft (Fachbereichsleiter Arbeit für Menschen mit Behinderung), Henryk Megier (Kunstschmied und Mitarbeiter Berufsbildungsbereich Caritas Werkstätten St. Martin), Herbert Werner, Willi Brandenburg, Winfried Dickel (Vorsitzender Briloner Heimatbund), Karl-Willi Hesse und Heinz Hillebrand vor dem Gedenkstein des Heiligen Antonius.
Text und Foto: Sandra Wamers, Caritasverband Brilon e.V.