Neujahrsempfang der Stadt Brilon im Bürgerzentrum

Brilon-Totallokal:  (Hier zu den Bildern) Flächennutzungsplan nun vor gerichtlicher Klärung

brilon-totallokal: Ein bis auf den letzten Platz gefülltes Bürgerzentrum Kolpinghaus Brilon und eine voll besetzte Bühne füllten die etwa 350 geladenen Gäste für den 37. Neujahrsempfang der Stadt Brilon. Die musikalische Begleitung erfolgte durch den Männerchor 1868 Brilon,unter der Leitung von Chorleiter Hans-Joachim Senft, der in diesem Jahr sein 150-jähriges bestehen feiern kann.

Besonders begrüßte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch die Löschzug- und Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Brilon und die ihrer Dörfer, die Vorsitzenden der Schützenvereine, die in diesem Jahr erstmalig zu einem Neujahrsempfang eingeladen waren. Der Bürgermeister konnte sich nicht erklären warum das bisher nicht erfolgte, da doch das Schützenwesen im Sauerland allgemein und in Brilon und seinen Dörfern im besonderen sehr ausgeprägt ist. Darüber hinaus sind  die Schützen für das Gemeinwohl sehr aktiv. Die Einladung an diese soll daher in Zukunft dauerhaft erfolgen. Besonders drückte Dr. Bartsch seine Freude darüber aus, dass sowohl die Mitglieder der Feuerwehren als auch die Vorstände der Schützenvereine und -bruderschaften in ihren Uniformen seiner bitte in diesen an dem Neujahrsempfang teilzunehmen, entsprachen. Darüber hinaus begrüßte er die Ortsvorsteher, die Vertreter der Schulen und Institutionen, Vereine und Verbände. Unter den Anwesenden befand sich auch das Mitglied des Deutschen Bundestages Dirk Wiese und die am Samstag noch erkrankte aber nun wieder genesene Briloner Waldfee Lina Madlen Voß  aus Altenbüren. Neben dem ober erwähnten Männerchor von 1868 waren auch Vertreter aller anderen Chöre des Stadtgebietes eingeladen und erschienen.

2017 – ein Jahr in 11 Minuten

Ulrich Trommer von Brilon Totallokal hatte ganze Arbeit geleistet um den Jahresrückblick flüssig und interessant zu gestalten. Er begann mit dem 600 Jahr Jubiläum der St. Hubertus Schützenbruderschaft 1417. Winfried Dickel begrüßte in dem Räumlichkeiten des Hauses Hövener den Major und Vorsitzenden der Bruderschaft Herbert Jätzel um mit ihm gemeinsam die zur Verfügung gestellten Exponate der Bruderschaft zu präsentieren. Das Weiberfrühstück bei ausgelassener Stimmung in Rösenbeck war der nächste Rückblick, gefolgt von „Brilon blüht auf“ mit tausenden von herrlichen Blüten in der Gärtnerei Meckelburg. Im Rahmen von „Brilon bewegt“ wurde ein Abstecher zu Fahrrad „Neumann“ gemacht um dann der Demontage von Petrus auf dem Kump zur Restauration  in Paderborn zu folgen. Anschließend begrüßte die Waldhautstadt 2017 ihre neue Waldfee Lena Madlen Voß. Fast nahtlos ging es dann zum Autosalon 2017 um von dort in den erneuerten Kurpark und das im neuen Besitz befindliche „Hotel am Kurpark“ früher SoVD Haus zu gelangen.  Der Wahlkampf mit illustren Politikern bescherte Brilon die Bundeskanzlerin Andrea Merkel mit einem Auftritt in der Schützenhalle. Kurz danach berichtete Ulrich Trommer über das Jubiläumsschützenfest der St. Hubertus Schützenbruderschaft. An der Parade nahm ein große Zahl ehemaliger Könige in vollen Ornat, also Anzug, Zylinder und Orden teil. Die erste öffentliche E-Tankstelle Brilons konnte der Bürgermeister auf dem Gelände des Autohauses Paul Witteler an der Möhnestraße eröffnen und gleich eine Probefahrt mit einem E-Mobil unternehmen. Rechtzeitig vor dem planmäßigen Schützenfest im Juni 2017 kehrte Petrus frisch renoviert und in strahlendem Glanz an seinen angestammten Platz zurück. Kyrill hatte nicht nur großen Schaden in den Waldungen angerichtet, sondern auch  ein an ihn erinnerndes Denkmal nicht lange leben lassen. Ein neues 25 Meter hohes Kyrilltor wurde in Petersborn errichtet. Fröhliches treiben und sportliche Aktivitäten bescherten das Altstadtfest und der Bürgerlauf. In Angriff genommen wurde die notwendige Restaurierung der Probsteikirche. Wie jedes Jahr erfreute auch 2017 die Briloner mit ihrer „Michaelis Kirmes“. Ein Kraftakt der besonderen Art war  die Aufstellung des Weihnachtsbaumes auf dem Marktplatz. Kurz danach eröffnete der Weihnachtsmarkt und erstmalig mit einer „Eisfläche“ im Atrium des Sparkasse  Hochsauerland. 

Auch wir führen gutes im Schilde

Unter Bezugnahme auf eine frühere Bierreklame stellte der Bürgermeister vor allem auf das Wort „wir“ ab. Wenn wir es gemeinsam tun, wenn denken und handeln eine Rolle spielt, dann kann es für die Allgemeinheit von Vorteil und Nutzen sein. Das Haus Hövener am Marktplatz ist in diesem Sinne eine Perle mit hervorragender Arbeit. Ein besonderer Dank ging an Semper Idem und den beiden Teams von Winfried Dickel, den Rat der Stadt und die Verwaltung für die geleistete Arbeit im Rahmen der Restaurierung der Petrusfigur auf dem Kump.

Haushälterisch befindet sich die Stadt Brilon auf einem guten weg, so der Bürgermeister, da sie seit 2016 wieder den Aufbau der Haushaltsmittel betreiben kann. 2018 können vom Haushalt wieder Rücklagen gebildet werden. Der Wirtschafts- und Radwegebau werden in Angriff genommen. Am Krankenhaus „Maria Hilf“ wird weiter investiert. Das sprudelnde Gewerbesteuereinkommen ermöglicht dieses. Von 2010 bis 2017 hat das Gewerbesteuereinkommen um 29 Prozent zugelegt.Daher ging der besondere Dank von Dr. Christof Bartsch an Industrie, Handel und Gewerbe.

Die Stadt ist erfreut über jede Ansiedlung junger Unternehmer in Brilon. Zur besonderen Unterstützung hierzu steht der Wirtschaftsförderer Oliver Dülme beratend und unterstützend zur Verfügung.

Die Firma EGGER Holzwerkstoffe Werk Brilon wurde durch die Oskar-Patzelt-Stiftung  mit dem „Großer Preis des Mittelstandes“ aus bundesweit 4.923 Firmen ausgewählt und ausgezeichnet. Für Nachahmer steht ebenfalls Oliver Dülme beratend zur Verfügung.. Ebenfalls positiv bewerte Dr. Bartsch die Aktivitäten der heimischen Banken. Sie zeichnen sich durch Regionalität und Ortsbezogenheit aus.

Ein Fall Briloner Leuchten darf sich nicht wiederholen

Im Jahr 2017 hat sich am Beispiel der Firma „Briloner Leuchten“ gezeigt, wie begrenzt die Handlungsfähigkeit der Kommunen ist. Gewerbeflächen auf Vorrat parat zu haben ist nicht möglich. Sämtlich angebotenen Flächen durch die Stadt entsprachen nicht den Vorstellungen und Bedürfnissen der Firma. Die Folge des Flächenmangels war die Teilabwanderung des Unternehmens in das Gewerbegebiet Meschede-Enste.“Wir können nur hoffen, das die Verwaltung in Brilon verbleibt“ so der Bürgermeister. Die begrenzenden Faktoren für die Wirtschaft sind einerseits die fehlenden Gewebeflächen und andererseits der Fachkräftemangel. Die Schlussfolgerungen daraus sind: „der Gewerbeflächenmangel muss sich ändern, hin zu einer Vorratsplanung, dem Fachkräftemangel soll mit einer stärkeren Vernetzung zwischen Firmen und Schulen begegnet werden“ 

Darüber hinaus ist unter dem vorläufigen Titel „Masterplan 2030“ der Versuch geplant den beiden vorgenannten Kriterien zu begegnen.Darüber hinaus bedarf es der Klärung wie viel Wachstum hält die vorhandene Infrastruktur aus? Die Unternehmen werden in diese Gespräche mit eingebunden. Dazu gehört beiderseitige Kooperationsbereitschaft. 

Der Gemeinsinn ist dadurch außer Kraft gesetzt

Windkraft ist ein Thema das über die Ortsgrenzen hinaus alle angeht. Daher haben wir als Kommune frühzeitig erkannt das wir Flächen hierzu planen müssen.. Sieben Konzentrationsflächen sind dabei entstanden, die mit der Ratsmehrheit verabschiedet worden sind.Hierdurch sollte Rechtssicherheit geschaffen und privilegiertes Bauen ausgeschlossen werden (siehe negatives Beispiel Bad Wünnenberg (Anmerkung des Schreibers)).  Am 29.Dezember haben Investoren aus dem heimischen Raum Rechtsmittel gegen diesen Plan bei Gericht eingelegt. Der Gemeinsinn ist dadurch außer Kraft gesetzt. Das anstehende Rechtsverfahren ist mit vielen Fragezeichen und Kosten verbunden. Weiter führte Dr. Christof Bartsch aus, dass das Krankenhaus Maria Hilf im Jahr 2017 sehr viele Reparaturen, materieller und personeller Art erfahren hat. Bei seinem kurz vor Weihnachten durchgeführten Rundgang durch alle Patientenzimmer des Hauses konnte er feststellen das dem Krankenhaus sehr viel Dank und Anerkennung entgegengebracht wurde. Daher ist es nur folgerichtig, dass das Haus in seiner Qualität weiter in Brilon unter Kontrolle des Rates  geführt werden muss um existieren zu können. „Es ist eine große Peinlichkeit eines wohlhabenden Landes das die Flächenversorgung leidet“. Er führte weiter aus:  „es ist eine Entartung des Systems das nur noch in zwei Kliniken im Hochsauerlandkreis , der die Größe des Saarlandes hat,  Kinder geboren werden“.  

Die Ambulante Versorgung unter Hinzuziehung der Briloner Ärzteschaft geht weiter vorwärts und gleichzeitig wird die Realisierbarkeit eines „Gesundheitshauses“ geprüft.

Ein Jahr Kneippheilbad liegen hinter uns und es war ein erfolgreiches Jahr. Ebenfalls ein Jahr in neuem Besitz befindet sich das „Hotel am Kurpark“ mit guter Auslastung. Das geplante Stadthotel ist durch die Investorin Frau Penno  nicht aufgegeben worden. Auch die Stadt Brilon hält daran fest. Die Diskussion Tourismus – Wald und Waldwirtschaft ist unter dem Aspekt wie viel verträgt der Wald zu führen.

Ehrenurkunden und Ehrenamtskarte

Eine selten vergebene Auszeichnung durch die Stadt Brilon erhielten  Reinhard Sommer und Gereon Fritz . Bisher wurden erst zwei Ehrenurkunden durch die Stadt Brilon vergeben.Mit den nunmehr dritten bzw. vierten Ehrenurkunden wurde ihr langjähriges Engagement  im Bereich Partnerschaft und Länderfreundschaft mit Frankreich besonders gewürdigt.

Im Dienst für die Allgemeinheit erhielten junge Menschen aus der evangelischen Kirchengemeinde Brilon die Ehrenamtskarte, ebenfalls die Integrationspaten der Flüchtlingsbetreuung. Jung- und „Seniorschüler“ der Marienschule erhielten diese Karte für die Aktion JuLea (Jung lehrt Alt) und ebenfalls Mitarbeiter des THW wurden damit ausgezeichnet. Weitere Ehrenamtskarten erhielten der Arbeitskreis Geschichte im Heimatbund  Semper Idem und Mitglieder der Partnerschaftsvereinigung.

Sebastian Vogt, Mitglied und Aktiver im Musikverein Alme erhielt unter anderem für die Produktion der „Hanse-CD“ neben der Ehrenamtskarte auch noch den Ehrenamtsnachweis. Dr. Christof Bartsch beschrieb den Ehrenamtsnachweis unter anderem wie folgt: „er ist unter anderem auch im Beruf sehr nützlich. Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke oder Motivationsfähigkeit sind Schlüsselqualifikationen für den beruflichen Erfolg. Gerade diese sozialen Kompetenzen werden im Ehrenamt gefördert und vermittelt. Besonders für Jugendliche und junge Erwachsene bietet die Ehrenamtsbescheinigung eine zusätzliche Chance auf dem Weg in das Berufsleben“.

Die Übergabe der Ehrenamtskarten, Ehrenurkunden und Ehrenamtsbescheinigung schloss der Männerchor 1868 mit der „Europa-Hymne“ Freude, schöner Götterfunken. Zum Schluss des offiziellen Teils intonierten die Anwesenden das durch den Männerchor verfasste „Briloner Schnadelied“ nach der Melodie „Hoch auf dem gelben Wagen“ . Bürgermeister Dr. Christof Bartsch hofft das dieses vier-Strophige Werk spätestens bis zum Hansetag 2020 und zum gleichzeitig stattfindenden Stadtjubiläum fester Gesangstitell der Brilonerinnen und Briloner geworden ist. 

Bild: Brilon-Totallokal.de

Text: Peter Kasper

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