Stadtbücherei Olsberg will neue Strategie in die Tat umsetzen

Brilon-Totallokal: Vom Ausleih- zum Aufenthaltsort

brilon-totallokal: Olsberg. Moderne Medien, mehr Aufenthaltsqualität, Raum für Dialog und Weiterbildung: Die Olsberger Stadtbücherei will auch in Zukunft attraktiv für die Bürgerinnen und Bürger bleiben – und zu einem Ort für Medien, Kultur und Begegnung werden. Um dieses Projekt umsetzen zu können, wird sich die Stadt Olsberg um Fördermittel bewerben. Das haben jetzt die Mitglieder des Auschusses Bildung, Sport, Freizeit einstimmig beschlossen.

Hintergrund: Seit 2017 gibt es für die Olsberger Stadtbücherei eine Bibliothektsstrategie. Darüber, dass man bei der Umsetzung „auf Kurs“ ist, informierte jetzt Büchereileiterin Petra Böhler-Winterberg die Ausschussmitglieder. Um den Bestand stets aktuell zu halten, ist man dabei, veraltete Medien auszusortieren. Parallel dazu wurde der Etat für Neuerwerbungen auf 15.000 Euro aufgestockt. Zielbestand seien 12.000 Medien, die im Regelfall nicht älter als 12 Jahre sein sollen, erläuterte Petra Böhler-Winterberg: „Es macht nicht die Masse – es macht die Klasse.“

Mehr Kultur im Stadtbild – auch daran beteiligt sich die Stadtbücherei. Mit dem Erzähltheater „Kamishibai“ werden für Kinder im Vor- und Grundschulalter spannende Geschichten lebendig – nach mehreren Veranstaltungen könne man sich über steigende Zuschauerzahlen freuen, so Petra Böhler-Winterberg, und auch eine Einladung in ein Seniorenzentrum gebe es bereits. Für die Herbstferien ist in Zusammenarbeit mit der vhs ein Robotic-Kurs für Kinder geplant; Anfang 2019 dann ein Workshop „Erzählen mit dem Kamishibai“, der sich sowohl an ehrenamtliche Vorlesepaten, Betreuer im offenen Ganztag und in Seniorenzentren und an pädagogische Fachkräfte richtet. Möglich wurde dies unter anderem durch einen neuen Grundetat in Höhe von 2.000 Euro speziell für Veranstaltungsarbeit, so Petra Böhler-Winterberg.

Ein weiteres Handlungsfeld: Mehr Raum für Begegnung – die Stadtbücherei soll vom Ausleih- zum Aufenthaltsort werden. So hat die Fachstelle für öffentliche Bibliotheken in NRW in Zusammenarbeit mit Petra Böhler-Winterberg für die Stadtbücherei eine entsprechende Raumplanung erstellt. An der Fensterfront zur Hauptstraße könnte eine neue, moderne Lese-Lounge entstehen. In der Mitte des Raums – im Bereich der Säulen – wäre Platz für Gruppenarbeitsplätze und Ruhebereiche. Hier wurde auch an die jugendlichen Besucher gedacht. Sie sollen sich endlich über einen eigenen Loungebereich freuen können. „Man soll gemütlich sitzen können, aber auch einen Schallschutz für die Arbeitsatmosphäre haben“, erläutert Petra Böhler-Winterberg. Eine Lösung können gemütliche Sitzmöbel mit erhöhten Rück- und Seitenwänden sein.

An der Fensterfront zur Bahnseite soll es Arbeitstische auf Rollen mit Lounge-Sesseln geben, für die ganz jungen Besucher Bilderbuchtröge mit Sitzinseln. Um die Möglichkeiten für Kulturarbeit zu verbessern, könnten zudem 40 Stapelstühle für Veranstaltungen angeschafft werden. Insgesamt, so Petra Böhler-Winterberg, erlaube dieses Konzept eine sehr flexible Nutzung von Raum und Einrichtung – gleichzeitig entstehe ein wohnlicher, aber auch hochfunktionaler Ort der Begegnung für Einwohner und Gäste.

Eine Projektförderung durch das Land Nordrhein-Westfalen ist denkbar und möglich. Da die Stadt Olsberg aktuell Haushaltssicherungskommune ist, könnte der Fördersatz sogar 80 Prozent betragen. In Summe würde dann bei Gesamtkosten von 60.000 Euro für die Stadt Olsberg ein Eigenanteil von 12.000 Euro verbleiben. Bis November soll nun ein entsprechender Förderantrag bei der Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken bei der Bezirksregierung Düsseldorf gestellt werden; eine Umsetzung der Planungen könnte – bei positivem Bescheid – im kommenden Jahr erfolgen.

Quelle: i.A. Jörg Fröhling, Hochsauerlandwasser GmbH

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