Mit einem Comic gegen Fachkräftemangel?

Brilon-Totallokal: Bauunternehmer Ulrich Schmidt geht neue Wege

brilon-totallokal: Elleringhausen. Nach seinen erfolgreichen Malbüchern, in denen Kindern die unterschiedlichsten Dinge, aus dem Blickwinkel der Schulkinder Rudi und Kurt, erklärt wurden, hat der Inhaber des Elleringhauser Bauunternehmens Schmidt & Schmidt jetzt einen Comic herausgebracht. Rudi und Kurt sind inzwischen in der Abschlussklasse und absolvieren ein Praktikum bei dem Unternehmen, das zu den führenden Bauträgern des Sauerlandes gehört. So lernen sie auf den Baustellen die verschiedensten Handwerksberufe und deren wichtige Funktion beim Gelingen des ganzen Bauvorhabens kennen. Wie immer wurde das Buch von unserem Karikaturisten Norbert Planken liebevoll und treffend gezeichnet und mit den passenden Texten von Burkhard Stappert hinterlegt.

Was erhofft sich Ulrich Schmidt von diesem Buch? Sicher nicht, dass ihm die Jugendlichen jetzt die Bude einrennen und sich um einen Ausbildungsplatz bewerben. Nein, so kurzfristig tickt der erfahrene Unternehmer nicht. Er hat sicherlich Visionen, für deren Realisierung der Comic ein Stück weit helfen soll. In einer Gesellschaft, in der nicht nur die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderdriftet, sondern auch der Wert des „Produktionsfaktors“ Arbeit immer weiter sinkt, braucht es einen Neuanfang in der beruflichen Realität.

Viele junge Menschen treffen ihre Berufswahl hauptsächlich nach drei Kriterien: Wieviel verdient man, wie sehr muss man sich anstrengen und wie sicher ist der Job. Das hat mit „Berufung“ natürlich recht wenig zu tun. Die Realität bedeutet dann meistens: Großraumbüro und immer wieder heftiger Konkurrenzdruck; die Zukunft in manchen Fällen sogar Burnout oder ernsthafte Erkrankungen.

Im Handwerk dagegen ist Kreativität gefragt. Es werden Werte geschaffen, auf die man stolz sein kann, oft auch noch nach Jahrzehnten! Das die Arbeit im Handwerk schwerer und gesundheitsschädlicher ist als eine „Schreibtischtätigkeit“, fällt heute unter die Rubrik „Ammenmärchen“. Technische Hilfsmittel beim Bewegen schwerer Lasten und rigorose Sicherheitsvorschriften sorgen dafür, dass auch im Handwerk alles zur Gesunderhaltung der Mitarbeiter unternommen wird. Auf der anderen Seite sorgen die Folgen jahrzehntelanger Schreibtisch- und Bildschirmarbeit dafür, dass jede Menge Fachärzte ein gutes Auskommen finden.

Alles in allem ist das Heft mit dem treffenden Titel „Jedes Haus ein Kunstwerk – Willkommen im Handwerk“ ein Plädoyer für eine sachliche und doch augenzwinkernde Auseinandersetzung mit der heutigen Arbeitsrealität im Handwerk und soll zum Nachdenken über die tatsächlichen Perspektiven bei der Berufswahl anregen.

Quelle: Norbert Schnellen, Briloner Anzeiger

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