Brilon-Totallokal: Gymnasium Petrinum feiert „kunterbuntes“ Schulhof-Festival
brilon-totallokal: „Ich bin stolz wie der berühmte Oskar auf unsere Schülerinnen und Schüler“, strahlt Johannes Droste. Er ist Schulleiter am Gymnasium Petrinum Brilon und berichtet sichtlich beeindruckt, dass die Schulleitung fast gar nichts mit der Organisation des heutigen Tages zu tun hatte. „Das haben die Schülerinnen und Schüler ganz alleine auf die Beine gestellt.“ Auch finanziell muss, anders als bei anderen Leader-Projekten, nichts von der Schule zugesteuert werden. „Vielleicht fließt vom Verkauf der Speisen und Getränke etwas in den Eigenanteil.“ Aber so genau weiß es Johannes Droste gar nicht. Die Schülerinnen und Schüler haben es eben wirklich alleine organisiert.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Schulhof ist übersät mit Pavillons und Ständen. Eine stattliche professionelle Bühne wurde auf dem oberen Schulhof errichtet. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt und auch an Erinnerungsstücken soll es nicht fehlen. Dazu gehört ein Stand mit eigenen Festival-Bändchen für den heutigen Tag. „Alle haben in den letzten Tagen mit ins Rad gepackt vom Hausmeister bis zu den Kantine-Mitarbeiterinnen, die unendlich viele vegane Grillspieße steckten“, loben die jugendlichen Moderatoren. In Massen strömen die junge Leute gut gelaunt auf das Festival-Gelände. Weil es sich zusammen besser feiern lässt, wurden die Nachbarschulen Heinrich-Lübke-Schule, Marienschule und Roman-Herzog-Schule gleich mit eingeladen. „Dieses Projekt zeigt das große kreative Potential unter den jungen Menschen in Brilon“, betont Brilons Bürgermeister Dr. Chrstof Bartsch. „Besonders freut mich, dass auch die Bands zum Teil hier aus Brilon kommen.“
So zum Beispiel die Punk´n Roll Band Rustikarl. Mit Texten aus eigener Feder, selbst komponierten Melodien und eine großen Portion Briloner Herzblut überzeugen die Jungs von Rustikarl das junge Publikum trotz leichten Nieselregens. Zwischendurch gibt es Beatbox-Workshops für alle. Die Musiker von Til aus Wenden kennen sich schon aus Kindergartentagen und haben auch als Schulband angefangen. Mit gutem altem Rock´n Roll heizen sie in Brilon richtig ein. Ein Heimspiel am Petrinum hat die Briloner Rockband One Tape, die genau hier vor einigen Jahren als Schülerband startete. Frontmann Mathis, der auch zum Orga-Team gehört und im Schulchor singt, bringt die Stimmung schnell zum kochen. Aufgeregt ist er nicht vor dem Auftritt. Nur das Wetter macht ihm ein bisschen Sorgen. „Einen Plan B gibt es nicht. Bei Regen wird alles ganz normal durchgezogen.“ So ist das halt auf Festivals.
Ziel dieses Leader-Projekts ist es, den ländlichen Raum jugendkulturell neu zu beleben. Die Jugendlichen sollen Möglichkeiten zur kreativen Gestaltung ihrer Umwelt erkennen lernen und damit einen Mehrwert schaffen. „Die Aktivierung der Jugendlichen erfolgt in mehreren Stufen“, erklärt dazu Hannah Kath, Regionalmanagerin beim LEADER-Verein: „In der von uns nun gestarteten ersten Stufe dürfen die Jugendlichen ihr eigenes Festival auf dem Schulhof ihrer Schule gestalten. Später geht es dann auch um ganz eigene Ideen der jungen Leute für ihre Region.“ Damit ein solches Schulhof-Festival erfolgreich stattfinden kann, arbeiten in diesem Projekt Schulen, Kommunen sowie die Europäische Union Hand in Hand.
Seit April trafen sich die ca. 25 Schülerinnen und Schüler der Festival-AG montags nachmittags nach der Schule. Zur Seite standen ihnen ein Vertrauenslehrer und die Mitarbeiter des Vereins Ensible e.V. als Stützpunkt für Jugendkultur in NRW. Aber die Entscheidungen lagen fest in Schülerhand und die Bands haben selbstverständlich die Schülerinnen selbst ausgesucht. Jede Woche wurden Aufgaben verteilt und die Erledigung in der nächsten Woche kontrolliert. Das Konzept ist aufgegangen. So kann heute ein selbst organisiertes Schul-Festival stattfinden, wie es Brilon noch nicht gesehen hat. Mathis schaut sich um. „Läuft doch!“ Sagt er zufrieden.
Bildunterschrift: Im Rahmen eines Leader-Projekts veranstalteten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Petrinum ein sehr gelungenes Rock-Festival
Quelle: Jutta Maas