Veterinäramt Hochsauerlandkreis unter den tierfeindlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2017

Brilon-Totallokal: Ziegen auf Biohof brutal misshandelt, Amtstierärzte tatenlos

brilon-totallokal: Brilon / Stuttgart, 10. Januar 2018 – Mangelndes Engagement für den Tierschutz: PETA hat die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2017 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden. Auf der Liste der fünf tierfeindlichsten Veterinärämter 2017 ist auch das Veterinäramt Hochsauerlandkreis: Aufnahmen einer versteckten Kamera, die PETA zugespielt worden waren, zeigten im Februar 2017, wie Arbeiter auf einem Biohof in Brilon mit Stöcken und Fäusten auf Ziegen einschlagen, sie zu Boden drücken und an den Beinen zum Melkstand zerren. Fotos zeigten außerdem tote Tiere, die wie Müll unter Planen versteckt worden waren. PETA zeigte den Anlagenbetreiber, die Angestellten sowie Verantwortliche des Veterinäramtes an, die trotz mehrerer Meldungen nicht eingeschritten waren.

„Die Ziegen wurden unter einem Bio-Siegel schwer misshandelt“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „Die Tiere waren ihren Peinigern schutzlos ausgeliefert, da das Veterinäramt den Betrieb auch nach mehreren Hinweisen offenbar nicht gewissenhaft kontrollierte – ein verdienter Platz unter den schlechtesten Behörden 2017.“

Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei und kontrolliert, ob und wie die Behörden daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während in vielen Fällen in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Behörden, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht umsetzen. Ein Grundproblem: Es fehlt eine neutrale Aufsichtsbehörde, die schlecht arbeitende Amtstierärzte kontrolliert.

PETA steht täglich in Kontakt mit Veterinärbehörden, um Tierschutzmissstände und Fälle von Tiermissbrauch zu melden und zu verfolgen. Seit 2012 kürt die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht positiv oder negativ aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstachen.

Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Beobachtungen sollten detailliert und sachlich zusammengefasst werden. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist (Fallbericht). Das kann ermüdend sein, ist aber oft die einzige Chance für das jeweilige Tier. Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es unter PETA.de/Whistleblower.

BU.: Tote Ziegen auf einem Hof in Brilon: Vom Veterinäramt kam keine Hilfe. / © PETA

Quelle: Denis Schimmelpfennig, PETA Deutschland e.V.

 

Leserbrief Josef Mühlenbein:

Das Thema Ziegenhof in Brilon wurde im Kreistag HSK in 2017 regelmäßig behandelt. Der Leiter des Veterinäramtes gab ausführliche Zwischenberichte. Die Überwachung durch das Veterinäramt war vorbildlich. Parallel ermittelte die Staatsanwaltschaft. Beschuldigungen und Strafanzeigen von PETA erwiesen sich als haltlos. Nun wird in Ihrem Artikel nachgetreten und weiterhin der Vorwurf erhoben, das Veterinäramt habe das Tierschutzgesetz und entsprechende Verordnungen und Richtlinien nicht umgesetzt. Diese andauernde Behauptung ist falsch und ehrabschneidend gegenüber den zuständigen Mitarbeitern der Kreisverwaltung und speziell den Mitarbeitern im Veterinäramt. Wer nicht nach der Pfeife von PETA tanzt, wird in Print Medien beschuldigt und beleidigt. Dass das nun auch in Briloner Medien geschieht, ärgert mich.

Mit freundlichen Grüßen

Josef Mühlenbein

Mitglied des Kreistages des HSK (FDP)

 

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