Frustabbau und Training zugleich

Brilon-Totallokal: Erster Boxclub für finanziell benachteiligte Kinder und Jugendliche eröffnet in Brilon

brilon-totallokal: Brilon.  Jeder braucht einen Ausgleich vom Alltag. Doch gerade Kinder und Jugendliche, die aufgrund finanzieller Umstände in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sind, haben es schwer. Das weiß auch Eugen Hertel, der schon länger den Plan hat, daran etwas zu ändern. Nach über einem Jahr Planungs- und Renovierungsarbeiten, eröffnet er nun am Sonntag den 2. Juli das Brothers Boxing Gym in Brilon. Ab 12 Uhr kann sich jeder die Räumlichkeit im Innenhof der Kettelerstr. 5-9 (ehemalige Nolte-Hallen) ansehen und Informationen über den Sport einholen. Neben Stärkungen vom Grill und Getränken dürfen die Gäste ebenfalls die Trainingsgeräte ausprobieren.

„Angefangen hat alles mit einer Idee, der Idee etwas für die Jugend zu tun“, erzählt der 34-jährige Briloner, der selbst über 10 Jahre Boxerfahrung mitbringt. Mit freundlicher Unterstützung von etlichen Sponsoren, wie der S Quadrat Holding GmbH & Co. KG aus Brilon, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, nahm das Vorhaben langsam Gestalt an. Auch aus seinem privaten Umfeld fand Eugen Hertel schnell Zuspruch in Form von Sachspenden. Darüber ist er sichtlich begeistert: „Mit so viel Unterstützung hätte ich anfangs nicht gerechnet. Ich wünsche mir, dass jeder, der etwas zum Boxclub beigesteuert hat, auch zur Eröffnung kommt. Ich möchte gerne meinen persönlichen Dank aussprechen.“

Das Brothers Boxing Gym ist in erster Linie eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die in finanziell schwierigen Umständen leben. Sie sollen dort die Möglichkeit bekommen, kostenlos dem Boxsport nachzugehen. Trainieren können die 10- bis 13-jährigen nach der Eröffnung jeden Dienstag von 17:00 bis 19:30 Uhr. Die Jugendlichen von 14 bis 18 Jahren sind sonntags von 10:00 bis 12:30 Uhr an der Reihe. Allerdings erwartet der Briloner, der Training und Aufsicht in eigenregie übernimmt, eine kleine Gegenleistung: „Wer sich entscheidet, bei mir zu trainieren ist herzlich willkommen, unabhängig von Religion und Herkunft. Im Boxstall ist jeder gleich. Allerdings erwarte ich Disziplin. Wer sich innerhalb oder außerhalb des Clubs kriminell verhält, ist genauso schnell wieder draußen.“ Ein Konzept, das mit zwei Seiten greifen soll: Zum einen können sich die Kinder und Jugendlichen auspowern. Zum anderen möchte der 34-jährige sie so vor kriminellen Handlungen bewahren.

Über die Zukunft hat sich der Boxclubgründer auch schon Gedanken gemacht. Wenn alles so läuft, wie er es sich vorstellt, soll das Gym im nächsten Schritt zum Verein werden. Dadurch sei es beispielsweise möglich, auch an Boxwettkämpfen teilzunehmen. „Was sicherlich einen zusätzlichen Reiz bei den Kindern und Jugendlichen setzen würde“, ist sich Eugen Hertel sicher.

Quelle: Fabian Blockus, Fachredakteur

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden