Brilon-Totallokal: Stadt soll kurzfristig ein Konzept mit Maßnahmen erarbeiten
brilon-totallokal: 2,4 Millionen Euro Ersatzgeldzahlungen sind für die Errichtung der Windräder in Brilon in den Jahren 2016/2017 an den Hochsauerlandkreis geflossen. Eigentlich soll der Kreis das Geld für den Natur- und Landschaftsschutz in Brilon ausgegeben. So hat es der Kreistag 2016 beschlossen. Doch die untere Naturschutzbehörde erwäge bereits, die Ersatzgelder auch außerhalb Brilons einzusetzen, schreibt die Briloner CDU-Fraktion in einem Antrag für die Ratssitzung am 12. Juli.
In ihrem Antrag fordert die CDU-Fraktion die Stadtverwaltung daher auf, kurzfristig ein Konzept zur Verwendung der Gelder zu erarbeiten. Denn laut Landesnaturschutzgesetz muss der Kreis die Gelder innerhalb von vier Jahren ausgeben. Nach dieser Frist geht das Geld an das Land und es kann überall in NRW ausgegeben werden.
Die Neuerrichtung der Windkraftanlagen in den letzten Jahren habe zu einem erheblichen Eingriff in das Landschaftsbild geführt, schreibt die CDU. Eberhard Fisch, CDU-Fraktionsvorsitzender betont: „Die Stadt muss unbedingt vermeiden, dass die Ersatzgelder für Windkraftanlagen am Windsberg zum Beispiel zur Renaturierung einer Industriebrache in Dortmund eingesetzt werden.“
Zuständig sind zwar die untere Naturschutzbehörde des Kreises und die für den Kreis tätige Biologische Station. Die Stadt Brilon kann aber Vorschläge machen. Die Maßnahmen auf der bisherigen städtischen Vorschlagsliste scheinen aber zu einem erheblichen Teil nicht ersatzgeldfähig zu sein, schreibt die CDU in ihrem Antrag. Darum formuliert die Fraktion auch zwei eigene Vorschläge.
Die CDU möchte die Südfläche des Chemviron-Geländes in Brilon-Wald durch Neuanpflanzungen in einen landschaftsgerechten Zustand versetzen und so zum Lebensraum für schützenswerte Kleintierarten machen. Derzeit befindet sich die Fläche weder in einem landschafts- noch naturschutzgerechten Zustand. Der Kreis müsste die Fläche vom Land kaufen.
Zudem könnte die Stadt mit den Ersatzgeldern die Kastration und Registrierung von Katzen, denen Zugang ins Freie gewährt wird, fördern. Zwar hat die Stadt 2012 auf Antrag der CDU eine Kastrationspflicht eingeführt, doch noch immer sind frei laufende nicht kastrierte Katzen zu beobachten. Eine Ursache könnten die hohen Kosten von rund 100 Euro pro Kastration sein, vermutet die CDU. Da sich die frei lebenden Katzen stark vermehren stellen sie auch eine Bedrohung für viele Vögel da. Die Finanzierung der Kastration sei daher auch ein Beitrag zum Naturschutz in Brilon.
Quelle: Thomas Becker, Stellv. Vorsitzender Presse- und Öffentlichkeitsarbeit · Mitglied im Rat der Stadt Brilon