Das Kirchenasyl in der Briloner evangelischen Kirchengemeinde ist zu Ende

Sechs Monate der Ungewissheit und die traumatischen Erlebnisse in der Heimat ließen die Frau um Leib und Leben fürchten…

brilon-totallokla:  Ein glückliches Ende nimmt das Kirchenasyl der evangelischen Kirchengemeinde Brilon, die im Januar 2018 einer Frau aus dem Libanon Schutz zugesagt hatte. Die junge Frau darf vorerst in Deutschland bleiben und weil sie die sechsmonatige Frist des Aufenthalts in der Bundesrepublik Deutschland erfüllt hatte, bekam sie jetzt das Recht auf ein Asyl- Prüfverfahren. Dieses Verfahren ermöglicht eine genauere Untersuchung der rechtlichen Lage, was in den meisten Fällen zu Gunsten der Antragsteller ausfällt.

Die Kirchengemeinde ist überglücklich, dass sie diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen und gemeinsam gemeistert hat. Pfarrer  Rainer Müller, der für die offiziellen Kontakte zu den Ämtern und Behörden zuständig war, freute sich über die Hilfe aus der Bevölkerung. Nicht nur die finanzielle Unterstützung hat die Not vollkommen abgedeckt und ermöglichte die Bedürfnisse zu stillen, auch die persönliche Begleitung der jungen Frau erwies sich als ein Segen für ihren Seelenzustand.

Die sechs Monate der Ungewissheit und die traumatischen Erlebnisse in der Heimat ließen die Frau um Leib und Leben fürchten. Deshalb war die große Beteiligung der Unterstützer und der Besucher, die sich in der arabischen Muttersprache mit der Libanesin unterhalten konnten, eine grosse Ermutigung für die junge Frau.“ Durch Cafe International, Nähcafe und der Zusammenarbeit mit Kunterbunt konnte sie wunderbar Kontakte knüpfen und dabei die deutsche Sprache kennenlernen, wobei sie an den Sprachkursen der VHS auch teilnahm“, sagte Pfarrer Müller. „Die aktive Miteinbringung der Geflüchteten ist das Ziel der Ehrenamtlichen, damit diese selbsständig und in Eigenverantwortung Aufgaben übernehmen, was in Brilon hervorragend funktionierte“ , lobte Frau Elisabeth Platzsch, die als ehrenamtliche Koordinatorin für Flüchtlingsarbeit im Kirchenkreis Arnsberg tätig ist.

“ Es ist eine riesen Bereicherung und auf der anderen Seite eine grosse Entlastung für die Ehrenamtlichen, wenn die Hilfesuchenden auf den Weg gebracht werden einander zu unterstützen“. Unsere multikulturelle Gesellschaft sollte durch diese Sichtweise die zükunftige  Entwicklung positiv wahrnehmen und sich daran orientieren. “ Durch die intensiven Kontakte und Beziehungen entstand in der Gemeinschaft mit der jungen Frau, eine familiäre Atmosphäre, die mit großer Traurigkeit und vielen Tränen beim Abschied erlebt wurde“ , so Herr Rolf Plauth, ebenfalls ein Koordinator in der Flüchtlingsarbeit. “ Es hat also ein gutes Ende genommen und der Einsatz war erfolgreich“. 

Pfarrerin Kathrin Koppe- Bäumer erklärte, dass durch neue Verordnungen die Kirchengemeinden eine zeitaufwändige Einschätzung an das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schreiben müssen in der die Gemeinde begründet , warum sie Asyl gibt. Falls diese Einschätzung nicht innerhalb von 4 Wochen erfüllt wird, kann die Überstellungsfrist von 6 auf 18 Monate erhöht werden. Durch die Verschärfung der Bedingungen wird die Hilfestellung sehr erschwert.

Die Kirche interveniert und es werde Gespräche geführt um eine  Lösung zu finden. In den ersten 4 Wochen ist es wegen den Sprachbarieren und der nötigen Kennenlernzeit nahezu unmöglich diese Bedingung zu erfüllen. “ Das Projekt in Brilon, ist nur dank der sagenhaften Mitarbeit auf ökomenischer und interkultureller Ebene so gut gelungen“, freute sich Frau Koppe- Bäumer. Die interkulturelle Aktivität der Briloner Gemeinde durch Cafe International und die Intergrationspaten sowie eine reibungslose Koordination der Ämter auf komunaler Ebene, sind eine gute Voraussetzung und ein wichtiger Baustein um solche Projekte umzusetzen.

Bild: Froh und erleichtert über den guten Ausgang  Rainer Müller, Kathrin Koppe- Bäumer mit den Koordinatoren des Projekts

Quelle Text + Bild: Katharina Maschka

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