Alme: Auf die Musik der Quellen hören und den Lebensweg bedenken

Brilon-Totallokal: Geistlicher Abendspaziergang der Ev. Kirchengemeinde

brilon-totallokal:  Alme. Das Grün des Waldes beruhigt und gibt neue Kraft. Das erlebten 46 Männer und Frauen, die sich Anfang August am Entenstall trafen. Dort fand der Geistliche Abendspaziergang der Ev. Kirchengemeinde bei mildem Sommerwetter statt. „Das ist Erholung für mich nach einem anstrengenden Tag“, sagte eine Teilnehmerin auf der Mitte des Weges. Da war die Gruppe schon am Almekanal entlang gegangen, hatte die ehemalige Papierfabrik und die heutige Turbine entdeckt.  Bei kurzen Stopps griff Pfarrerin Koppe-Bäumer Strophen eines Sommerlieds aus dem Gesangbuch auf, das Gott für die Schönheit der Natur dankt und in ihr Parallelen zum Leben sieht. Die Alme erinnert an Arbeit, für die Wasser gebraucht wird, mit ihren 104 Quellen an den Anfang alles Lebens und den Gang des Wassers, von der Quelle bis zum Meer, über die Wolken zurück als Regen ins Grundwasser.

Der Kreislauf des Lebens, das sich immer wieder verändert, hat einen Anfang bei Gott in der Taufe und als Ziel das Ankommen bei Gott, vielleicht wie ein Tropfen im Meer. Wolfgang Kraft vom Almer Verkehrsverein sprach mit Sachverstand und Leidenschaft von den Überlaufquellen der Alme und von Annette von Droste-Hülshoffs Begeisterung für das „Meran des Sauerlandes“. Ein Teilnehmer hatte Liedzettel und eine Mundharmonika mitgebracht, so dass die Gruppen in einem der Eisenbahntunnel wohlklingend singen konnte.

Der Spaziergang führte unter schützenden alten Buchen entlang, eröffnet Blicke auf mit selten Pflanzten bewachsene paradiesgleiche Grünflächen und ließ alle still werden, um die Musik der Quellenlandschaft zu hören. Am ehemaligen jüdischen Friedhof mitten im Wald lasen die Spaziergänger das biblische Wort vom Bündel des Lebendigen an einem Grabstein. „Wer Gott treu bleibt, wird von Gott darin gehalten“, deutete Koppe-Bäumer das Wort für die, die dort begraben sind, ihre noch lebenden Angehörigen und alle, die auf Gottes Spuren gehen. Die Freundlichkeit Gottes wurde leiblich spürbar, als die Gruppe – zum Entenstall zurückgekehrt – Wein und Brot miteinander teilte.

Zwei Frauen aus Scharfenberg kündigten an: „Wir helfen nächste Jahr mit, da können wir doch mal von Scharfenberg nach Rixen laufen.“ Kathrin Koppe-Bäumer wird auch 2018 im Rahmen des Spirituellen Sommers wieder zwei Geistliche Abendspaziergänge in Briloner Ortsteilen anbieten.

Bild: (Petra Heinemann) Die Ruhe und Schönheit von Wald und Wasser strahlten auf die Spaziergänger aus.

Quelle: Kathrin Koppe-Bäumer

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