Brilon-Totallokal: Pilotprojekt „Digitale Stadtführung“ des Haus Hövener ermöglicht innovative Vermittlung von Geschichte
brilon-totallokal: Bei einer Tasse Kaffee oder einem Eisbecher in der historisch geprägten Briloner Fußgängerzone verweilen und ganz nebenbei eine Zeitreise in eine andere Welt machen – diese virtuelle Realität ermöglicht demnächst das Museum „Haus Hövener“ durch das geplante Pilotprojekt „Digitale Stadtführung“ und schlägt damit die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Gebäude und Sehenswürdigkeiten können per Fingerdruck am Smartphone innerhalb einer App (via Apple und Android) spielerisch erkundet werden, während eine historisch gekleidete Person das Tor zur Vergangenheit öffnet und den Rezipienten mit Informationen aus vergangen Zeiten versorgt. Eine Prozession auf dem Marktplatz aus einem anderen Jahrhundert hautnah miterleben? – Dank der technischen Innovation und des Fortschritts der Digitalisierung auch innerhalb des ländlichen Raumes ist dies demnächst kein Hindernis mehr. So werden Menschen aus nah und fern und vor allem auch die technikaffine Generation zu einer selbstständigen Erkundung der Stadt, Region sowie des Museums angeregt.
LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger sieht in dem Projekt eine Chance, die Attraktivität der Region mit Brilon als Dreh- und Angelpunkt weiter zu steigern und ein Konzept, welches die Menschen miteinander verbindet. Demnach werden gerade diese alternativen „dritten Orte“ gebraucht, um sich zu versammeln und neue Erfahrungen miteinander zu teilen. Dies ist mittlerweile durch die engagierten Dolmetscher sogar auf Niederländisch oder Englisch für die zahlreichen Urlaubsgäste aus dem Ausland möglich. Um das Projekt in Höhe von insgesamt etwa 50.000 Euro zu unterstützen, sichert Dr. Rüschoff-Parzinger dem Haus Hövener seitens der LWL-Kulturabteilung die maximale Förderung zu und verfolgt das Ziel, dass die Planung möglichst schnell umgesetzt wird, um mit dem rasanten technischen Fortschritt mitzugehen.
Aus dem LWL-Parlament der CDU-Fraktion setzt sich auch Wolfgang Diekmann rege für das nachhaltige Projekt ein, welches er als Gewinn für Brilon und das Sauerland ansieht. „Schwung in das Haus“ bringen laut Diekmann vor allem Museumsleiter Carsten Schlömer sowie Winfried Dickel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Briloner Eisenberg und Gewerke – Stadtmuseum Brilon, der ebenfalls nicht nur für das Museum, sondern für die gesamte Region in Kooperation mit den Heimatbünden aus weiteren Nachbarstädten wie Olsberg oder Marsberg einen Zugewinn sieht.
Bis 2020 sollen die Daten für den digitalen Museums- und Stadtrundgang nach und nach eingespeist werden. Um das Projekt mit Leben zu füllen, werden die rund 1.600 Seiten mit Informationen zur Stadtgeschichte sowie die etwa 100.000 Bild- und Filmdateien durch das Museum Haus Hövener mit dem Briloner Heimatbund zur Verfügung gestellt und in Form moderner Medien vermittelt. Ein nachhaltiges Vorhaben, das nie an Aktualität verliert – das verspricht das Briloner Pilotprojekt und findet damit sicherlich auch große Beachtung, wenn die Stadt im Jahr 2020 ihr 800-jähriges Stadtjubiläum feiert und auf den 40. Internationalen Hansetagen als ein wichtiger Touristik- und Industriestandort repräsentiert wird.
BU.: Die Museumsleiter und Förderer des Haus Hövener freuen sich über den Besuch der LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger (2.v.r.)
Quelle: Jessie Kristen