Brilon-Totallokal: „Wir schaffen einen erheblichen Mehrwert“
brilon-totallokal: Olsberg. Nächster Schritt hin zum künftigen Kneipp-Erlebnispark in Olsberg und Bigge: Der Stadtrat hat die Detail-Planungen beschlossen – und ebenso, auf Basis dieser Planungen die Ausschreibungen durchzuführen. Entsprechende Mehrkosten sollen im Haushaltsentwurf für das Jahr 2019 eingeplant werden. Ausnahmen: Der Pavillon für den „Lernort Kneipp“ wird separat ausgeschrieben; für den Platz am „Stadtgespräch“ soll gemeinsam mit den Trägern der dortigen Versorgungsleitungen eine Lösung erarbeitet werden.
Zuvor hatte Planer Alexander Gössel vom Büro Riehl-Bauermann die Ausführungsplanungen den Ratsmitgliedern detailliert vorgestellt. Mit dem Projekt verbindet die Stadt Olsberg ihre innerstädtischen Grünanlagen zu einem modernen Erlebnispark, der in verschiedenen Stationen die Elemente der Kneippschen Lehre in moderner Form aufnimmt. Einstieg und Information am Haus des Gastes, die Weiterentwicklung des Zusammenflusses von Gierskoppbach und Ruhr zum „Olsberg-Eck“, Gesundheits-Erlebnis am „Lernort Kneipp“, Aufenthalts-Qualität und Wassertreten im Kurpark Dr. Grüne sowie eine markante Brücke als Aussichtspunkt in den Bigger Ruhrauen – „wir schaffen einen erheblichen Mehrwert für Bevölkerung und Besucher“, fasste Bürgermeister Wolfgang Fischer das Großprojekt zusammen.
Wermutstropfen: Erst die Detailplanung hat eine genaue Kostenrechnung ermöglicht – und die hat ergeben, dass zusätzlich zu den bereits zugesagten 1,6 Mio. Euro an Fördermitteln spürbare Mehrkosten auf die Stadt Olsberg zukommen. Weil Stadtverwaltung und Planer bereits den „Rotstift“ angesetzt haben, konnten diese Mehrkosten von ursprünglich 580.000 Euro auf etwa 380.000 Euro zurückgeführt werden. Beschlossen wurde zudem, den Pavillon für den „Lernort Kneipp“ weniger hochwertig auszuführen – somit können nochmals etwa 20.000 Euro eingespart werden. Mehr Geld vorhalten muss die Stadt Olsberg allerdings auch bei den Planungskosten: Hier ergeben sich zusätzliche Ausgaben von rund 110.000 Euro.
Die Kostensteigerungen seien ärgerlich, aber erklärbar, resümierte Jean-Philippe Franke (CDU): Seit der – groben Schützung – für den Förderantrag im Jahr 2015 seien die Preise allgemein deutlich angezogen. Überlegungen, auch auf die Station „Olsberg-Eck“ insgesamt zu verzichten und so nochmals rund 56.000 Euro einzusparen, erteilte er für die CDU-Fraktion eine Absage: „Dieses Highlight sollte beibehalten werden.“ Dem konnte auch Karl-Heinz Weigand (Bündnis 90 / Die Grünen) zustimmen – er riet dazu, sämtliche Stationen auf weiteres Einspar-Potenzial zu überprüfen.
SPD-Fraktionschef Rudolf Przygoda kritisierte einen „enormen Zeitdruck“, unter dem man bei den Entscheidungen stehe – ebenso wie einen „erheblichen finanziellen Druck“. Er forderte, auf das „Olsberg-Eck“ komplett zu verzichten, zumal die Station auch nicht barrierefrei sei. Die SPD könne den Vorschlägen der Verwaltung daher nicht zustimmen.
Bürgermeister Wolfgang Fischer unterstrich, dass der Einstieg in die Ausschreibung „kein Freibrief“ sei. Erst in der Ratssitzung am 8. November werden die Aufträge abschließend vergeben. Gleichzeitig warnte er vor zu starken Streichungen an den Planungen: Sollte das Projekt insgesamt seinen Charakter verändern, könnte dies die zugesagte Förderung in Höhe von 1,6 Millionen Euro gefährden. Auch den Vorwurf des Zeitdrucks wies er zurück: „Seit 2015 diskutieren wir über dieses Projekt – und wir haben uns alle über die Förderung gefreut.“ Die europaweite Ausschreibung – zu der man jedoch verpflichtet gewesen sei – habe allerdings Zeit erfordert: „Sie hat uns über ein Jahr gekostet.“
Geprüft werden soll nun noch, wie die Station am „Stadtgespräch“ genau aussehen wird. Da hier aber auch wichtige Gasleitungen verlaufen, die bei den Planungen berücksichtigt werden müssen, soll zunächst das Gespräch mit den Betreibern der entsprechenden Leitungen gesucht werden. Am 8. November dann werden sich die Ratsmitglieder erneut mit dem Kneipp-Erlebnispark beschäftigen.
Quelle: Jörg Fröhling, Hochsauerlandwasser GmbH