Brilon-Totallokal: Von Großesel-Tour bis Wald-Weihnachtsmarkt vieles dabei
Brilon. „Friederike heißt hier keiner? Scherzte „Brilon natürlich“-Erfinder Friedel Schumacher in Anspielung auf den jüngsten Sturm, der über das Hochsauerland fegte. Zu einem gemütlichen Beisammensein in der augenscheinlich unbeschädigten Hiebammen Hütte trafen sich Akteure und Initiatoren der Veranstaltungsreihe „Brilon natürlich“. Ziel war ein Resümee des abgeschlossen Jahres 2017 und ein Austausch über die Planungen der kommenden Saison.
Neue Gesichter
Auch neue Gesichter konnte BWT-Geschäftsführer Rüdiger Strenger zwischen vielen alt bewährten Weggefährten begrüßen. „Unser Netzwerk Brilon natürlich lebt“, brachte er diesen lebendigen Wandel auf den Punkt. Es gehe gerade immer wieder darum, die neuen Facetten mit dem seit vielen Jahren bewährten zu verbinden, so Sprenger. Das ist das Erfolgsrezept von „Brilon natürlich“ nun schon im 23. Jahr. Sein Dank galt allen Mitwirkenden, ohne deren unermüdlichen Einsatz diese einzigartige Projektreihe nicht möglich wäre. Auch die Sponsoren Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten eG, die Stadtwerke Brilon, das Museum Haus Hövener, der Biohof Knapp aus Anröchte und Hiebammen-Wirt Jürgen Lüke wurden mit Dank für Ihre Unterstützung im vergangenen Jahr bedacht. Aber es gab auch traurige Momente. „2017 verstarb Schulrektorin a.D. Barbara Aulich, die engagiert für den Briloner Anzeiger berichtete und die Idee von „Brilon natürlich“ wie keine andere verstand und in Worte fassen konnte“, erinnert sich Friedel Schumacher.
Rekordausfallquote 2017
Im vergangenen Jahr stand die Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Gesundheit mit der Vielfalt der Natur“. Das Wetter spielte aber leider 2017 so gar nicht mit. So mussten von 107 angesetzten Veranstaltungen ganze 21 wetterbedingt ausfallen. „Das hat es noch nie gegeben“, erklärt Initiator Schumacher. Obwohl die Qualität bei Brilon natürlich zählt und nicht so sehr die Quantität, ist ein kleiner Blick auf die Zahlen doch immer interessant. Die 86 stattgefundenen Veranstaltungen werden von den Machern als voller Erfolg gewertet und können teilweise auf ganz beachtliche Teilnehmerzahlen zurück blicken. Spitzenreiter ist das Kürbis-Schnitzen auf dem Bauernhof von Familie Bals in Altenbüren mit sage und schreibe 160 kreativen Teilnehmern – auch logistisch eine richtige Herausforderung. Besonders gut besucht waren außerdem die NaturRanger-Veranstaltung „Mit Fledermäusen auf Du und Du“, die Veranstaltung „Eine Kuh macht Muh, …“ auf dem Bauernhof Tacken in Alme und die herbstliche Lama-Wanderung von Ursula Oriwall unter dem Titel „Indianersommer“. „Erlebnisse mit Tieren ziehen immer ganz besonders an“, erklärt Friedel Schumacher. Ein anderes Highlight im September war das 4. offene Atelier an der Hiebammen Hütte mit dem Thema „Unter Holz“ – leider Gottes durch das schlechte Wetter auch etwas ins Wasser gefallen. Die Schüler und Schülerinnen der Grundschule Alme ließen sich aber dadurch nicht abhalten und trotzen zusammen mit manchem anderen Besucher der Witterung.
Anerkennung als UN-Dekade-Projekt 2018 gesichert
Wichtig im vergangenen Jahr war die erneute Bewerbung als UN-Dekade-Projekt der biologischen Vielfalt 2018. Am 21.11.2017 kam dann zur großen Freude von Friedel Schumacher und seinen Mitstreitern die Gratulation zur Wiederauszeichnung. Den Vereinten Nationen geht es in dieser Dekade darum, den Verlust von Tier- und Pflanzenarten weltweit zu stoppen. Indem auf die Vielfalt in Wald und Flur aufmerksam gemacht wird, greift „Brilon natürlich“ hier ins Rad.
Auch Bürgermeister Dr. Bartsch dabei
Um die Projektreihe lebendig zu halten, sind immer wieder neue Impulse ganz besonders wichtig. So konnten für 2018 einige neue Partner gewonnen werden, die das bewährte Repertoire bestens ergänzen. Die Kindertagesstätte St. Maria im Eichholz bietet eine Mitmach-Aktion für Kinder an, die Touristik Brilon-Olsberg lädt zu einer sachkundig geführten Wanderung auf dem Olsberger Kneippweg ein und sogar der Briloner Bürgermeister Dr. Christoph Bartsch lässt es sich nicht nehmen, selbst einen Beitrag zu leisten. Unter dem Motto „Wenn diese Wänden reden könnten“ nimmt er alle Interessierten in den Sommerferien mit auf eine Führung durch das Briloner Rathaus.
Großesel stellen sich auf Kinder ein
Ein neuer Stern am Himmel von „Brilon natürlich“ könnten die Großesel-Wanderungen von Meinolf Bödefeld aus Brilon auf dem Gewerkenweg sein. Der gelernte Erzieher war schon in den 90er Jahren als Briloner Ratsmitglied von der Veranstaltungsreihe begeistert. Heute ist er stolzer Besitzer zweier Hengst-Wallache vom Gestüt Lorelei, mit denen er sich in Ausbildung befindet. „Wir lernen gegenseitig“, so Bödefeld schmunzelnd. Ursprünglich habe er schon allein auf Grund der Größe seiner Schützlinge an Angebote für Jugendliche gedacht. Bei Übungen mit Grundschulkindern habe er aber feststellen können, wie gut sich die großen Tiere auf diese kleinen Eseltreiber einstellen, wie man im Fachjargon sagt. „Hier agieren die stattlichen Wallache ganz behutsam und vorsichtig“, beschrieb Meinolf Bödefeld liebevoll seine Großesel, die auf die Namen „Friedel“ und „Fiskus“ hören.
2018 wieder Wald-Weihnachtsmarkt
Zur großen Freude der Anwesenden konnte Friedel Schumacher den Termin für den nächsten Wald-Weihnachtsmarkt verkünden. Vom 13. bis 16. Dezember 2018 darf an der Hiebammen Hütte wieder mitgesungen und mitgelacht werden. Kleine Geschenke können selbst gebastelt werden. Ganz bewusst soll hier der Unterschied zu den normalen eher kommerziellen Weihnachtsmärkten heraus gearbeitet werden.
2020 Hansetage und Jubiläum
Auch Ereignisse in der Zukunft warfen schon ihre Schatten voraus. Zum 800jährigen Stadtjubiläum finden 2020 die Hansetage in Brilon statt, zu denen Projektleiterin Ute Hachmann ca. 80 bis 100 Delegationen anderer Hansestädte in Brilon erwartet. „Im Rahmen des facettenreichen viertägigen Programms soll auch das 25jährige Bestehen von „Brilon natürlich“ gebührend gewürdigt werden,“ gewährte die Koordinatorin einen kleinen Ausblick und wünschte zunächst viel Glück für das 23. Jahr der Veranstaltungsreihe.
Mit den Worten „In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst,“ schloss Gründer und Initiator Fiedel Schumacher die informative Veranstaltung.
Hintergrund
„Brilon natürlich“ ist eine Veranstaltungsreihe des Arbeitskreises Natur und Landschaft bei der BWT (Brilon Wirtschaft und Tourismus). Ziel ist es, ein Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Menschen und ihrer Landschaft herzustellen, eine regionale Identität. „Brilon natürlich“ findet seit 1995 unter der Leitung von Friedel Schumacher statt. Jährlich nehmen rund 1200 vor allem Kinder und Jugendliche an den Veranstaltungen teil.
Foto-Unterschrift: Akteure und Initiatoren von „Brilon natürlich“ trafen sich zum Austausch in der Hiebammen Hütte
Quelle: Text + Foto Jutta Maas