„Nachhaltigkeit – Ein Leitmotiv der Briloner Forstgeschichte“

Brilon-Totallokal: Ein gelungener Abschluss des Jahres der PEC-Waldhauptstadt Brilon

brilon-totallokal:  2017 war ein Jahr, das ganz im Zeichen des Forstes stand. Zum Abschluss dieser Zeit am Donnerstag, den 18. November, luden der Bürgerwaldverein und der Briloner Heimatbund alle interessierten Bürger zu dem Vortrag „Nachhaltigkeit – Ein Leitmotiv der Briloner Forstgeschichte“ des Historikers Dr. Bernward Selter ein.

Forst ist wichtig für die Städte und Dörfer des Sauerlandes. Dass dies nicht nur ein symbolischer Satz ist, zeigte sich am Vortragsabend. Interessierte Männer und Frauen fanden sich ein, um die historische Genese des Briloner Waldes näher kennenzulernen. Warum hat Brilon so viel Forst? Wieso kann sich die Stadt den Titel Stadt des Waldes überhaupt erlauben? Und wie kann sichergestellt werden, dass auch in Zukunft die Kulturlandschaft Sauerland durch den Forst bereichert wird?

Diese und andere Fragen wurden durch Dr. Bernward Selter beantwortet. Es stellte sich heraus, dass der Wald, wie die Bürgerinnen und Bürger ihn kennen, nicht zufällig da ist. Eine jahrhundertelange Entwicklung, geprägt durch die Waldnutzung, brachte schließlich den Forst hervor, der heute dafür sorgt, dass Einheimische aber auch Touristen die Wälder um Brilon herum besuchen.

Wald ist dabei jedoch viel mehr als ein reiner Wirtschaftsraum. Seine Bedeutung geht über die ökonomische Rolle hinaus. Er ist zu einem Sehnsuchtsort geworden, den es zu erhalten gilt. Diesen Willen zum Forstschutz gab es schon in der frühen Neuzeit, wie Dr. Selter für das Sauerland und ganz Westfalen beweisen konnte. Dennoch kann gerade in dieser Zeit nicht von einer nachhaltigen Waldnutzung gesprochen werden. Die Montanindustrie verlangte durch die Holzkohle bedingt immer größere Ressourcenmengen. Holz wurde übermäßig abgebaut und der Forst um Brilon herum zu einer Brachlandschaft. Erst mit der hessischen Okkupation 1803 und der vermehrten Nutzung der Steinkohle konnte der Forst aufatmen.

Heute steht fest, dass der Wald ein unabdingbarer Teil der Briloner Identität geworden ist. Nachhaltigkeit ist dabei die oberste Prämisse. Damit ist jedoch nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Wälder gemeint. Auch für Kulturinstitutionen wie das Programm der BWT „Brilon natürlich“ und die Schule der Zukunft (NUA) haben die Aufgabe wahrgenommen, Nachhaltigkeit als zentralen Begriff für waldpädagogische Programme zu nutzen. Exkursionen, Seminare und Themenwege, die den kleinsten und größeren Waldbesuchern diese Umgebung näherbringen, stehen exemplarisch für eine Kulturarbeit im Freien, die die Bewohnern und Gästen über den Spagat zwischen Ökonomie und Ökologie aufklären.

Quelle: Carsten Schlömer / Haus Hövener

 

Teilen Sie diesen Bericht mit Ihren Freunden