Brilon-Totallokal: Größter Hersteller von Industriebatteriesystemen gibt einen Überblick
brilon-totallokal: Hoppecke. Im Rahmen der CDA-Sommeraktion besuchte die stellvertretende CDA- und CDU-Landesvorsitzende NRW, Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB aus Siegburg den Hochsauerlandkreis. Am 21. August besichtigte sie das neue Pflegeheim der Caritas in Meschede und danach stand die Firma HOPPECKE Batterien GmbH & Co. KG auf ihrem Reiseplan. Begleitet wurde sie von dem Kreisvorsitzenden der CDA des Hochsauerlandkreises Bernd Nückel aus Bad Fredeburg. Nückel bedankte sich für die Möglichkeit, das die CDA sich hier informieren kann über technische und soziale Abläufe bei einem weltweit tätigen Spezialisten der Energiespeicherung. Besonders wies er darauf hin, das es sich nicht um eine Wahlkampfreise handelt, obwohl die in fünf Wochen stattfindende Bundestagswahl das nahelegen könnte. Das Thema der Sommeraktion ist die e-Mobilität. Um den Aufgaben der Zukunft entsprechen zu können, brauchen wir innovative Wirtschaftsunternehmen. Er sieht in der Batterietechnologie die Zukunftstechnologie schlechthin. Gerade mit Blick auf die derzeitige Diskussion im Sektor Automobil ist es enorm wichtig sich einen Vorsprung zu sichern um auf dem Weltmarkt bestehen zu können.
Wer oder was ist CDA? Das Kürzel CDA steht für „Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft“. Der Ursprung der CDA ist in Köln, Juni 1945, im eröffneten „Büro Albers“. Es wird zur Anlaufstelle ehemaliger christlicher Gewerkschafter und gleichzeitig wird es zum Koordinierungsbüro für die Gründung der CDU. Die christlichen Gewerkschafter hatten sich nach den leidvollen Erfahrungen in der Nazi-Diktatur dazu entschieden in Einheitsgewerkschaften mitzuwirken. Diese gründeten sie ebenso mit wie die neue Partei CDU. 1946 wurde die Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) im Herner-Kolpinghaus offiziell gegründet. In der Vergangenheit wurde die CDA auch als „CDU-Sozialausschüsse „ bezeichnet.
Experte für Energiespeicherlösungen
Die drei Geschäftsführer, Dieter Henke Metallhütte, Heinrich Becker Kaufmännisch und Manfred Barfuß Produktion, der HOPPECKE Metallhütte bzw. Batterien GmbH & Co. KG gaben kurz einen Überblick über die Standorte des Unternehmens im In- und Ausland. Zur Zeit sind dieses Hoppecke mit zwei Produktionsstätten, Brilon-Bremecketal, Zwickau/Sachsen, Bad-Wünnenberg-Haaren, Zemst/B, Wuhan und Liyang in China, sowie Hainesport/USA. Trotz dieser Internationalität ist HOPPECKE Batterien GmbH & Co. KG, gegründet 1927 von Carl Zoellner als Accumulatorenwerke Hoppecke Carl Zoellner & Sohn GmbH, ein Lokal verwurzeltes Familienunternehmen geblieben, welches derzeit in der vierten Genration von Dr. Marc Zoellner geführt wird.
Priorität hat in allen Einsatzgebieten die Tatsache, das grundsätzlich der gleiche Standard zur Anwendung kommt. Die Aufteilung der Bereiche erfolgt nach System.
Unter „trak“ werden Blei- und Lithium Ionen Batterien in 170 verschiedenen Versionen für z. B. Gabelstapler, Flurförderzeuge, fahrerlose Transportsystem usw. vermarktet. Für beide Batteriesysteme werden am Standort Zwickau die jeweils entsprechenden Ladegeräte hergestellt.
Unter dem Begriff „grid“ wird die Vernetzung von Stromsystemen in z. B. Kraftwerken, Rechenzentren usw. sichergestellt. Hier steuert in Kraftwerken ein mehrstufiges Sicherheitssystem bei Stromausfall für 15 Minuten die Steuerungen, dann muss das vorhandene System wieder greifen. Für einen großen Internethändler wurden 50.000 Batterien zur Absicherung des Rechenzentrums geliefert.
Unter dem Begriff „sun“ geht es um die konstante Versorgung und die Sicherung der Energie Kompetenz. Hier hat HOPPECKE z. B. für die Norwegische Telefongesellschaft in abgelegenen Gebieten 20-Fuß Container mit Batteriesystemen zur Speicherung, Windenergieanlage und Photovoltaik ausgerüstet, damit mindestens sechs Monate lang in den Wintermonaten das Telefonnetz funktionsfähig bleiben konnte. Ebenfalls unter diesem Begriff mit dem Zusatz „power“ laufen Heimspeicheranlagen. Mit dem Typ „classic“ werden Bleibatterien als Speicher gefüllt und mit „premium“ Lithium Ionen Batterien. Beide sind nur bei Photovoltaikanlagen verwendbar.
Unter dem Begriff „rail“ werden Batteriesysteme vertrieben, die höchste Temperaturschwankungsbreiten aushalten. Lithium Ionen Batterien sind hier im Einsatz, jedoch bei Temperaturen von -40° Celsius funktioniert es nur noch mit Nickel Cadmium Batterien. Eingesetzt werden diese Batterien z. B. In Straßenbahnen, U-Bahnen, Lokomotiven für Personen- als auch Güterverkehr. Die nächste Genration dieser Zugtraktionssysteme ist bereits weltweit am Start. Zur Zeit entwickelt HOPPECKE mit der Schweizer Bahngesellschaft ein System das bei teilelektrifizierten Strecken zum Einsatz kommen soll. Forderung ist hier, das die Batteriekapazität eine Streckenlänge von 160 Km ohne Oberleitung überbrücken soll. Wie viele Pakete dieses Systems dazu notwendig sind, wird noch unter Abwägung aller Punkte ermittelt. Nicht unerheblich ist hier das Eigengewicht der Speichereinheit. Ein Modul wiegt 1.600 Kg.
Der erste Hybrid-Großspeicher entsteht derzeit in Hoppecke. Der neu entwickelte sun / systemizer ist der Energie-Großspeicher für Spitzenkompensation, Netzstabilität, intelligente, dezentrale Netzlösung und Stromvermarktung. Der HOPPECKE Hochleistungsspeicher ist weltweit der erste VRLA-/Lithium-Hybrid-System seiner Art. Derzeit stammt etwa ein Drittel des Stroms aus regenerativen Quellen wie Sonne und Wind. Der Anteil wächst ständig. Die Einspeisung regenerativer Energie ist wechselhaft. Damit schwankt auch die Frequenz zunehmend, was zu einer wachsenden Bedeutung von Großspeichern wie dem o. g. führt.
Ein großer Bereich ist das Recycling in der eigens der dafür genutzten Metallhütte, die als eigenständiger Unternehmensbereich geführt wird.Die Recyclingquote bei den Bleispeicherbatterien beträgt nahezu 100 Prozent. Alle Bleispeicherbatterien werden hier eingeschmolzen und ihrer neuen Verwendung zugeführt. Nicht recycelbar sind Lithium Ionen Batterien, da in ihr viele unterschiedliche Materialien vorhanden sind. Diese können nicht sicher und wirtschaftlich voneinander getrennt werden.Die hieraus resultierende Versorgungsfrage für die Zukunft lässt sich heute nicht abschließend Beantworten.Das heutige, immense bestimmte Salzvorkommen aus dem Lithium gewonnen wird, befindet sich in der Hochebene von Peru und ist in Chinesischer Hand. Um in Zukunft ungehindert Lithium zur Verfügung zu haben führt kein Weg an der Entwicklung neuer Verfahren zur Lithiumgewinnung vorbei.
Die Besucher zeigten großes Interesse an den technischen Konzepten und waren auch mit Fragen zu den einzelnen oben genannten Bereichen nicht zurückhaltend. Vor allem der Sektor e-Mobilität und Versorgungssicherheit, so wie die Versorgung mit Energie in Afrika führten zu lebhaften Gesprächen. Besonders erfreute die CDA-Mitglieder das folgende: Die Accumulatorenwerke Hoppecke Carl Zoellner & Sohn GmbH haben von Anfang an als familiengeführtes Unternehmen auf betriebliche Vermögensbildung gesetzt und seit 1980 eine Mitarbeiterbeteiligung ermöglicht. Diese wird durch die Gewinnbeteiligung und das partnerschaftliche Genussrechtsmodell ergänzt.Zur Zeit sind mehr als 600 Mitarbeiter an dem Unternehmen materiell und immateriell beteiligt. Darüber hinaus bildet HOPPECKE in acht verschiedenen Berufsfeldern aus, zum Teil in Kooperation mit Universitäten.
Bildunterschrift: Im Rahmen der jährlichen CDA-Sommeraktion besuchte die stellvertretende CDA- und CDU-Landesvorsitzende Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB aus Siegburg die Firma HOPPECKE. Sie wurde begleitet von dem Kreisvorsitzenden der CDA Bernd Nückel.
v. Li. Die Geschäftsführer der Firma HOPPECKE Heinrich Becker, Dieter Henke und im Vordergrund Manfred Barfuß, Bernd Nückel CDA, Elisabeth Winkelmeier-Becker MdB und weitere CDA Mitglieder.
Quelle: Text+Bild, Peter Kasper