Immer mehr ältere Arbeitnehmer im Hochsauerlandkreis

Brilon-Totallokal: Ältere Arbeitnehmer reagieren auf die Ansprüche und Belastungen der Arbeitswelt ganz anders als jüngere Mitarbeiter.

brilon-totallokal: Die Zahl der über 65-jährigen Erwerbstätigen im Hochsauerlandkreis ist in den letzten zwei Jahren um 30,5 Prozent gestiegen – 4.700 Menschen über 65 gehen zudem einer geringfügigen Beschäftigung nach – bei älteren Arbeitnehmern liegen Muskel- und Skeletterkrankungen auf Platz eins – Gesundheitsförderung im Betrieb immer wichtiger.

In den Betrieben im Hochsauerlandkreis ist die Zahl der älteren Arbeitnehmer gestiegen. Waren im September 2015 noch 855 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Altersgruppe der über 65-Jährigen, stieg die Zahl innerhalb von zwei Jahren bis September 2017 um 30,5 Prozent auf 1.116 an. Zudem bessern immer mehr über 65-Jährige ihr Einkommen durch eine geringfügig entlohnte Beschäftigung auf: Die Anzahl der Minijobber, mit einem monatlichen Arbeitsentgelt bis 450 Euro, stieg im gleichen Zeitraum um 9,9 Prozent auf 4.700 (2015: 4.276) Personen an. Das ergab eine Auswertung der Krankenkasse IKK classic anhand von Zahlen der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit.

„Ältere Arbeitnehmer reagieren auf die Ansprüche und Belastungen der Arbeitswelt ganz anders als jüngere Mitarbeiter. Sie erkranken zwar seltener, dafür sind die Krankheitsverläufe oft langwieriger. Jüngere Arbeitnehmer sind im Allgemeinen häufiger, dafür aber kürzer krank“, erläutert Stefanie Weier von der IKK classic. Sie hat die Arbeitsunfähigkeitsdaten der knapp 339.000 versicherungspflichtig Beschäftigten in Westfalen-Lippe ausgewertet.

„In 2017 fehlten die über 59-jährigen Arbeitnehmer krankheitsbedingt an durchschnittlich 35 Tagen, unter 20-Jährige an 11 Tagen. Mit zunehmendem Alter führen vor allem chronische und degenerative Erkrankungen zu Fehlzeiten. Bei Arbeitnehmern ab 60 Jahren verursachten Erkrankungen der Atmungsorgane mit 35,8 Prozent die meisten Arbeitsunfähigkeitstage. Muskel- und Skeletterkrankungen liegen mit 33,5 Prozent auf Platz zwei. Bei den unter 20-Jährigen verursachten Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems dagegen nur 15,9 Prozent der Krankheitstage“, so Stefanie Weier weiter.

Die Gesunderhaltung der Mitarbeiter durch die betriebliche Gesundheitsförderung, vor allem bei der älteren Belegschaft, erhält in der Arbeitswelt dadurch eine immer größere Bedeutung. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels könnte dies ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Die Krankenkassen halten im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung verschiedene Angebote für Betriebe bereit und unterstützen sie bei der Durchführung. Mehr Informationen unter: www.ikk-classic.de/bgm

Foto: pa Picture-Alliance 

Quelle: Stefanie Weier, Pressestelle Westfalen-Lippe IKK classic

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