Brilon-Totallokal: Jahresbericht 2017 Briloner Stadtbibliothek
brilon-totallokal: Der Ursprung des Wortes Bibliothek kommt aus dem Griechischen. Bereits in der Antike bezeichnete das Wort βιβλιοθήκη (biblio-thḗkē) einen „Buch-Behälter.“ Mit dem Begriff Bibliothek verbindet man automatisch Bücher und Lesen. Allerdings sind im Laufe der Zeit gravierende Veränderungen aufgetreten, z. B. der immer größer werdende Einfluss der digitalen Medien auf das alltägliche Leben. Die Zeit scheint auch immer knapper zu werden, die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit nimmt ab, schnelllebige Medientrends bombardieren uns täglich – der „information overflow“ zeigt Wirkung! „Die Muße ist weg und wir müssen auf das veränderte Kundenverhalten reagieren“, so Ute Hachmann, Leiterin der Briloner Stadtbibliothek.
Jahresbericht 2017 Briloner Stadtbibliothek
Für Ute Hachmann sind die Begriffe „Lesen, spielen und lernen“ die Schlaglichter des Jahres 2017 schlechthin. Folgende Veranstaltungen wie der Sommerleseclub (rekordverdächtig mit 500 Teilnehmern!), die „Virtuelle Realität“, die „Papazeit“, der Trickfilm-Workshop, der Robotikkurs , der Familienspieleabend ( 9.3.2018 nächster Termin!) und nicht zuletzt die Poetry Slam Darbietungen fanden großen Anklang. Außerdem gab es Eltern-Kind-Nachmittage, App-gestützte Rallyes für Schulklassen („Mit dem Tablet durch die Bibliothek“ ), Integrationsarbeit mit Flüchtlingen, die Kinderuni und Kinderbetriebsbesichtigungen. Besonderen Stellenwert erhält die Aktion Bücherbabys, dessen Schwerpunkt die Lesefrühförderung ist. Im Oktober 2017 konnte das 6000. Startpaket im Krankenhaus Brilon überreicht werden. „Der Medienkisten-Service, E-Book-Reader-Verleih und die e-Learning-Angebote zeigen zudem die moderne Ausrichtung der Stadtbibliothek!“ (Zitat Dr. Christof Bartsch aus dem 1. Band von „800 Jahre Brilon“). Auch 2018 wird die Briloner Bibliothek mit ihren Aktionen ihrem Anspruch als öffentliches Lern- und Begegnungszentrum für Bürgerinnen und Bürger der Stadt jeden Alters gerecht werden. Ute Hachmann, die letztes Jahr in den Beirat „Information“ des Goethe-Institutes in München berufen wurde, dankte auch ihren Partnern aus den zahlreichen Netzwerken, ohne die eine engagierte und effektive Arbeit nicht möglich gewesen wäre. „ Wir sind alle experimentierfreudig und passen uns den veränderten Bedingungen an“, so Ute Hachmann. Einer der vielen Gründe für die erfolgreiche Arbeit der Briloner Stadtbibliothek.
Ausblick auf 2018
Dieses Jahr werden die Umbauarbeiten in den Räumlichkeiten der Bibliothek weitergehen. Die alte Thekenkonstruktion und die alten Regalsysteme im oberen Thekenbereich werden zugunsten eines flexiblen Beratungsbereiches umgestaltet. Außerdem wird die 2017 neu eingerichtete Werkstatt in diesem Jahr der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben. Das Repaircafé, initiiert vom Verein „Kunterbunt“, kann demnächst einmal pro Monat in den neuen Räumlichkeiten genutzt werden.
Jahresbericht 2017 Briloner Stadtarchiv
Ute Hachmann, die zugleich Leiterin des Briloner Stadtarchivs ist, stellte auch dessen Jahresbericht 2017 vor. Im April fand die Mitgliederversammlung des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn, im Stadtarchiv statt. Des Weiteren wurden letztes Jahr Akten der Stadt Brilon aus der Zeit von 1933 bis 1939 geöffnet, die dann im 1. Band von „800 Jahre Stadt Brilon“ dokumentiert wurden. Die Deutsche Rentenversicherung stellte mehrere Anfragen für die Anträge auf Feststellung von Kindererziehungszeiten und der Männerchor 1868 Brilon recherchierte zu seinem anstehenden Jubiläum 2018. Zusammen mit dem Museum Haus Hövener wurden Akten und Bilder zur Registrierung und dauerhaften Aufbewahrung aus dem Keller des Gymnasiums (Lager des Museums) ins Archiv überführt. Man hat zudem damit begonnen, Material zu sichten, das die Anfänge der Volkshochschule und des Goethe- Institutes dokumentiert.
Familienforschung
Im März 2017 stieß der Vortrag „Familienforschung-wie fange ich an?“ auf eine sehr positive Resonanz. Archivmitarbeiterinnen haben auch einige Familienrecherchen erfolgreich begleitet und zum Ergebnis geführt. „Familienforscher-Stammtische“, bei denen man sich austauscht und recherchiert, werden regelmäßig vom Stadtarchiv angeboten. Der Einladung zum Workshop „Meine Familie und ich“ folgten letztes Jahr sieben Schülerinnen und Schüler. Viele „junge“ Forscher nutzten auch die Gelegenheit, „alten“ Forschern bei deren Ermittlungen über die Schulter zu schauen. Die Familienforschung wird sich immer mehr zu den Arbeitsschwerpunkten des Briloner Stadtarchivs entwickeln.
Quelle: Ursula Schilling