Lebensmittelkarten, Schulspeisung, Hamsterfahrten, Care – Pakete

Brilon-Totallokal:  5. Zeitzeugenabend des Briloner Heimatbundes – Semper Idem zur direkten Nachkriegszeit in Brilon

brilon-totallokal: Die ersten Jahre nach dem Krieg waren schwierige Zeiten. Es ist gerade einmal rd. 70 Jahre her, dass in Brilon in manchen Familien Hunger herrschte, dass Kartoffeln Mangelware waren, dass Lebensmittel auf Lebensmittelkarten zugeteilt wurden, dass Kinder ihre Väter oder Brüder und Frauen ihre Männer und Söhne im Krieg verloren hatten und ihre Familien als Witwen alleine durchbringen mussten.

Wer erinnert sich noch an die Zeit der Besatzungstruppen, Flüchtlinge, Lebensmittelkarten, Schulspeisung, Hamsterfahrten und Care-Pakete? Wer erinnert sich noch daran, dass die Engelbertschule erst zum 1. April 1948 von der Militärbehörde für den Schulbetrieb wieder freigegeben wurde und daran, dass die Stadt 30 bis 35 Raummeter Schleifholz gegen die Lieferung von 20.000 bis 30.000 Schulheften eintauschte?

Zum 5. Zeitzeugenabend zur Nachkriegszeit lädt der Briloner Heimatbund – Semper Idem am 22. Februar 2018 um 19 Uhr in das Museum Haus Hövener ein. Der Eintritt ist frei, um telefonische Anmeldung im Museum unter Tel. 02961 – 9639901 wird gebeten.
Wer noch Lebensmittelkarten, Fotos oder andere Dokumente besitzt, wird gebeten, diese Erinnerungsstücke bis zum 14. Februar in dem Museum abzugeben. Die Dinge werden für einige Zeit ausgestellt und dann wieder zurückgegeben.

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Foto: Pater Wigge im Archiv Briloner Heimatbund – Semper Idem

Bei dem Bombenangriff auf Brilon am 10. Januar 1945 schlug eine Bombe in das Dach der Engelbertschule ein und durchschlug die darunterliegende Betondecke. Nach dem Krieg war die Schule noch bis zum 1. April 1948 von den Militärbehörden beschlagnahmt. Erst dann konnten Schüler und Lehrer wieder den geregelten Unterricht in ihrer Schule aufnehmen. Es gab unterschiedliche Bezugskarten in verschiedenen Farben für unterschiedliche Gruppen der Bevölkerung. Der Verlust einer Karte bedeutete oft große Not.

Quelle: Winfried Dickel / Foto: Archiv Museum Haus Hövener

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