Denkmal auf dem Briloner Markplatz soll weg

Brilon-Totallokal: 21. Juni 1917:  Vor 100 Jahren… Diskussion um das Papedenkmal

brilon-totallokal: Seit der Einweihung des Papedenkmals am 13. September 1899 auf dem Briloner Marktplatz vor dem heutigen Jägerhof und dem Café am Markt gab es Diskussionen um das Denkmal, das an Eduard Pape, den verdienten Sohn der Stadt Brilon, erinnerte. Dieser Sohn Brilons wurde 1873 zum Wirklichen Geheimen Rat mit dem Prädikat Exzellenz ernannt und 1874 von  Bismarck mit dem Amt des Präsidenten der Kommission zur Erarbeitung eines Allgemeinen deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches betraut. Die Briloner liebten ihr Papedenkmal nicht.

Um es bauen zu können, wurde der gesamte Marktplatz aufgeschüttet. Das war ein besonderer Stein des Anstoßes, war doch der Kump mit seinen aus 23, wie Fassdauben gearbeiteten Platten aus Rüthener Sandstein, fast vollständig verschwunden. Auch bei der Schnade konnte man ihn nicht dreimal umrunden. Als im 1. Weltkrieg bis zum 30. Juni 1917 die Kirchenglocken abgegeben werden sollten, um daraus Kanonenkugeln gegen die Engländer und Franzosen gießen zu können, wurde das Papedenkmal ins Gespräch gebracht. Es sei doch besser, das Papedenkmal zu schleifen als die Kirchenglocken zu opfern. Brilon könne anderen Städten als Beispiel dienen, hieß es.

Es dauerte aber noch bis Mitte Oktober, bis der Magistrat beschloss, das Denkmal zu schleifen und die bronzene Papefigur von 12 bis 15 Zentnern für 3.000 Mark der Metallmobilmachungsstelle zur Verfügung zu stellen. Das geschah dann Anfang Februar 1918. Dann wollten die Briloner nur noch, dass der Marktplatz wieder auf sein altes Niveau abgesenkt würde und der Kump wieder in voller Pracht zu sehen ist.

Foto: Lüke-Thiele-Hegel im Archiv des Briloner Heimatbundes – Semper Idem

Quelle: Winfried Dickel

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