Gebäude erzählen die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner

Brilon-Totallokal: Derker Tor

brilon-totallokal: Die Stadtbefestigung wurde kurz nach der Stadtgründung errichtet und bestand aus vier Stadttoren, zwölf Türmen und einer Mauer mit einer Gesamtlänge von 2.300 Metern. Ihr Verlauf lässt sich noch heute gut anhand der Mauerstraßen verfolgen. Dem Mauerring war ein Graben mit Wall vorgelagert. Das Derker Tor hat sich als einziges der vier Stadttore erhalten. Erstmals ist es 1473 als „Dericker Porte“ bezeugt. Der Name leitet sich von der mittelalterlichen Siedlung Dederinghausen südlich der Stadt her. Durch Verkürzung und Abschleifung entstand im Laufe der Zeit die heutige Namensform.

Bis zum 30-jährigen Krieg (1618-1648) bot die Stadtbefestigung Schutz vor Angriffen. In den darauffolgenden Jahrhunderten diente die Befestigung jedoch eher dazu, fremde Personen, die die Stadt betreten wollten, zu erfassen sowie Diebe und Bettler abzuhalten. Ein Schlagbaum vor dem Tor, verbunden mit einem „Schlingposten“ (einem Drehkreuz), erschwerte den Zugang zur Stadt. Nachts wurden die starken Holzflügel des Tores geschlossen. Das Obergeschoss des Derker Tores wurde als städtisches Gefängnis genutzt. Zu betreten war dieses jedoch nur durch das angrenzende Pförtnerhaus. 1750 wurde das baufällige Derker Tor bis auf das Fundament abgerissen. Zu groß waren die Bedenken geworden, dass der plötzliche Einsturz des Ledriker Tores acht Jahre zuvor sich wiederholen könnte. Den Wiederaufbau in niedrigerer Ausführung übernahmen Tiroler Bauleute. Der Name des Tores übertrug sich auf das angrenzende Stadtviertel, das Derker Quartal.

Quelle: Museum Haus Hövener

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