„Blackout“ Stichwort der Woche

Brilon-Totallokal: Stichwort der Woche, von Norbert Schnellen…

brilon-totallokal: (ns) Gerade jetzt im Winter, wenn man durch die hell erleuchteten Straßen unserer Städte und Dörfer läuft und sich an der, mehr oder minder schönen, Weihnachtsbeleuchtung erfreut, kommt einem manchmal der Gedanke, wie abhängig unsere Gesellschaft vom Strom ist. Ein Hackerangriff auf unsere Stromversorgung und mit einem Schlag wäre alles zappenduster. Aber nicht nur das, wenn es länger dauerte, würde nach und nach unsere komplette  Infrastruktur zusammenbrechen.

Ohne Stromversorgung keine Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft, der gesamte öffentlich und private Fahrzeugverkehr käme zum Erliegen, nach einer gewissen Notstromüberbrückung würde die Versorgung in den Krankenhäusern zusammenbrechen.

Außer durch Plünderung hätten wir bald keine Chance mehr an Lebensmittel zu kommen, denn auch die Geldversorgung und der Zahlungsverkehr würden nicht mehr funktionieren. Jetzt im Winter würde es für die meisten von uns schweinekalt, denn selbst Holzheizungen funktionieren nicht ohne Strom. Und nirgendwo könnten wir uns informieren, wie lange das Ganze jetzt noch dauert und wie wir unser Überleben organisieren können. Die Handy-Akkus wären sehr schnell leer und ohne Strom kein Rechner, kein Radio oder Fernsehen und auch keine Zeitungen.

Ein Szenario, welches man sich lieber gar nicht vorstellen möchte. In den ländlichen Regionen hätte man vielleicht noch ein paar Möglichkeiten sich wenigsten für ein paar Wochen das blanke Überleben zu sichern, aber in den Großstädten? Durch den Ausfall der Pumpen im Abwassersystem würde die Jauche knietief in den Straßen stehen. Der Verkehr käme durch den Ausfall der Leitsysteme in kürzester Zeit zum Erliegen, die Autos kämen weder vor noch zurück. Einige der Stärksten würden sich dann irgendwann mal zu Fuß auf den Weg machen, aber wohin?

Ich weiß, das klingt jetzt alles sehr apokalyptisch. Sicher hätten die entsprechenden Experten bei den Stromwerken die Sache innerhalb kürzester Zeit wieder im Griff, wir alle wissen ja nicht, wie oft solche Zwischenfälle schon tatsächlich passiert sind. Irgendwie kommt es mir jedoch manchmal seltsam vor, dass dieses Thema so selten zur Sprache kommt. Zu Zeiten des „kalten Krieges“ gab es neben Atombunkern und Luftschutzübungen auch Notfallpläne für die Zivilbevölkerung. Sicher existiert so etwas heute auch, wird aber unter Verschluss gehalten um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen. Man kann nur hoffen, dass jemand die, sicher digital erfassten Pläne, zwischenzeitlich auch mal ausgedruckt hat.

Sonst – Gute Nacht!

Ihr Norbert Schnellen

 

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